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Die Augsburger Mert Kömür und Finn Dahmen überzeugen im Pokal

FC Augsburg

Kömür und Dahmen machen Werbung in eigener Sache

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    Mert Kömür düpierte drei Schalker und gab die Vorlage zum dritten Augsburger Treffer.
    Mert Kömür düpierte drei Schalker und gab die Vorlage zum dritten Augsburger Treffer. Foto: Hafner, Nordphoto GmbH

    Mert Kömür versuchte es einfach. Drei Schalker Gegenspieler sah er in diesem Moment nicht als Hindernis. Der 19-Jährige hatte den Ball am Fuß, er drehte sich elegant, was den Verteidigern des Zweitligisten überraschend erschien, zumindest wussten sie trotz Überzahl keine Lösung für die Aktion. Kömür also behauptete den Ball, er war nur noch wenige Meter vom Strafraum entfernt.

    Der Mittelfeldspieler des FC Augsburg behielt den Überblick und spielte auf Samuel Essende. Dass sein Sturmkollege wohl im Abseits stand, erkannte das Schiedsrichtergespann nicht, weshalb Essende sich erst gar nicht lange aufhielt, sondern den Ball kurz vor dem Schlusspfiff ins Tor drosch. Und da in der zweiten Runde des DFB-Pokals noch kein Videoschiedsrichter im Einsatz ist, blieb es bei dieser Entscheidung. Es war der dritte Augsburger Treffer an diesem nebligen Abend, an dem der FCA durch den 3:0-Erfolg ins Achtelfinale des Pokalwettbewerbs einzog.

    Kömür war knapp 20 Minuten vor dem Ende eingewechselt worden. Zuletzt hatte er kaum Einsatzzeiten bekommen, nachdem die vergangene Saison noch erfolgreich geendet war. In Leverkusen hatte das Eigengewächs am letzten Spieltag getroffen, was zwar nichts an der Niederlage änderte, ihn aber mit einem guten Gefühl in die Sommerpause schickte. So sollte es weitergehen. Ging es aber zunächst nicht.

    Kömür muss sich gegen starke Konkurrenz behaupten

    Die Konkurrenzsituation im Augsburger Mittelfeld ist groß. Elvis Rexhbecaj behauptet seinen Platz, Neuzugang Frank Onyeka hat sich bestens eingefunden und Kristijan Jakic spielt ohnehin eine entscheidende Rolle. Zumal Kömür noch Defizite habe, wie Trainer Jess Thorup am Dienstagabend erklärte. „Gegen den Ball fehlen ihm noch manchmal Intensität und Körperlichkeit“, sagte der Däne. Er wünsche sich mehr Kompromisslosigkeit in den Zweikämpfen. Kömürs fußballerische Fähigkeiten dagegen weiß er zu schätzen. „Seine Offensivaktionen sind sehr gut“, lobte Thorup. Kömür sei nah dran, habe auch die Chance, bald eventuell mehr Spielzeit zu bekommen. Noch aber müsse er die derzeit wenigen Minuten effektiv für Eigenwerbung nutzen. Wie am Dienstag.

    Als der 19-Jährige nach dem Spiel durch die Katakomben des Stadions marschierte, strahlte er. Er wusste, dass er mit seiner Aktion vor dem 3:0 ein Zeichen gesendet hatte. „Die Aktion hat sehr gut geklappt. Es freut mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte“, sagte Kömür. Und: „Ich versuche, dass jedes Spiel ein Ausrufezeichen ist.“ Gerade für einen jungen Spieler aber gehöre es dazu, dass es mal ein Auf und Ab gibt. „Daran kann ich auch wachsen und Stärke daraus ziehen. Es gibt noch einiges, das ich lernen muss“, sagte der 19-Jährige. Zuletzt aber habe er vom Trainer ein positives Feedback bekommen, was seine körperliche Spielweise angehe. Da scheint einer auf dem richtigen Weg zu sein.

    Finn Dahmen bekam wenig zu tun, leistete sich aber keinen Fehler.
    Finn Dahmen bekam wenig zu tun, leistete sich aber keinen Fehler. Foto: Harry Langer, dpa

    Gleiches gilt für Finn Dahmen. Der Torwart kam gegen Schalke zu seinem ersten Saisoneinsatz in einem Pflichtspiel der Profimannschaft. Nach seiner Verletzung am Sprunggelenk kurz vor Ende der vergangenen Saison hatte Dahmen lange gefehlt, die Saisonvorbereitung verpasste er zu weiten Teilen. Mittlerweile ist er fest im Training zurück, er spielte zweimal in der U23 des FCA und bestritt das Testspiel vor wenigen Wochen gegen Regensburg. Und nun die Bewährungsprobe im Pokal.

    Dahmen freut sich über gelungenes Comeback

    „Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist, es hat Spaß gemacht“, sagte der Torwart. In Hälfte eins war er weitgehend beschäftigungslos, in Hälfte zwei war er bei einem Fernschuss gefordert. Sonst ließen ihn die Schalker weitgehend in Ruhe. „Es war ein gelungenes Comeback“, befand Dahmen, auch Thorup stimmt dem zu. Er habe eine gute Leistung seines Torwarts gesehen. Ob jetzt aber auch der Konkurrenzkampf mit Nediljko Labrovic eröffnet ist? „Wir haben auf jeder Position Konkurrenzkampf“, sagte Thorup.

    Die Augsburger Feldspieler jedenfalls sind froh, dass sie sich auf beide Torhüter verlassen können. „Beide trainieren auf sehr hohem Niveau. Wir können uns glücklich schätzen, zwei solche Torhüter zu haben“, sagte Elvis Rexhbecaj. Die Problematik ist allerdings, dass sich einer von beiden mit der Bank abfinden muss. Es wird wohl zunächst weiter Dahmen in dieser Rolle bleiben. Labrovic hat zuletzt in der Bundesliga überzeugt, Thorup dürfte keinen Grund für einen Wechsel haben. „Ich werde jedes Training Gas geben und hoffe, dass ich möglichst bald wieder im Tor stehe“, sagte Dahmen. Denn: „Ich habe den Anspruch, jedes Wochenende im Tor zu stehen. Ich fühle mich bereit und habe dem Trainer gezeigt, dass er auf mich zählen kann.“ Gleiches gilt für Mert Kömür.

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    1 Kommentar
    Maja Steiner

    Da spielt der Finn Dahmen zu null und es ist keiner gesonderten Erwähnung wert. ;-) Was hat man ihn nicht vergangene Saison deswegen drangsaliert. Übrigens hat auch Labrovic noch kein blütenreines Spiel hinter sich gebracht. - vllt. liegt es doch mehr an der Mannschaft als am Torwart. Dahmen ist im Vergleich zu Labrovic der deutlich bessere Fußballer. Seine Abspiele kommen auch besser zum Mann. Er hat eigentlich eine sehr gute Ausstrahlung auf dem Platz. ABER: es ist leider auch Fakt, dass er auf der Linie klebt, wo er ab und an schon mal eingreifen könnte. Da ist sein Kollege vorne dran. Ich würde als Trainer diese Entscheidung auch nicht treffen wollen.

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