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Eishockey-WM: Deutsches Eishockeyteam hofft auf Nico Sturm

Eishockey-WM

Deutsches Eishockeyteam hofft auf Nico Sturm

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    Deutschlands Nico Sturm ist nicht nur auf dem Eis eine Führungsfigur in der deutschen Mannschaft. Gegen Lettland soll der 29-Jährige wieder stürmen.
    Deutschlands Nico Sturm ist nicht nur auf dem Eis eine Führungsfigur in der deutschen Mannschaft. Gegen Lettland soll der 29-Jährige wieder stürmen. Foto: Pavel Golovkin, dpa

    16 Gegentore in drei Spielen. Das ist eindeutig zu viel, um bei einer Weltmeisterschaft weit zu kommen. Nach drei Turniereinsätzen schält sich heraus, in welchem Mannschaftsteil die meiste Arbeit auf Bundestrainer Harold Kreis wartet – die Abwehr. Am Montagabend setzte es ein 1:6 gegen Schweden. Nach zwei Dritteln lagen die Skandinavier bereits 5:0 vorne und schalteten anschließend einen Gang zurück. Im letzten Drittel gelang Leo Pföderl der einzige Treffer für die Auswahl des Deutschen Eishockey Bundes (DEB). 

    Eishockey-Kapitän Müller spricht die deutschen Defizite an

    Gewohnt offen sprach Moritz Müller die Defizite nach der zweiten 1:6-Pleite in Folge an. Zuvor hatte das deutsche Team mit dem gleichen Ergebnis gegen die USA verloren. "Wir wussten, dass wir auf einen sehr starken Gegner treffen. Nichtsdestotrotz können wir es besser machen als heute. Das haben wir uns gegen die Amerikaner schon vorgenommen – und beide Male gefühlt etwas zu verkopft, ein bisschen zu verkrampft, auch zu abwartend, nicht mutig genug aufgetreten", sagte der Mannschaftskapitän und fügte im Interview bei MagentaSport an: "Man muss schon ehrlich zu sich selber sein: Wir haben nicht gut gespielt. Wir sind zu Recht zweimal unter die Räder gekommen."

    Der Augsburger Nico Sturm ist die Führungsfigur im deutschen Eishockey-Team

    Bei einer Eishockey-WM bleibt wenig Zeit, um die Wunden zu lecken. Der Fokus richtet sich schnell auf das Match am Mittwoch (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) gegen Lettland. Die Hoffnung auf die Wende verbindet sich mit einem Namen: Nico Sturm. Der Stürmer der San Jose Sharks aus der National Hockey League war nach dem 6:4-Auftaktsieg gegen die Slowaken verletzt ausgefallen. Um welche Verletzung es sich handelt, wird im Eishockey nicht kommuniziert. Um dem Gegner möglichst wenig Informationen zu geben. Doch bereitet nicht die Hand, die der gebürtige Augsburger in der abgelaufenen Saison operieren lassen musste, Probleme, sondern ein Knie. 

    DEB-Sportdirektor Christian Kühnast signalisierte, der 29-Jährige sei "auf einem guten Weg". Ein Spieler in einem über 20 Mann starken Kader kann nur bedingt das Spiel prägen. Doch Sturm ist zur Identifikationsfigur geworden. Vor einem Jahr in Finnland durfte der Angreifer, der im Nachwuchs der Augsburger Panther seine Karriere begann, mit 28 Jahren seine erste Weltmeisterschaft spielen und hatte immer wieder betont, wie sehr ihn das Nationalteam reizt. Er bringt eine Arbeitseinstellung mit, die die anderen mitreißt. Sturm ist meist der erste in der Umkleide, um sich auf seine Einsätze vorzubereiten. Unmittelbar nach der Schlusssirene beginnt er mit der Vorbereitung seines Körpers auf das nächste Spiel. Er strampelt auf dem Fahrrad die Müdigkeit aus den Beinen oder dehnt ausgiebig die Muskulatur, um eine optimale Regeneration zu starten. 

    Sturm kommt aus dem Nachwuchs der Augsburger Panther

    Auf dem Eis führt der Stanley-Cup-Gewinner von 2022 seine Sturmreihe als starker Bullyspieler an. Nicht zuletzt deshalb hoffen auch seine Teamkollegen auf Sturms Rückkehr. "Er tut uns schon gut", sagte Kapitän Moritz Müller. "Wir freuen uns, wenn er wieder dabei ist." Verteidigerkollege Jonas Müller von den Eisbären Berlin ist ebenfalls Sturm-Fan: "Ich hoffe, dass er jetzt dabei ist."

    Vor einem Jahr war das deutsche Team mit drei Niederlagen gestartet. Insofern ist die Ausgangslage laut Kapitän Müller vor den vier restlichen Vorrundenpartien besser: "Wir haben drei Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt letztes Jahr. Wir müssen das Vertrauen in uns selber stärken." Die Mannschaft werde sich vor dem Match zusammensetzen. Bislang fehlt noch die Siegermentalität, die das Team vor einem Jahr bis ins WM-Finale und schließlich zur Silbermedaille trug. "Wir müssen ein bisschen mehr auf Sieg spielen und nicht Angst haben, zu verlieren. Es kann eigentlich nur die Truppe in dem Raum richten, sonst niemand", sagt der Kapitän von den Kölner Haie, der mit mehr als 200 Länderspieleinsätzen der erfahrenste Spieler im Kader ist.

    Deutscher Gegner präsentiert sich in guter Form

    Gegen die Schweden nahm Bundestrainer Kreis seinen Torhüter Philipp Grubauer nach 40 Minuten beim Stand von 0:5 vom Eis und brachte den Münchner Mathias Niederberger. Wohl auch um seine Nummer eins Grubauer von den Seattle Kraken nicht zu beschädigen. Wer gegen Lettland im Tor beginnt, ist offen.

    Der Gegner geht mit einem Ruhetag weniger in die Partie. Lettland traf am Dienstagnachmittag auf Kasachstan. Die Mannschaft um den überragenden DEL-Torhüter Kristers Gudlevskis, der Bremerhaven zur Vizemeisterschaft führte, startete mit zwei Siegen. Jeweils in der Verlängerung gewannen die Letten gegen Polen (5:4) und Frankreich (3:2). Der Druck auf die deutsche Mannschaft steigt. Mit einer Niederlage gerät die Viertelfinalqualifikation in Gefahr. Oder, wie es der Bundestrainer formulierte: "Jetzt fängt das Turnier für uns richtig an."

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