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Einzelkritik: Dortmunder Powerfußball überrollt die Galaktischen

Einzelkritik

Dortmunder Powerfußball überrollt die Galaktischen

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    Was für eine Ansage! Mit vier Treffern katapultiert sich Lewandowski in die Spitze des Weltfußballs.
    Was für eine Ansage! Mit vier Treffern katapultiert sich Lewandowski in die Spitze des Weltfußballs. Foto: Avanti/Ralf Poller

    Nach Bekanntwerden des Götze-Transfers zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt traute kaum jemand dem BVB Großes zu. Was sich dann gegen Real Madrid abspielte, war eine Machtdemonstration. Die Borussen sind in der Königsklasse diese Saison noch ungeschlagen. Was sich aller Voraussicht nach nicht ändern dürfte.

    Roman Weidenfeller: Der vielleicht beste Keeper in der laufenden Champions-League-Saison - gestern beschäftigungslos, beim Gegentor allein gelassen. Wehrte einen Ronaldo-Freistoß ab, vereitelte mutig im Herauslaufen gegen den Portugiesen die letzte Großchance der Madrilenen (89.).

    Mesut Özil als Jagdtrophäe

    Lukas Pisczek: Den Außenverteidiger plagen eigentlich Leistenprobleme. Eine OP sei dringend nötig. Im Gespann mit Polen-Kumpel Kuba ging er wie gewohnt mit mächtig Dampf nach vorne - wenn Ronaldo es zuließ. Ansonsten beackerte er den Portugiesen von allen Seiten. Läuferisch und im Pressingverhalten eine starke Leistung.

    Neven Subotic: Im Zweikampf präsent, in der Luft eine Bank. Es macht keinen Spaß, gegen den Serben zu stürmen. Das Aufbauspiel überlässt er Hummels, ist auch besser so.

    Mats Hummels: Der Junge konnte einem Leid tun. Der geplante Rückpass auf Weidenfeller fiel ihm auf den Schlappen, ein Geschenk für die Gäste (42.). Säte seine Vorstöße daher rar, interpretierte seine Rolle als defensiver Spielmacher zurückhaltend. Der deutsche Meister ist trotzdem froh, dass Hummels wieder da ist. Im Zweikampf ist gegen den deutschen Nationalspieler kein Kraut gewachsen. Nach dem Spiel übte er selbst die härteste Kritik an seiner Leistung.

    Marcel Schmelzer: Özil war an diesem Abend leichte Beute für den Borussen. Nur mit Maske furchteinflößend, aber über jeden Tadel erhaben. Bei seinem Schussversuch vor dem 3:1 zahlte es sich aus, dass er mal nach vorne schob.

    Einzelkritik: Jäger und Sammler im Dortmunder Mittelfeld

    Sven Bender: Die Borussen spielen mit einem Jäger und einem Sammler auf der Doppelsechs. Bender jagt und das gerne auch über eine Distanz von 14 Kilometern. Luchste mit einer Grätsche Khedira das Spielgerät ab und leitete damit die erste Chance von Reus klasse ein (7.). Überall dort zu finden, wo sich der blasse Modric entfalten wollte. Mit einer solchen Darbietung ist Bender ein Muss im dichten Feld der BVB-Sechser.

    Ilkay Gündogan: Das Dortmunder Hirn. Fing zahlreiche Bälle durch seine Antizipation ab, weltklasse im Umschaltspiel. Seine Pässe laufen wie an einer Schnur gezogen. Löste sich immer wieder im richtigen Moment aus dem Mittelfeld, um Alonso tief in der gegnerischen Hälfte zu attackieren. Am Ball mit einer stoischen Ruhe und selten gesehener Eleganz. Schade, dass sein tolles Solo mit anschließendem Linksschuss nicht von Erfolg gekrönt war (62.).

    Jakub Blaszczykowski: Hielt sich meist im Halbraum auf, stellte so zahlreiche Passwege zu Ronaldo zu, den er zusammen mit Piszczek aber auch immer wieder effektiv anlief. Defensiv eine Meisterleistung vom Polen. Überlief den schwachen Coentrao (32.) spielend, allein der mit nach hinten geeilte Higuain konnte Kuba noch stellen.

    Real ohne Chance gegen Lewandowskis Eleganz

    Mario Götze: Zu Beginn gar nicht an der Kugel, den ersten brauchbaren Ball legte er jedoch Lewandowski mustergültig zum Führungstreffer vor. Rückte beim Pressing häufig in die vorderste Linie, unterstützte

    Marco Reus: Ganz starker Beginn mit tollem Solo und anschließender Großchance (7.). Erzielte ausnahmsweise nicht das gewohnte 1:0. Wird defensiv immer stabiler, Alonsos Jagdhund. Der wusste sich nicht anders zu helfen und rumpelte derart in den Borussen (65.),  dass man alleine wegen Dummheit auf Strafstoß entscheiden musste.

    Robert Lewandowski: Was für ein Brett! Anfangs musste er als Prellbock einige schwierige Anspiele verarbeiten, stand dann aber immer am richtigen Fleck. Bärenstark, wie er auch in Bedrängnis die Ruhe bewahrt und dann seine überragende Technik und Körperbeherrschung ausspielt. Elegante Bewegung und raffinierter Abschluss beim 2:1. Der dritte Treffer erinnerte an Zinedine Zidane. Pepe blieb nur staunender Beobachter. Wer schon drei Tore erzielt hat, kann beim Strafstoß nichts mehr falsch machen. Die Entwicklung, die der Pole beim Revierklub genommen hat, konnte niemand vorhersehen. 

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