Bereits am Dienstag könnten die Ingolstädter vor heimischer Kulisse in der Best-of-Seven-Serie mit einem weiteren Sieg zum 2:2 ausgleichen. "Jetzt haben wir das Momentum wieder auf unserer Seite", sagte Ingolstadts Torhüter Timo Pielmeier bei ServusTV. Vor der prächtigen Kulisse von 18 548 Zuschauern, darunter Haie-Fan Lukas Podolski, präsentierte sich die ERC-Mannschaft von Trainer Niklas Sundblad cleverer und verdiente sich den Erfolg.
"Wenn wir weiter hart arbeiten wie heute, springt auch das Glück auf unsere Seite", meinte Christopher Gawlik. In der ausverkauften Arena erzielten Jean-Francois Boucher (5.), Derek Hahn (40.), Robert Sabolic (56.) und Patrick Köppchen (60.) am Ostermontag die Gäste-Tore.
Für die Kölner traf nur Christopher Minard (5.). Die Gastgeber hatten den Gegner zwar zu Beginn mehr unter Druck gesetzt, es aber verpasst, ihre Dominanz in zwingende Möglichkeiten und Tore umzumünzen. "Für uns gibt es keinen Grund zu hadern. Morgen gehen wir nach Ingolstadt und dann wird es heiß", kündigte Haie-Coach Krupp an. Sein Sohn Björn Krupp räumte ein: "Ich muss sagen, Ingolstadt war besser heute. Das wird eine lange Serie."
Das ist der ERC Ingolstadt
Gründung: 1964
Vereinsfarben: Blau-Weiß
Erfolge: Meister 2. Bundesliga 2001; Aufstieg in die DEL als Vizemeister der 2. Bundesliga 2002, DEB-Pokalsieger 2005, DEL-Final-Teilnahme 2014
Heimspielstätte: Saturn-Arena (Fassungsvermögen 4815)
Trainer: Niklas Sundblad
Manager: Jiri Ehrenberger
Wer nach den intensiven Auftaktpartien im dritten Duell erst einmal taktische Zurückhaltung erwartet hatte, sah sich getäuscht. Nach nicht einmal fünf Minuten lag der Puck bereits zweimal im Netz. Nachdem Patrick Köppchen die Scheibe auf Boucher abgelegt hatte, war der ERC-Stürmer gleich mit der ersten gefährlichen Angriffsaktion erfolgreich. Ihre Möglichkeiten besser zu nutzen, hatten sich die Oberbayern vorgenommen.
Das setzten sie auch früh um - und anders als am Samstag blieb es bei weitem nicht bei einem Tor. "In den anderen Spielen haben wir auch die Torchancen gekriegt, aber nicht die Tore gemacht", urteilte Sundblad.
Das 1:0 hielt allerdings nicht einmal eine halbe Minute. Die Kölner reagierten unaufgeregt und schlängelten sich mit einem schönen Spielzug vors Tor von Ingolstadts Goalie Pielmeier. Minard stocherte den Puck zu seinem achten Playoff-Tor über die Linie. Mit einem Gegentreffer im ersten Abschnitt waren die Ingolstädter im Anschluss noch gut bedient.
Weitere Chancen ließen die Gastgeber aus: So konnte Rok Ticar den Puck nicht kontrollieren (7.). Zudem tauchte Marcel Müller zweimal alleine vor Pielmeier auf, der aber parierte (13./20.). Vor Rangeleien steckten die Spieler wie gewohnt nicht zurück. Heftig gerieten nach einer Viertelstunde Kölns Björn Krupp und Ingolstadts Travis Turnbull aneinander.
Das sind die Kölner Haie
Gründung: 1972 (als Kölner EC)
Vereinsfarben: Rot-Weiß
Erfolge: 1. DEL-Champion 1995, insgesamt acht deutsche Meistertitel (1977, 1979, 1984, 1986, 1987, 1988, 1995, 2002), DEB-Pokalsieger 2004, Spengler Cup-Sieger 1999
Heimspielstätte: Lanxess-Arena (Fassungsvermögen 18 650)
Trainer: Uwe Krupp
Manager: Lance Nethery
Die Ingolstädter waren auf Risikominimierung bedacht, gingen dann aber gegen Ende des zweiten Drittels erneut in Führung. Als Kölns Torhüter Danny aus den Birken der Puck durch die Beine rutschte, schob Hahn die Scheibe ins Tor. Mit einem erfolgreich abgeschlossenen Konter machte Sabolic dann im Schlussabschnitt alles klar, ehe Köppchen für den Endstand sorgte. (dpa)