Am Donnerstag war der Schweizer Radprofi Gino Mäder auf der fünften Etappe der Tour de Suisse gestürzt. Nun ist er im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, wie sein Team Bahrain-Victorious am Freitag mitteilte. "Trotz aller Bemühungen des ausgezeichneten Personals des Churer Spitals schaffte Gino es nicht, diese letzte und größte Herausforderung zu meistern, und um 11.30 Uhr verabschiedeten wir uns von einem der strahlenden Köpfe unseres Teams", schreibt sein Team.
Der 26-Jährige war auf der Abfahrt vom Albula-Pass zum Zielort La Punt von der Straße abgekommen und in eine Schlucht gestürzt. In einem Bachbett liegend musste er reanimiert werden. Die Reanimation dauerte 25 Minuten, war aber erfolgreich.
Tour de Suisse: Team trauert um Gino Mäder
"Wir sind durch den Verlust unseres außergewöhnlichen Fahrers, Gino Mäder, am Boden zerstört. Sein Talent, seine Hingabe und sein Enthusiasmus waren eine Inspiration für uns alle", sagte Team-Manager Milan Erzen. "Er war nicht nur ein extrem talentierter Fahrer, sondern auch eine großartige Person abseits des Rads." Bahrain-Victorious kündigte an, sich aus dem Vorbereitungsrennen für die Tour de France zurückzuziehen. "Wir sind alle erschüttert. Keiner ist in der Lage, aufs Rad zu steigen", teilte der Sportliche Leiter Enrico Poitschke der Bild mit.
Auch der Amerikaner Magnus Sheffield war bei dem Vorbereitungsrennen für die Tour de France am Donnerstag gestürzt und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht worden. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und Prellungen.
Mäder nach Sturz bei Tour de Suisse tot: Kritik an Streckenführung
Der Weltmeister Remco Evenepoel aus Belgien zählte zu den Fahrern, die wegen der Streckenführung Kritik an den Organisatoren übten. Es sei keine schlaue Idee gewesen, das Ziel einer solchen Etappe nach einer Abfahrt zu platzieren, sagte der 23-Jährige nach Angaben der Schweizer Zeitung Blick. Evenepoel sagte: "Aber man braucht offenbar immer noch mehr Spektakel. Es muss wohl einfach etwas passieren, damit man reagiert."
Tour de Suisse: Start der Etappe nach Todesmeldung verschoben
Die sechste Etappe der Tour de Suisse hätte eigentlich am Freitag um 12.30 Uhr starten sollen. Nach der Todesmeldung wurde der Beginn aber verschoben. Nach Informationen des Blick sollten die Fahrer direkt vom eigentlichen Zielort Oberwil-Lieli aus 30 Kilometer im Gedenken an Mäder abfahren. Die Schweizer Nachrichtenagentur sda berichtete, in Absprache mit Mäders Team Bahrain-Victorious und seiner Familie hätten die Tour-Organisatoren entschieden, das Rennen fortzusetzen. (mit dpa)