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Deutschland plant erneut Olympiabewerbung für 2036 oder 2040

Olympia 2024

Der nächste Versuch einer Olympiabewerbung

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    DOSB-Präsident Thomas Weikert (links) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser haben in Paris das Vorhaben einer deutschen Olympiabewerbung bekräftigt.
    DOSB-Präsident Thomas Weikert (links) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser haben in Paris das Vorhaben einer deutschen Olympiabewerbung bekräftigt. Foto: Thomas Frey, dpa

    Die deutsche Sportpolitik treibt ihre Pläne einer erneuten Olympiabewerbung voran. In Paris unterzeichneten Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Grundlagenvereinbarung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den an einer Bewerbung interessierten Bundesländern und Städten. Auf einer Pressekonferenz machten Faeser, DOSB-Präsident Thomas Weikert und DOSB-Vorstandschef Torsten Burmester klar, dass diesmal alles besser werden solle. Denn die jüngere Vergangenheit deutscher Olympiabewerbungen ist keine Erfolgsgeschichte. 2011 war man am weitesten, doch das IOC erteilte dem Versuch Münchens für die Winterspiele 2018 auf seiner Vollversammlung in Durban eine überraschend deutliche Absage. Pyeongchang erhielt bereits im ersten Wahlgang die benötigte absolute Mehrheit. Damals, so die Interpretation, passte die Vergabe an Deutschland nicht ins machtpolitische Kalkül von Thomas Bach. Der schickte sich gerade an, als erster Deutscher IOC-Präsident zu werden. Mit München dann auch noch einen deutschen Olympiagastgeber zu wählen, wäre offensichtlich zu viel des Guten gewesen.

    Sieben vergebliche Olympia-Bewerbungen seit 1986

    Insgesamt siebenmal hat sich Deutschland seit 1986 vergeblich beworben. 2013 scheiterte erneut München, als es um die Winterspiele 2022 ging. Diesmal lehnten die Menschen vor Ort das Vorhaben ab. In vier Bürgerentscheiden in München, Garmisch-Partenkirchen und den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden war die Mehrheit dagegen und stoppte das Projekt damit schon in der Startphase. 2015 gab es das gleiche ablehnende Ergebnis bei einem Bürgerschaftsreferendum in Hamburg. Dort war es um die derzeit laufenden Sommerspiele 2024 gegangen.

    Diesmal geht es um die Sommerspiele 2036 oder 2040

    Nun also soll alles besser werden, sagen Politiker und Funktionäre. Mal wieder München, Berlin, Hamburg, Leipzig und die Region Rhein-Ruhr haben ihr Interesse an einer Bewerbung mit Absichtserklärungen bekundet. Diesmal geht es um die Sommerspiele 2036 oder 2040. In der vergangenen Woche gab es einen Kabinettsbeschluss, mit dem sich die Bundesregierung hinter das Projekt stellt und bis 2027 knapp sieben Millionen Euro zu den Bewerbungskosten beisteuert. „Mir war immer wichtig, dass uns die Fehler aus der Vergangenheit nicht mehr passieren“, sagte Faeser in Paris. Es habe ja diverse Versuche gegeben, „am Ende ist es aber immer daran gescheitert, dass irgendjemand nicht dahinterstand“. Jetzt stehe zumindest die Bundesregierung einheitlich hinter dem Plan einer Bewerbung. „Sport ist die gesellschaftspolitische Kraft, die Menschen zusammen führt, Nationen zusammen führt, aber auch für Frieden in der Welt steht. Wir wollen mit dieser Olympiabewerbung ein positives Bild unseres modernen Deutschlands zeigen.“ Dafür allerdings scheint vielen Kritikern das Jahr 2040 deutlich besser geeignet als 2036. Letzteres wäre genau 100 Jahre nach den Sommerspielen von Berlin, die die Nazis für ihre Propaganda missbrauchten. Wohl auch deshalb sagte Weikert in Paris: „2040 ist eine sehr gute Option.“

    Die Bevölkerung soll stärker eingebunden werden

    Auf die Frage, ob es auch diesmal wieder ein Referendum geben werde, antwortete Burmester ausweichend. „Die Partizipation, die wir meinen, besteht im Wesentlichen aus Information, Konsultation und Mitbestimmung. Es ist wichtig, in einer solchen Bewerbung eine dauerhafte Beteiligung der Bevölkerung abzubilden. Deswegen werden wir unsere Anstrengungen verstärken, innovative Beteiligungskonzepte zu entwickeln, um die bestmögliche Einbeziehung der Bevölkerung umzusetzen.“ Nur wenn eine Bewerbung von großen Teilen der Bevölkerung mitgetragen werde, könne sie erfolgreich sein. Endgültig soll das Projekt 2025 mit einem konkreten Konzept auf den Weg gebracht werden.

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