"Oberste Priorität besitzt der Erhalt des deutschen Eishockeys und seiner Vereine", sagte der Kapitän des Nationalteams, Moritz Müller von den Kölner Haien, den "Eishockey News". "Wenn es grundsätzlich darum geht, ob wir eine Saison spielen können oder nicht, wäre ich zu einem Gehaltsverzicht bereit", sagte Olympia-Silbermedaillengewinner Gerrit Fauser von den Grizzlys Wolfsburg. Weitere Spieler äußerten sich ähnlich.
Die DEL hatte zuvor erklärt, den freiwilligen Verzicht der Spieler auf Teile ihrer Gehälter zum Teil des Lizenzierungsverfahrens zu machen. Sollten die Clubs bis Ende Mai nicht nachweisen können, 25 Prozent der Gehaltskosten einzusparen, kann jeweils die Lizenz verweigert werden. Hintergrund sind die wirtschaftlichen Nöte und die Unsicherheit während der Coronavirus-Pandemie. Noch ist unklar, ob die neue Saison wie geplant am 18. September beginnen kann.
Da die Clubs von Zuschauereinnahmen abhängig sind, kommen Geisterspiele wie derzeit im Fußball nur für eine begrenzte Zeit infrage. Nach dpa-Informationen ist notfalls auch ein Saisonstart im Dezember oder Januar denkbar. Dann würde nur eine Hauptrunde ohne Playoffs gespielt. Wegen der Corona-Krise hatte die DEL die vergangenen Saison im März abgebrochen, ohne einen Meister zu küren.
Unabhängig von der Corona-Krise verfolgen die Silbergewinner von Pyeongchang Müller und Patrick Reimer (Nürnberg) die Gründung einer Spielergewerkschaft. Gerade jetzt sollen die Interessen der Profis zum Dialog mit den Clubs und der Liga gebündelt werden. "Uns war schnell klar, dass es Sinn macht, dass wir Spieler bei diesem Thema mit einer Stimme sprechen", sagte Müller, der schon länger eine Gewerkschaft plant. Grundsätzliche Probleme, praktisch zum Verzicht auf Gehalt gezwungen zu werden, gibt es aber anscheinend nicht. (dpa)
Gehaltsverzicht der Spieler in der DEL