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Eishockey: Für 23 Millionen entsteht die Zukunft des ESV Kaufbeuren

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Für 23 Millionen entsteht die Zukunft des ESV Kaufbeuren

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    Gegenüber dem Kaufbeurer Hauptbahnhof entsteht das neue Eisstadion. Die Eröffnung der Erdgas-Schwaben-Arena ist für den Spätsommer geplant.
    Gegenüber dem Kaufbeurer Hauptbahnhof entsteht das neue Eisstadion. Die Eröffnung der Erdgas-Schwaben-Arena ist für den Spätsommer geplant. Foto: Harald Langer

    Kaufbeuren, sagt der ehemalige Eishockey-Profi Michael Kreitl, war bundesweit bekannt durch zwei Aushängeschilder: „Das waren die Bundeswehr und der ESV Kaufbeuren.“ Die Armee ist auf dem Rückzug und der Eissport stand urplötzlich vor dem Aus. Denn das 1969 erbaute Eisstadion am Berliner Platz drohte zu zerbröseln. Der Beton war marode, die Anlage war zwischen Dezember 2012 und Oktober 2013 gesperrt. Der ESVK musste in umliegende Stadien ausweichen. Inzwischen spielt der Zweitligist wieder im notdürftig geflickten Stadion. Die Zuschauer bibbern in der an einer Seite offenen Arena. Es ist die letzte Saison am Berliner Platz. An der Zukunft des Eishockeysports in Kaufbeuren wird kräftig gebaut.

    Nur einen Steinwurf von der alten Spielstätte entfernt entsteht das neue Eisstadion. Im August, spätestens im September, will der traditionsreiche Klub sein neues Zuhause beziehen. Die Bauarbeiten der 23 Millionen Euro teuren Erdgas-Schwaben-Arena liegen im Zeitplan. „Wir freuen uns sehr. Das neue Stadion gibt uns allen einen Riesenschub“, sagt Michael Kreitl. Der Ex-Stürmer, der 2010 mit den Augsburger Panthern die Vizemeisterschaft feierte, arbeitet inzwischen als Geschäftsführer der Kaufbeurer Spielbetriebs-GmbH.

    Ein schlagkräftiges Team - trotz des geringen Budgets

    So heißt die 2015 ausgegliederte Profiabteilung des ESVK. Zwar gab und gibt es auch kritische Stimmen gegen den Neubau, doch nach einem positiven Bürgerentscheid mit 8132:5419 Stimmen entschieden sich die Kaufbeurer mehrheitlich für den Neubau. Kurz vor dem Umzug läuft es sportlich überraschend gut für die Joker. Der ESVK, der am Dienstagabend beim SC Riessersee spielte (Partie war bei Redaktionsschluss nicht beendet) wird wohl in die Play-offs der DEL2 einziehen. „Das wäre wichtig, vor allem weil wir in den vergangenen drei Jahren immer erst auf den letzten Drücker den Klassenerhalt geschafft haben“, erzählt Kreitl.

    In der Zusammenstellung der Mannschaft hatten der Sportmanager sowie der damalige Trainer Toni Krinner ein glückliches Händchen. Zwar verließ Krinner den Klub urplötzlich und der ehemalige Nürnberger DEL-Trainer Andreas Brockmann übernahm. Doch trotz des schmalen Saisonbudgets von rund 1,4 Millionen Euro – die Zweitliga-Platzhirsche Bietigheim oder Frankfurt setzen rund drei Millionen Euro um – stellte der Klub eine schlagkräftige Mannschaft aufs Eis. Mit etwas Glück schaffen die Joker Platz sechs und damit die direkte Viertelfinal-Qualifikation. „Das wäre schön. Aber viel wichtiger wäre es, wenn wir nicht wieder um den Klassenerhalt zittern müssten“, sagt Michael Kreitl.

    Verein ist mit Preis-Leistungsverhältnis der Profis zufrieden

    Anders als die meisten Konkurrenten setzt Kaufbeuren auf Importspieler aus Skandinavien. Das sei keine Strategie, sondern Zufall gewesen. „Die Profis boten das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Die Finnen Joona Karevaara, Jere Laaksonen und Sami Blomqvist sowie der Kanadier Branden Gracel entpuppten sich als Verstärkung. Weitere Stützen sind Stefan Vajs, der den dritten Rang der Torhüter-Wertung belegt, und Kapitän Sebastian Osterloh, der vom DEL-Klub Straubing zurückkehrte. „Wir haben keinen überragenden Torjäger, wir funktionieren als Team ohne Stars“, charakterisiert der 41-jährige Geschäftsführer den ESVK. Mit einer breiteren wirtschaftlichen Basis in der 3500 Zuschauer fassenden Eishalle soll das Zittern – wortwörtlich und sportlich – endgültig ein Ende haben.

    So schaute sich der ESVK auf dem Transfermarkt um.

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