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Eishockey: DEL: Chaos total in Hannover

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DEL: Chaos total in Hannover

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    DEL-Klub Hannover versinkt im Chaos. Das öffentliche Bild ist geprägt vom Zerwürfnis zwischen Mannschaft und Trainer, dem erbärmlichen Auftreten des Teams und vom Zuschauerschwund.
    DEL-Klub Hannover versinkt im Chaos. Das öffentliche Bild ist geprägt vom Zerwürfnis zwischen Mannschaft und Trainer, dem erbärmlichen Auftreten des Teams und vom Zuschauerschwund. Foto: dpa

    Auch in der kommenden Saison spielen die Hannover Scorpions in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Das ist momentan so ziemlich die einzige positive Nachricht vom deutschen Meister 2010. Ansonsten prägen das erbärmliche sportliche Auftreten, das Zerwürfnis zwischen Mannschaft und Trainer Anton Krinner sowie der Zuschauerschwund das öffentliche Bild.

    Hannover: Personelle Zukunft offen

    "Aktuell warte ich die Gespräche mit meinem Gesellschafter ab", sagte Manager Marco Stichnoth am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa zur Situation beim Tabellenletzten. Die personelle Zukunft in Hannover ist offen.

    Dass Clubeigentümer Günter Papenburg die defizitären Scorpions weiter durch hohe private finanzielle Zuwendungen am Leben hält, ist alles andere als normal. Nach der Meistersaison hatte Stichnoth angekündigt, den Club wirtschaftlich unabhängiger von Papenburg machen zu wollen. Die Realität sieht anders aus: Seit der Hauptrunde 2008/2009 sank der Zuschauerschnitt von 5668 auf gerade einmal 3811.

    Stetig finanzielle Löcher zu stopfen

    Bauunternehmer Papenburg muss stetig finanzielle Löcher stopfen und steht wohl auch daher zum Trainer. Krinner hat noch einen Vertrag bis 2013, bei einer Trennung wäre eine Abfindung fällig. Fans und Spieler tun momentan aber alles, Papenburg davon zu überzeugen, dass mit Krinner kein sportlicher Aufschwung zu erwarten ist.

    Unfassbare 14 Spiele am Stück verlor Hannover zuletzt auf eigenem Eis - so viele wie noch kein anderer Club in der DEL-Historie. Krinner behauptet trotzdem, "dass die Mannschaft nicht gegen den Trainer spielt."

    Zumindest, was den Vorsatz betrifft, mag das stimmen. Fakt ist aber auch, dass das Team am Dienstag den Dialog mit dem oft hölzern und unsouverän wirkenden Tölzer suchte. "Sicherlich haben die Spieler mit ihm gesprochen", bestätigte Stichnoth. Über die Inhalte will niemand reden, doch glaubt man den örtlichen Medien, perlten die Bedenken der Profis am System und der Führung Krinners am Coach ab.

    Fans: "Krinner raus"

    Auch Stichnoth, der den Trainer nach aufkommenden "Krinner raus!"-Rufen bei den Fans zuletzt noch verteidigte, geht inzwischen auf Distanz. "Die Gegner wissen genau, was sie gegen uns machen müssen", ätzte der Manager etwa. Eine gemeinsame Zukunft von Meister-Manager Stichnoth und Krinner, der 2010 auf Meister-Coach Hans Zach folgte, scheint mittlerweile ausgeschlossen.

    Zwar weist Stichnoth dies offiziell zurück, kokettiert aber auch mit seinem Rücktritt. "Dass ich mir nach 16 Jahren mal überlege, wie es bei mir weitergeht, ist doch legitim", sagte der 46-Jährige.

    Klärendes Gespräch anberaumt

    Ein klärendes Gespräch zwischen Krinner, Stichnoth und Papenburg ist anberaumt. Es gibt Anzeichen dafür, dass Papenburgs Unterstützung für Krinner wackelt. Auch die Mannschaft habe das Recht, mit ihm zu reden, verkündete der 72-Jährige jüngst. Einen Dialog mit den Spielern hatte der Clubchef bislang abgelehnt. Was das Team Papenburg in Sachen Krinner zu sagen hat, ist momentan nicht schwer zu erraten.

    Ein weiteres Argument pro Stichnoth und contra Krinner bekam Papenburg im bislang letzten Heimspiel gegen Hamburg (1:5) schwarz auf weiß: "Ohne Marco (Stichnoth) sind wir nicht mehr hier" stand da auf einem Plakat. Viele sind es ohnehin nicht mehr, die noch da sind. (dpa, AZ)

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