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DEL-Finale: ERC Ingolstadt: Frust macht sich breit

DEL-Finale

ERC Ingolstadt: Frust macht sich breit

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    Ingolstadts Alexander Oblinger (l) und Alexander Weiß von Köln kämpfen um den Puck.
    Ingolstadts Alexander Oblinger (l) und Alexander Weiß von Köln kämpfen um den Puck. Foto: Andreas Gebert/dpa

    Stellvertretend eine Szene nach Spiel 2 der Final-Serie, das die Panther 1:3 gegen die Kölner Haie verloren haben: Trainer Niklas Sundblad wurde zum Interview fürs Fernsehen auf die Eisfläche gebeten, doch plötzlich wurde entgegen der Absprache der Kölner Philipp Gogulla vor die Kamera gezerrt - und Sundblad fluchte lauthals im Kabinengang in einem Mix aus Deutsch und Englisch, garniert mit Schwedisch.

    In den entscheidenden Dingen läuft es gegen den ERC

    Dazu muss man wissen, dass Akribiker Sundblad immer darauf besteht, dass sich alle seine Spieler nach Spielschluss so schnell wie möglich in der Kabine für eine kurze Ansprache versammeln. Nur diesmal war er selbst nicht da, weil er auf das Fernsehteam warten musste. Eine Kleinigkeit vielleicht, aber genau die sind es auch, die ein so enges Finale entscheiden. Und momentan läuft es bei diesen kleinen, entscheidenden Dingen immer gegen den ERC.

    Die beiden Tore im ersten Drittel etwa, mit denen Köln den frühen Rückstand durch Derek Hahn (3.) in eine 2:1-Führung verwandelte. Sowohl Oldie Mirko Lüdemann (8.) als auch Daniel Tjärnqvist (16.) hatten bei ihren Distanzschüssen das nötige Glück. "Die Gegentore waren beide abgefälscht. Wären sie haltbar gewesen, hätte ich sie gehalten", sagte ERC-Torhüter Timo Pielmeier zähneknirschend.

    Haie-Keeper brachte ERC zum Verzweifeln

    Auf der Gegenseite sah sich Danny aus den Birken 38 Ingolstädter Torschüssen ausgesetzt. Doch der Kölner Keeper brachte den ERC nach dem frühen Gegentreffer 57 Minuten lang zur Verzweiflung. Symptomatisch: Patrick Hager, der schon im zweiten Spielabschnitt nach einem Fehlversuch aus exzellenter Schussposition am liebsten seinen Schläger am Torpfosten zerdroschen hätte.

    "Wir müssen einfach unsere Chancen nutzen", sagte Play-off-Topscorer Thomas Greilinger schulterzuckend und hebt damit auch hervor, dass er und seine Kollegen eigentlich nicht viel mehr machen können gegen ein Team, das "nicht umsonst zwei Mal in Folge im Finale steht". "Wir haben viele Chancen gegen Köln, was eigentlich nicht gewöhnlich ist", fand Greilinger. Höchstens "taktische Einzelheiten" könnten deshalb besprochen werden, aber grundsätzlich gelte es vor allem, sich gut auszuruhen. Auch Trainer Sundblad war "zufrieden mit der Leistung".

    Bei allem Frust, noch geben sich die Ingolstädter kämpferisch. Sie sehen, dass sie mit Köln trotz 2:4- und 1:3-Niederlagen auf Augenhöhe sind. Greilinger ist  sich sicher: "Wir haben gute Chancen, die Serie zu verlängern." Sundblad kündigt an: "Wir haben viele Torjäger im Team, die im nächsten Spiel auch wieder Tore machen werden." Dennoch ist der Druck vor Spiel 3 in Köln am Ostermontag (14.30 Uhr) immens. Ein 0:3 hat in der DEL-Geschichte noch kein Team gedreht. Auch in der NHL gelang das in über 75 Jahren erst drei Mal bei 174 Versuchen. Doch auch daraus ziehen Typen wie Timo Pielmeier noch Motivation: "Was wäre Eishockey ohne Druck? Das wäre ja langweilig."

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