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Eishockey: Wiener Eishockey-Team lernt harte Arbeit kennen: Morgenstrafe nach Niederlagenserie

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Wiener Eishockey-Team lernt harte Arbeit kennen: Morgenstrafe nach Niederlagenserie

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    Im Wiener Eishockey griff man unlängst zu drastischen Strafen.
    Im Wiener Eishockey griff man unlängst zu drastischen Strafen. Foto: Thorsten Jordan

    Eishockeyspieler kennen sich nun wirklich mit Bestrafungen aus. Strafen sind ein immanenter Teil des Spiels. Einmal dem Gegenspieler nur ganz leicht die Faust auf dem Auge aufgesetzt und schon muss der Deliquent die Eisfläche verlassen, um auf der Strafbank etwas abzukühlen. Richtiggehend ausgestellt werden die Spieler in der kleinen Box. Es sind letzte Überbleibsel des früher recht beliebten Prangers. Die Schandbühne „bewirkte Ehrlosigkeit“ steht im Brockhaus, gegen 1848 wurde die Bestrafung abgeschafft. Im Eishockey nicht, der Sport verwehrt sich häufiger modernen Entwicklungen.

    In Wien haben die Verantwortlichen des lokalen Eishockey-Erstligisten das Team vergangene Woche an den Pranger gestellt. So würden es die Bosse der Vienna Capitals natürlich nie nennen. Sie ließen die Truppe nach etlichen Niederlagen um fünf Uhr morgens auf einer Baustelle arbeiten, damit die Spieler verstehen, „wie hart einige Menschen, die uns in der Arena besuchen, arbeiten müssen, um sich den Hallenbesuch leisten zu können“, erklärte Präsident Martin Reiss. Die Mannschaft gewann das folgende Spiel. Man stelle sich vor, der FC Bayern verlöre einige Spiele. Harry Kane müsste bei einem Investment-Banker arbeiten, Joshua Kimmich einem Notar über die Schulter blicken und Manuel Neuer einen Tag lang einem Millionen-Erben beim anstrengenden Geldverwalten helfen.

    Wien: Vienna Capitals setzen auf unkonventionelle Motivationstechniken

    Die Münchner Löwen wiederum müssten morgens halb zehn in Deutschland ihr kleines Frühstückchen in der Eckkneipe in flüssiger Form zu sich nehmen. Also, wenn sie denn mal einen Einblick in die Lebensumstände ihrer Fans haben möchten. Das freilich sind Klischees, an denen sich nur allzu gerne abgearbeitet wird. Dass der Fußball sehr wohl auch mit der Zeit geht und gängigen Vorurteilen entgegenwirkt, zeigt Manchester United.

    Der englische Rekordmeister bietet künftig in seinem Stadion Einlagen für Männer an.  Etwa jeder achte Mann in Großbritannien erkrankt in seinem Leben an Prostatakrebs, rund zwei Drittel der Patienten leiden mindestens vorübergehend unter Inkontinenz. Eine Studie ergab, dass die Hälfte der Männer mit Blasenschwäche seltener zu Fußballspielen geht – auch, weil es zu wenige und angemessene sanitäre Einrichtungen gibt. Das ist ja dann wirklich mal eine Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit der eigenen Fans. Die Eintrittspreise kann sich ein junger Mensch kaum leisten, dazu wird die Bevölkerung immer älter. Manchester United geht mit der Zeit. Das Alter muss nicht die Strafbank des Lebens sein.

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