Dass Großveranstaltungen in Deutschland noch bis Ende Oktober verboten sind, will DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke nicht als Signal werten, dass gar keine Zuschauer in die Eisstadien dürfen. "Wir nehmen zur Kenntnis, dass es kein allgemeines Verbot gibt und werden zusammen mit den Arenen alle Anstrengungen unternehmen, um so viele Zuschauer wie möglich in die Hallen zu bekommen. Selbstverständlich muss dabei die Wirtschaftlichkeit gegeben sein", sagte Tripcke. Die Saison soll Mitte September beginnen, die Clubs in der DEL sind besonders von Zuschauereinnahmen abhängig.
Details zu den Konzepten gab es zunächst nicht. Wichtig ist nach Angaben eines Liga-Sprechers, dass Kontaktdaten der anwesenden Fans nachvollziehbar sein müssen. Der Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes, Stefan Schaidnagel, hatte am vergangenen Wochenende gesagt, dass das Konzept zur Rückkehr bis spätestens Mitte Juli erstellt werden soll. Die DEL hatte ihre Saison in der Corona-Krise abgebrochen und keinen Meister gekürt.
Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf einen Kompromiss geeinigt, der neben der bundesweiten Fortsetzung des Mindestabstands, verstärkten Hygiene-Maßnahmen sowie dem Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen ein weiteres Verbot für Großveranstaltungen - mit denkbaren Ausnahmen - bis Ende Oktober beinhaltet.
in Österreich glaubt der Liga-Chef an einen Start "Ende September"
Auch in benachbarten Ligen könnte es mit der Rückkehr der Zuschauer in die Eis-Stadien schneller gehen als gedacht. Christian Feichtinger, der Geschäftsführer internationalen österreichischen Liga EBEL, in der auch Clubs aus Italien, Ungarn sowie der Slowakei spielen, sagte gegenüber der Eishockey-News: "„Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir Ende September bis Anfang Oktober mit dem Meisterschaftsbetrieb in unseren Ligen beginnen können."
Danach habe es zu Beginn der Pandemie nicht unbedingt ausgesehen, schließlich wurde Eishockey zu den problematischsten Sportarten gezählt. Doch mittlerweile habe sich seine Wahrnehmung geändert: "In keiner anderen Spielsportart sind die Spieler so gut geschützt wie beim Eishockey. Im Regelfall berührt kein Spieler das Spielgerät, und für unsere Schiedsrichter haben wir schon Handschuhe bestellt, damit auch sie keinen Hautkontakt zum Puck haben. Auch sind wir die einzige Sportart, wo das Spielfeld vom Zuschauerbereich mit einer übermannshohen Plexiglaswand getrennt ist.“ (dpa, AZ)
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