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Eishockey-WM: Das Viertelfinale ist noch möglich

Eishockey-WM

Das Viertelfinale ist noch möglich

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    Eishockey-Bundestrainer Jakob Kölliker kommt bei medien und Spielern gut an. Noch fehlt aber der Erfolg bei der Eishockey-WM.
    Eishockey-Bundestrainer Jakob Kölliker kommt bei medien und Spielern gut an. Noch fehlt aber der Erfolg bei der Eishockey-WM. Foto: dpa

    Stockholm Zwei starke, ein mittelmäßiges und ein schwaches WM-Spiel und dabei drei Niederlagen und nur ein Sieg – die erste Woche bei der Eishockey-WM ist für das deutsche Team ernüchternd verlaufen. Dies wirft einige Fragen auf.

    Ist das Viertelfinale noch drin?

    Ja. Es bleiben noch drei Spiele: Gegen die direkten Konkurrenten Dänemark und Norwegen sowie zum Schluss gegen Ex-Weltmeister Tschechien. Maximal sind also noch neun Punkte möglich. Zudem nehmen sich die anderen Teams noch gegenseitig Punkte ab. Entscheidend wird das Wochenende mit den Spielen gegen

    Welche Konsequenzen hätte das Verpassen des Viertelfinales?

    Die direkte Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 geriete in Gefahr.

    Waren das Halbfinale 2010 und das Viertelfinale 2011 Ausnahmen?

    Grundsätzlich nicht. Deutschland hat in den vergangenen Jahren aufgeholt und gegen die Top-Nationen bewiesen, dass es mithalten kann. Gegen Rekordweltmeister Russland gewann das DEB-Team bei der WM 2011, diesmal war deutlich mehr als das 0:2 drin. Problematisch wird es aber, wenn – wie in diesem Jahr – viele Leistungsträger absagen. Das kann das deutsche Team kaum kompensieren. Vor allem mit den NHL-Verteidigern wäre

    Warum gab es so viele Absagen?

    Aus der NHL ist nur Marcel Goc (Florida) dabei. Christian Ehrhoff (Buffalo) ist verletzt, sein Teamkollege Alex Sulzer gerade Vater geworden. Stanley-Cup-Sieger Dennis Seidenberg (Boston) hatte nach zwei langen Spielzeiten keine Kraft mehr für eine WM, ist ebenfalls vor drei Monaten Vater geworden und steckt mitten in einem Umzug. Die Berliner Meisterspieler waren nach fünf emotionalen und intensiven Finalspielen gegen Mannheim offensichtlich ausgelaugt. Nur Stürmer André Rankel ist bei der WM dabei, derzeit aber verletzt – offiziell. Auch das ist eine Schwächung für das deutsche Team.

    Wie kommt das Team mit dem neuen Bundestrainer Kölliker zurecht?

    Das Feedback ist positiv. Kölliker ist nicht nur im Umgang mit den Medien charmant und höflich, auch die Spieler behandelt er nach deren Aussage auffällig respektvoll. Der Schweizer ist ruhiger als Vorgänger Uwe Krupp, kann aber auch anders. Das hat er gerade bei seinem Wutausbruch im Training am Montag gezeigt. Sein etwas offensiveres System war eine Umstellung, ist aber wohl kein Problem mehr. Da das Team bislang in jedem Spiel bis zum Umfallen gekämpft hat, ist davon auszugehen, dass die Stimmung intakt ist.

    Wo liegen die Probleme im deutschen Spiel bislang?

    Das Leistungsgefälle ist zu groß. Im Sturm sorgt praktisch nur die Reihe von Patrick Reimer, Christoph Ullmann und Philip Gogulla für Gefahr. In der Abwehr spielt Schubert eine wichtige Rolle. Dagegen fällt etwa der Mannheimer Dennis Reul deutlich ab. Auch WM-Debütant Sinan Akdag bekommt kaum Eiszeit. Zudem lässt die Chancenverwertung zu wünschen übrig. Von allen 16 Teams ist Deutschland das uneffizienteste.

    Muss Deutschland den Abstieg fürchten?

    Unwahrscheinlich. Die schlechtesten Karten hat Aufsteiger Italien. Die Italiener haben zwei Punkte, den direkten Vergleich gegen Deutschland verloren und müssen nur noch gegen Top-Nationen spielen.

    Was macht Mut für die restlichen Spiele?

    „Sicher die Kampfkraft und die Moral“, sagte Kölliker, und Routinier Schubert meinte: „Einsatz und Wille haben immer gestimmt.“ Beide haben recht. In allen Partien ließ sich Deutschland von Rückständen nicht unterkriegen. Dänemark und Norwegen sind – auch mit dem aktuellen Kader – schlagbar. Und Tschechien im letzten Spiel liegt Deutschland von den Top-Nationen eher als Russland und Schweden. (dpa, AZ)

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