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Deutscher Schwimmer Lukas Märtens holt Olympia-Gold in Paris

Olympia 2024

Erstes Olympia-Gold für Deutschland

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    Olympiasieger Lukas Märtens kämpfte bei der Siegerehrung mit den Tränen.
    Olympiasieger Lukas Märtens kämpfte bei der Siegerehrung mit den Tränen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Auf der Seite des Deutschen Schwimmverbandes gibt es eine Liste der deutschen Olympiasieger im Schwimmen, Wasserspringen und Wasserball. Synchronschwimmen gehört zwar auch zum Aufgabenbereich des DSV, dort gab es bisher aber noch keine derartigen Erfolge aufzulisten. Die bedeutsamste Sparte ist traditionell das Beckenschwimmen. Und dort gab es seit 1900, damals fanden die Spiele ebenfalls in Paris statt, etliche Erfolge zu lesen. Wer die Liste allerdings genauer durchgeht, wird feststellen, dass es in der jüngeren Vergangenheit ausschließlich Frauen waren, die olympisches Gold aus dem Chlorwasser holten. Der letzte Mann war Michael Groß. „Der Albatros“ gewann 1988 in Seoul die 200 Schmetterling. Seit Samstagabend steht in dieser Liste nun (endlich) ein neuer Name: Lukas Märtens. Er gewann in Paris das Finale über 400 Meter Freistil.

    Die Tragweite dieser Leistung dürfte ihm das erste Mal bewusst geworden sein, als in der riesigen Paris Le Defense Arena, die mit 17.000 Zuschauern gefüllt war, die deutsche Nationalhymne vom Band lief. Märtens kämpfte verbissen gegen die Tränen an und gewann den Kampf nur knapp. Ein paar Minuten später stand er dann in der Mixed Zone vor dem deutschen Journalistenpulk und hatte sich schon wieder unter Kontrolle. „Ich habe angeschlagen, auf die Anzeigentafel geschaut und gedacht: Nein, das kann nicht sein. Nach dieser Saison, nach den ganzen Strapazen - das war alles andere als abzusehen, auch wenn die ganzen Vorleistungen dafür gesprochen haben. Mit dem Druck muss man erstmal umgehen, das ist nicht ohne.“

    Lukas Märtens holt Gold über 400 Meter Freistil

    Schon im April hatte Märtens bei den deutschen Meisterschaften gezeigt, dass der Olympiasieg auf seiner Spezialstrecke nur über ihn gehen würde. In Berlin war er bis auf wenige Zehntel an den Weltrekord von Paul Biedermann herangeschwommen, den dieser 2009 in der Hochphase der Plastikanzüge aufgestellt hatte. Als Weltjahresbester war Märtens also nach Paris angereist, hatte dort im Vorlauf ein kontrolliertes Rennen gezeigt und sich dennoch als Schnellster die begehrte Mittelbahn gesichert. Von dort hatte er im Finale die Kontrahenten jederzeit im Blick und Griff.

    Märtens schwamm das Rennen dort von vorn und kämpfte es auf den letzten Metern in 3:41,78 Minuten förmlich ins Ziel. „Am Schluss tat es weh, soll es auch. Ich denke, mit der Zeit kann man gewinnen, damit brauche ich mich nicht zu verstecken.“ Den Weltrekord von Biedermann (3:40,07) verpasste er jedoch. Märtens dazu: „Es ist mir scheißegal, ob der jetzt gefallen ist oder nicht. Ich bin jetzt ganz oben und ich denke, das habe ich mir verdient.“ Hinter dem Magdeburger holten der Australier Elijah Winnington und Kim Woomin aus Südkorea Silber und Bronze.

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    1 Kommentar
    Rainer Kraus

    Souveräner Sieg und verdientes GOLD für Lukas Märtens. So kann es weitergehen.

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