Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Eishockey: Augsburger NHL-Spieler Nico Sturm will kein reiner Zerstörer mehr sein

Eishockey

Augsburger NHL-Spieler Nico Sturm will kein reiner Zerstörer mehr sein

    • |
    Nico Sturm setzt sich bei seinem Klub San Jose Sharks neue Ziele.
    Nico Sturm setzt sich bei seinem Klub San Jose Sharks neue Ziele. Foto: Siegfried Kerpf

    Nico Sturm zeichnet sein gesunder Pragmatismus aus. Er schätzt sein Leistungsvermögen realistisch ein. Zwar gewann der Eishockey-Profi mit den Colorado Avalanche in der vergangenen Saison den Stanley Cup und feierte ausgiebig unter anderen in Neubergheim bei Augsburg. Doch der 27-Jährige weiß, dass er nicht zu den Stars oder Torjägern zählt.

    Jedes Team benötigt nicht nur Häuptlinge, sondern auch viele Indianer, um den Gegner zu besiegen. Sturm war Defensivstürmer, also ein Zerstörer, der die Topreihen des Gegners stoppen soll. Meist in der dritten oder vierten Angriffslinie. "Ich muss Bullys gewinnen, in Unterzahl stark spielen. Der Gegner muss immer das Gefühl haben, dass es schwer ist, gegen mich zu spielen, dass ich am Mann und am Puck bin. Es muss nerven, gegen mich zu spielen", sagte der Augsburger über seine Aufgabe.

    Drei-Jahres-Vertrag für den Augsburger bei den San Jose Sharks

    Im Sommer wechselte der 27-Jährige zu den San Jose Sharks, unterschrieb dort einen Drei-Jahres-Vertrag. Sechs Millionen Dollar soll er künftig verdienen, der Stanley-Cup-Triumph zahlt sich nun finanziell für ihn aus. Bei seinem neuen Klub setzt er sich neue Ziele: "Ich gehe jetzt in mein viertes Jahr Profi-Eishockey, von daher will ich natürlich auch den nächsten Schritt in Richtung einer Leadership-Rolle machen", sagte der Angreifer vor dem Saisonstart. Am Freitag beginnen die Sharks in Prag gegen die Nashville Predators. Die NHL will Werbung für ihr Produkt in Europa machen. Eine Woche später geht es auch in Nordamerika los.

    Am Dienstag traten die Sharks in einem Testspiel gegen den DEL-Klub Eisbären Berlin an und siegten mit 3:1. Sturm war nur Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof. Nach einer Gehirnerschütterung musste der Angreifer noch aussetzen. In der Hierarchie von San Jose will sich der Augsburger nach oben arbeiten. "Mit 27 bin ich jetzt keiner mehr von den Jüngeren. Hier laufen auch Leute rum, die sechs oder sieben Jahre jünger sind. Denen sollte man auf dem Eis und auch außerhalb irgendwie ein Vorbild sein."

    Anders als die Colorado Avalanche gilt das Team aus Kalifornien nicht als Titel-Anwärter. Ehrgeizig ist die Sharks-Organisation allemal. Der Cheftrainer und der General Manager, der den Kader zusammenstellt, wurden ausgetauscht. Marco Sturm, Ex-Bundestrainer und nicht verwandt oder verschwägert mit dem San-Jose-Angreifer, macht seinem Namensvetter Mut. "Die Erfahrung aus dem Stanley Cup und den Play-off-Spielen, die hilft ihm. Ich denke, er kann den nächsten Schritt gehen", sagte Sturm, der als Co-Trainer bei den Los Angeles Kings arbeitet, der Nachrichtenagentur dpa.

    Nico Sturm über sein Team: Viel besser als die Experten glauben

    Wenn jeder Profi in seiner Mannschaft ein paar Prozentpunkte in seinem Leistungsvermögen draufpacke, sei San Jose für eine Überraschung gut, sagt Nico Sturm und schließt eine Überraschung in der kommenden NHL-Saison nicht aus: "Ich glaube, dass wir viel besser sein werden, als wir von den Experten eingeschätzt werden."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden