Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Eishockey
Icon Pfeil nach unten

Eishockey: Hoher Stock und "Schauspieler-Kartei": Neue Regeln zur neuen Saison

Eishockey

Hoher Stock und "Schauspieler-Kartei": Neue Regeln zur neuen Saison

    • |
    Die neue Spielzeit in der DEL startet am 8. September.
    Die neue Spielzeit in der DEL startet am 8. September. Foto: Bernd Thissen (dpa)

    Wie die Deutsche Eishockey Liga (DEL) Mitte August mitteilte, werden in der anstehenden Spielzeit 2017/18 einige Regularien des Weltverbandes IIHF neu ausgelegt. Dabei handelt es sich unter anderem um die Regeln zu „Hoher Stock“, „Angreifer im Torraum“ und „Schlittschuh-Tor“.

    Auf die Änderungen hatten sich die Sportlichen Leiter der 14 DEL-Clubs geeinigt. Sie sollen bereits in der Saisonvorbereitung umgesetzt werden. Die Änderungen im Detail.

    Hoher Stock mit Verletzungsfolge

    Abweichend von der langjährigen Praxis zieht ein „Hoher Stock mit Verletzungsfolge“ künftig keine Große Strafe nebst automatischer Spieldauerdisziplinarstrafe mehr nach sich. Der Spieler erhält dafür nunmehr eine „doppelte Kleine Strafe“ und kann im Anschluss wieder am Spiel teilnehmen. Im Falle eines vorsätzlich „Hohen Stockes“ wird weiter die „Große Strafe“ nebst automatischer Spieldauerdisziplinarstrafe ausgesprochen.

    Angreifer im Torraum

    Die Regel „Angreifer im Torraum“ wird grundsätzlich wie in der vergangenen Saison gehandhabt, jedoch weiter vereinfacht. "Ab der Saison 2017/18 ist ein Tor auch dann gültig, wenn sich ein Spieler im Torraum befindet und dem Torhüter dabei die Sicht nimmt. Dies gilt aber nur dann, wenn der Spieler aus der Aktion heraus im Torraum steht. Der Angreifer darf weiterhin keine Dauerpräsenz im Torraum herstellen und diese Position taktisch nutzen", so die DEL. "Weiterhin gilt, dass ein Tor keine Gültigkeit erlangen kann, wenn ein angreifender Spieler im Torraum einen relevanten Kontakt mit dem Torhüter herstellt."

    Schlittschuh-Tor

    Beim „Schlittschuh-Tor“ kehrt die DEL zur alten Auslegung zurück. Mit der neuen Spielzeit darf ein Spieler einen Puck wieder mit dem Schlittschuh ins Tor ablenken. Dies gilt auch dann, wenn dies bewusst oder mit Absicht geschieht. "Treffer mit dem Schlittschuh werden nur dann nicht anerkannt, wenn eine erkennbare Kickbewegung ausgeführt wird. Weiterhin erhält ein Tor keine Anerkennung, wenn ein ruhender Puck mit dem Schlittschuh ins Tor befördert wird", so die DEL.

    Bully

    Laut DEL sollen die Faceoffs wieder "schneller und effektiver" ausgeführt werden. In der Mitteilung der Liga heißt es: "Hat in den vorhergegangenen Spielzeiten der Linienschiedsrichter den Zeitpunkt des Einwurfs des Pucks bestimmt, bestimmt ab sofort der angreifende Spieler das Anspiel. Nachdem sich der verteidigende Spieler korrekt aufgestellt hat, setzt der Angreifende Spieler aus der korrekten Position den Schläger ins weiße Feld. In diesem Moment wirft der Linesman den Puck ein. Bei Anspielen in der Mitte hat der Gastgeber den Vorteil."

    Schauspieler-Kartei

    Die DEL will künftig stärker gegen Schauspielerei vorgehen. Für Wiederholungstäter, die im Spiel vortäuschen, dass sie gefoult wurden und/oder sie sich aufgrund eines Fouls verletzt haben, wird eine "Schauspieler-Kartei" ("Divingliste") eingeführt. Dort werden Spieler nach dem zweiten Vergehen namentlich vermerkt. Die Liste wird allen Sportlichen Leitern, Trainern und DEL-Schiedsrichtern zugänglich gemacht. Sollte der Vermerk keine Wirkung zeigen, erhält der Spieler eine Geldstrafe, die sich mit jedem Vergehen erhöht. Ab der fünften Wiederholung wird zudem der entsprechende Trainer mit einer Geldstrafe belegt.

    „Unser Fokus liegt darauf, dass die Spiele für die Spieler selbst und die Teams sicher und fair verlaufen", betonte Jörg von Ameln, Leiter Spielbetrieb. "Ein System, das unsportliches Verhalten in Form von 'Schwalben' oder vorgetäuschten Verletzungen erkennt und sanktioniert, ist da ein weiterer und wichtiger Schritt." drs

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden