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Eishockey: Der Augsburger Nico Sturm hat den Stanley Cup im Visier

Eishockey

Der Augsburger Nico Sturm hat den Stanley Cup im Visier

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    Nico Sturm (rechts) spielt in der NHL mit den Minnesota Wild in den Play-offs.
    Nico Sturm (rechts) spielt in der NHL mit den Minnesota Wild in den Play-offs. Foto: Russell Hons, dpa

    Während hierzulande nur noch vereinzelt Eishockey gespielt wird und die Profis der Augsburger Panther längst in der Sommerpause weilen, hat in der nordamerikanischen NHL die heiße Phase der Saison begonnen. Die Play-offs sind am Wochenende gestartet und mittendrin: Nico Sturm. Der 26-jährige Augsburger hat sich in den vergangenen Jahren durch die Niederungen des nordamerikanischen Eishockeys nach ganz oben gearbeitet. Im Franchise der Minnesota Wild hat er in dieser Saison den NHL-Durchbruch geschafft. Elf Tore und sechs Vorlagen sind seine Bilanz der Hauptrunde.

    Der Start in die Saison war für Nico Sturm nicht perfekt

    "Dabei war mein Start in die Saison alles andere als perfekt", sagt Sturm. Erst warf ihn eine Lebensmittelvergiftung zurück, dann infizierte er sich mit dem Coronavirus. "In den ersten zwölf Spielen hatte ich gar keinen Punkt. Dass es jetzt elf Tore geworden sind, freut mich natürlich sehr. Vor allem aber freut mich, dass die Mannschaft Erfolg hat – dann macht es einfach am meisten Spaß."

    Die Minnesota Wild sind als Dritter der West-Division in die Play-offs eingezogen und bekommen es in der ersten Runde mit den Golden Knights aus Las Vegas zu tun. In der Nacht von Sonntag auf Montag stand in der Zockerstadt inmitten der Mojave-Wüste im US-Bundesstaat Nevada das erste von maximal sieben Duellen auf dem Plan. Minnesota setzte sich in der Verlängerung mit 1:0 durch.

    Vier Siege sind nötig, um eine Runde weiter zu kommen

    Schon im Vorfeld hatte Sturm angedeutet, dass seine Mannschaft voller Selbstvertrauen ist. "Wir haben gezeigt, dass wir auch die Besten in der Liga schlagen können. Jetzt müssen wir das eben konstant machen." Vier Siege sind nötig, um in die nächste Runde einzuziehen.

    Nach dem Erfolg zum Auftakt scheint das mehr denn je möglich, auch wenn die meisten Experten und Buchmacher Las Vegas in der Favoritenrolle sehen. Sturm verweist aber auf eine alte Eishockey-Weisheit: "Alles was war, das Gute wie das Schlechte, ist jetzt vorbei. Mit den Play-offs geht eine neue Saison los. Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben." Dass mit Las Vegas nun ausgerechnet eines der vermeintlich besten Teams der NHL die erste Hürde ist, lässt ihn kalt. "Wenn du den Stanley Cup gewinnen willst, musst du die eben schlagen. Warum soll uns das nicht gelingen?"

    Der Augsburger, dessen Eltern im südwestlichen Stadtteil Neubergheim wohnen, sieht die größte Stärke seiner Mannschaft in deren Ausgeglichenheit. "Wir haben vier Reihen, die alle sehr gutes Eishockey spielen können. Dann haben wir mit Kirill Kaprizov einen Starspieler dazubekommen, der uns in den letzten zwei Jahren vielleicht gefehlt hat. Jetzt schauen wir mal, wie weit wir als Mannschaft sind und ob wir schon um den Stanley Cup mitspielen können."

    Der Start war schon einmal verheißungsvoll. Knapp elf Minuten stand Sturm auf dem Eis, beobachtet von 9000 Zuschauern auf den Rängen. Anders als in Deutschland hat die NHL im Saisonendspurt die Hallen teilweise wieder geöffnet. In Minnesota, wo am Donnerstag und Samstag die Partien drei und vier gespielt werden, sollen 3000 Zuschauer erlaubt sein. Das Fassungsvermögen der Halle beträgt rund 18 000 Menschen.

    Im Stadion der Augsburger Panther legte Sturm die Grundlagen

    Im deutlich kleineren Curt-Frenzel-Stadion hat Sturm vergangenen Sommer die Grundlagen für seine Erfolge in der NHL gelegt. Wie jedes Jahr verbrachte er einen Teil der eishockeyfreien Zeit in seiner Heimatstadt und absolvierte einige Trainingseinheiten mit den Profis der Augsburger Panther. Während die ihm höchstwahrscheinlich die Daumen drücken in den Play-offs, dürfte Bundestrainer Toni Söderholm etwas anders denken. Er ist mit der deutschen Nationalmannschaft gerade nach Riga zur WM gereist. Und sollte Minnesota frühzeitig ausscheiden, könnte Sturm noch nachreisen. Einen Stürmer wie ihn hätte Söderholm gerne im Team.

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