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Eishockey-WM: Augsburger NHL-Profi Nico Sturm will mindestens ins Viertelfinale

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Augsburger NHL-Profi Nico Sturm will mindestens ins Viertelfinale

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    Von seinem WM-Debütanten Nico Sturm erhofft sich der Bundestrainer auch Führungsqualitäten.
    Von seinem WM-Debütanten Nico Sturm erhofft sich der Bundestrainer auch Führungsqualitäten. Foto: Christian Kolbert, dpa

    Das Auftaktprogramm als anspruchsvoll zu beschreiben, ist pure Untertreibung. Auf die deutsche Nationalmannschaft warten zu Beginn der Weltmeisterschaft in Tampere drei Eishockey-Großmächte. Am Freitag (19.20 Uhr/ live in Sport1) geht es gegen den elffachen Weltmeister Schweden. Exakt 24 Stunden später folgt das Spiel gegen den Gastgeber und Titelverteidiger Finnland. Am Montag heißt der Gegner USA, wie schon in der Generalprobe vor wenigen Tagen in München, die die deutsche Mannschaft mit 3:6 verlor. Nico Sturm ficht das nicht an. "Wir wollen einfach versuchen zu gewinnen am Freitag", sagt der Stürmer vor dem Duell mit den Schweden ganz ohne Überheblichkeit. In seinen Jahren am College und in der National Hockey League hat sich der gebürtige Augsburger die nordamerikanische Herangehensweise angeeignet. Go for gold – auch wenn es schier utopisch erscheint.

    Mit dem Gewinn des Stanley Cups vor knapp einem Jahr mit Colorado Avalanche hatte Sturm den maximalen Erfolg in der Karriere eines Eishockey-Profis gefeiert. Trotz seiner Gewinner-Mentalität nimmt der 28-Jährige die prominenten Gegner nicht auf die leichte Schulter: "Wir haben schon oft darüber gesprochen. Es kann sein, dass wir dreimal verlieren, aber wir können auch dreimal Punkte holen." Die Gefahr ist groß, nach drei Partien mit leeren Händen dazustehen und anschließend in den restlichen Spielen gegen Dänemark, Frankreich, Österreich und Ungarn jeweils gewinnen zu müssen. 

    Eishockey-WM: Das Viertelfinale ist für den Augsburger Pflicht

    Unter den besten acht Teams zu landen, ist Pflicht. "Der Verband hat als WM-Ziele das Viertelfinale und die Olympia-Qualifikation ausgegeben", sagt Sturm. Von Vorteil könnte sein, dass gerade die großen Nationen zum Turnierstart noch nicht eingespielt sind. Auftaktgegner Schweden muss ohne etliche seiner Topstars aus der National Hockey League auskommen. Deshalb zeigt sich Verteidiger Moritz Seider ebenfalls zuversichtlich. "Wenn man ins Viertelfinale kommen will, muss man gegen diese Nationen ein paar Punkte klauen. Wir haben in der Vergangenheit oft bewiesen, dass wir das können", sagt der Abwehrspieler der Detroit Red Wings.

    Der spät aus Nordamerika angereiste NHL-Profi gilt als Hoffnungsträger im deutschen Team. Ob er nach wenigen Eiseinheiten bereits gegen die Tre Kronor auflaufen wird, war noch unklar. Sein

    Sturm freut sich auf seine späte WM-Premiere

    Das schwierige Auftaktprogramm trübt kein bisschen die Vorfreude von Sturm auf sein erstes WM-Turnier bei den Großen. 2015 lief der Augsburger bei der Junioren-WM der U20 zuletzt im Dress des Deutschen Eishockey Bundes auf. "Ich hatte bis jetzt immer das Glück, dass ich in den Play-offs in Nordamerika spielen durfte, seit ich rübergegangen bin. Dadurch hat sich die Gelegenheit einfach bis jetzt noch nicht ergeben. Für mich war es klar, dass, wenn ich gesund bin nach der NHL-Saison und ich eingeladen werde, ich auch für Deutschland auflaufen werde." 

    Nach 74 Spielen (14 Tore/12 Vorlagen) für seinen neuen Klub San Jose Sharks spüre er zwar die Strapazen der NHL-Saison. Doch jetzt gelte es "auf die Zähne zu beißen, wie man es eben auch in den Play-offs machen muss." Nicht selten schlüpfen die Profis in der alles entscheidenden Saisonphase auch mit Verletzungen in die Schlittschuhe. In der Finalserie mit Colorado Avalanche vor einem Jahr lief Sturm mit einer Ellbogenverletzung auf, die der Angreifer erst nach dem Gewinn des Stanley Cups operieren ließ. 

    In einer Reihe mit Soramies von den Augsburger Panthern

    Inzwischen hat Sturm mehr Verantwortung in seinem Klub-Team übernommen, ist von der Außenposition in die Mitte gewechselt. Der 28-Jährige hat an seinem Bullyspiel gearbeitet, denn: "Man tut sich leichter mit der Scheibe, als erst einmal dem Puck hinterherzulaufen." Im letzten Test gegen die USA führte der Center eine Reihe mit Samuel Soramies von den Augsburger Panthern und dem Düsseldorfer Alexander Ehl an. Von Sturm wird neben Toren auch körperliche Präsenz erwartet. Mit seiner sportlichen Vita zählt der Nummer 78 selbst als WM-Neuling zu den Leitfiguren im Team von Bundestrainer Harold Kreis. Die Ziele Viertelfinale und die Qualifikation für das Olympiaturnier 2026 hat der Stürmer wie sein Trainer im Blick und fügt an: "Es darf auch gerne mehr sein, wenn es nach mir geht." 

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