In der Debatte um die zu kräftezehrende Tennis-Saison hält die deutsche Nummer eins Alexander Zverev eine Turnierwoche im umstrittenen Saudi-Arabien für unumgänglich. «Saudi-Arabien muss in den Kalender aufgenommen werden, damit die Saison kürzer wird», sagte der Weltranglisten-Zweite aus Hamburg beim ATP-Saisonfinale der besten acht Tennisprofis des Jahres in Turin. Weil er zum Spielerrat gehöre, kenne er so «die Politik so ein bisschen dahinter».
«Man braucht das Geld von Saudi-Arabien, um Turniere zurückzukaufen», sagte Zverev angesichts dessen, dass die Profiorganisation die Lizenzen für die Veranstaltung der Turniere an die Organisatoren verkauft hat. «Wenn man eine Woche dazu nimmt mit Saudi-Arabien, kann man vier, fünf Wochen zurückkaufen», sagte Zverev.
Saudi-Arabien drängt in den Weltsport
Die Debatte über die zu lange Saison und zu kurze Erholungs- sowie Vorbereitungszeit auf das neue Jahr im Tennis ist ein Dauer-Thema. Nach den bis Sonntag laufenden ATP Finals steigt noch die Endrunde im Davis Cup, auf die Zverev allerdings wegen der knappen Pause und seiner sportlichen Ziele als Einzelspieler verzichtet. Zwischen den Davis-Cup-Finals und dem Saison-Auftakt Ende Dezember in Australien liegt nur rund ein Monat.
Saudi-Arabien drängt zunehmend in den Tennissport. Jüngst wurden erstmals die WTA Finals der Damen in Riad ausgetragen und ein Rekord-Preisgeld gezahlt. Für Aufsehen und Kritik hatte auch ein Showevent mit den Stars im Herren-Tennis in Riad gesorgt, bei dem es für jeden Starter 1,5 Millionen Dollar Antrittsprämie gab.
Dem Königreich Saudi-Arabien wird auch vorgeworfen, mit dem Engagement im Sport von seinen Verstößen gegen Menschenrechte abzulenken und sein Image verbessern zu wollen.
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