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Eishockey: NHL-Millionäre auf der Flucht nach Europa

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NHL-Millionäre auf der Flucht nach Europa

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    Der russische Superstar Alexander Owetschkin will für Dynamo Moskau Tore schießen. Foto: Grigorij Sisojew dpa
    Der russische Superstar Alexander Owetschkin will für Dynamo Moskau Tore schießen. Foto: Grigorij Sisojew dpa

    Nachdem die Liga mitteilte, dass im Zuge des festgefahrenen Tarifstreits alle Vorbereitungsspiele bis zum 30. September gestrichen wurden, ist der geplante NHL-Saisonstart am 11. Oktober in weite Ferne gerückt. Da sich die Teambesitzer mit der Spielergewerkschaft NHLPA bislang nicht auf einen neuen Tarifvertrag verständigen konnten, sind mehr als 700 Profis seit dem 16. September von ihren Vereinen ausgesperrt. Es ist der dritte sogenannte Lockout der Liga nach 1994 und 2004.

    Der deutsche Nationalspieler Christian Ehrhoff von den Buffalo Sabres trainiert bereits bei den Krefeld Pinguinen und wird im DEL-Duell "ganz nervös" - wie er selbst sagt - gegen die Hamburg Freezers auflaufen.

    Die Adler Mannheim verkündeten in der Verpflichtung der Auswahlspieler Marcel Goc (Florida Panthers) und Dennis Seidenberg (Boston Bruins) gleich einen doppelten Coup. "Es ist ein schönes Gefühl, ich freue mich auf die Zeit in Deutschland", sagte Goc auf dem Airport in Miami kurz vor seinem Abflug der Nachrichtenagentur dpa.

    "Ich freue mich wahnsinnig, mal wieder nach Hause zu kommen und für die Adler spielen zu dürfen", betonte auch Seidenberg. Der 31-Jährige wird als erster deutscher Stanley Cup-Champion in der DEL spielen. Im Vorjahr hatte er mit den Bruins die Meisterschaft in der NHL gewonnen und kehrt nach sechs Jahren erstmals wieder nach Deutschland zurück. Während Seidenberg erst am 28. September in die Heimat fliegt, will Goc bereits kommende Woche ins Mannschaftstraining der Adler einsteigen und hofft darauf im Heimspiel gegen Nürnberg sein Debüt zu geben.

    Sobald Seidenberg und Goc die Freigabe erhalten, spielen in Mannheim gleich zwei Bruderpaare: Yannic Seidenberg und Nikolai Goc stehen bereits bei den Adlern im Sold.

    Den größten Zulauf in Europa verzeichnen bislang die Top-Vereine in Tschechien, Russland und der Schweiz. Der russische Superstar Alexander Owetschkin (Washington Capitals) will für Dynamo Moskau Tore schießen. Kaum in seiner Heimat eingetroffen, meldete sich der Top-Stürmer im Arbeitskampf lautstark zu Wort. In einer Telefonschalte mit der "Washington Post" und der "Washington Times" drohte er, er wisse nicht, wie viele Spieler aus Russland in die NHL zurückkehren würden, falls die NHL die Gehälter drastisch kürze. "Wir haben alle gültige Verträge, warum also tasten sie nun unsere Verträge und Gehälter an? Wenn alles so bleibt wie momentan, dauert der Lockout die ganze Saison. Die Gehälter zu kürzen ist eine richtig dumme Idee!", beklagte der russische Multimillionär.

    Gleich drei Top-Stars hat Dynamos Konkurrent in der Kontinental Hockey League (KHL), Metallist Magnitogorsk, angelockt. Der russische Meister sicherte sich die Dienste von Pittburghs Jewgeni Malkin, dem wertvollsten Spieler der vorigen NHL-Saison. Zudem spielen Sergej Gontschar (Ottawa Senators) und Nikolai Kulemin (Toronto Maple Leafs) für den Club aus der russischen Bergarbeiterstadt. Der zweimalige russische Weltmeister Ilja Kowaltschuk (New Jersey) entschied sich für ein Engagement bei SKA St. Petersburg.

    Für Furore in Tschechien sorgt Oldie Jaromir Jagr, der für den HC Kladno unweit von Prag auf Torejagd gehen möchte. Der 40-Jährige gehört zu den zehn tschechischen Spielern, die nun in heimischen Gefilden nach einem Ersatz-Gehalt suchen.

    Die finanzkräftigen Schweizer Vereine haben sich bereits die Dienste von neun NHL-Profis gesichert. In Rick Nash und Joe Thornton spielen voraussichtlich im Heimspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers zwei Kanadier für Rekordmeister HC Davos, mit dem sie 2005 schon den Meistertitel gewonnen hatten. Auch Teams aus Finnland, Schweden, der Ukraine, Weißrussland, der Slowakei und Lettland haben NHL-Cracks für unbestimmte Zeit verpflichtet. (dpa)

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