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Der TSV 1860 München steckt in der Krise

Fußball

Krise bei den Löwen: Der Sturz in die Regionalliga droht

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    Bei Löwen-Trainer Patrick Glöckner ist von der anfänglichen Euphorie nur noch wenig übrig.
    Bei Löwen-Trainer Patrick Glöckner ist von der anfänglichen Euphorie nur noch wenig übrig. Foto: Renate Feil/M.i.S.

    Kürzlich hat sich Uli Hoeneß mal wieder zu den Löwen geäußert. Was der Bayern-Patron zum TSV 1860 München zu sagen hatte, dürfte weder dessen Fans noch den Verantwortlichen gefallen haben. „Ich sehe wenige Möglichkeiten, dass sie wieder nach oben kommen und sich dort etablieren. Der Auszug aus der Allianz Arena war in meinen Augen ein Fehler, und einen Weg zurück gibt es jetzt nicht. Kein Sechziger-Fan würde in so ein rotes Stadion gehen“, so Hoeneß im Kicker. In den 1860-Fanforen sorgten die Aussagen nur für mittelgroßen Ärger. Denn Probleme gibt es bei den Blauen derzeit wieder mehr als genug. Nach dem 0:3 im Heimspiel gegen Bielefeld ist der Vorsprung auf die Abstiegsränge auf nur einen Punkt zusammengeschmolzen. Zudem zeigt die Formkurve eindeutig nach unten: Aus den letzten zehn Ligaspielen sprang nur ein Sieg heraus, keine Mannschaft holte zu Hause weniger Punkte.

    Der letzte Erfolg datiert vom 1. Februar, bei Viktoria Köln hatten die Löwen mit 2:1 gewonnen. Es war das zweite Spiel unter dem neuen Trainer Patrick Glöckner. Das führte dazu, dass der 48-Jährige eine Bilanz von vier Punkten aus zwei Spielen hatte und vermeldete, er fühle sich seit seinem Einstieg bei den Löwen wie ein Fisch, aber eben nicht irgendeiner. „Wenn ich mich mit einem Fisch vergleichen dürfte, dann bin ich eher so ein Haifisch. Einer, der den Spielern viel abverlangt und sie immer wieder jagt, um an die Höchstleitung zu gehen und trotzdem versucht, die Mannschaft mitzunehmen und zu führen, um gemeinsam erfolgreich zu sein.“

    Löwen-Spieler Philipp Maier: „Das ist nicht Profifußball. Das ist dumm.“

    Glöckner hat früher nicht nur als Fußballer, sondern auch als Model gearbeitet und als solches sogar mal für ein Parfüm in einer blauen Flasche geworben, was ja auch irgendwie wieder zu den Sechzigern passt. Nach den jüngsten beiden Pleiten - einem 2:5 gegen Dresden und eben jenem 0:3 gegen Bielefeld scheint der Jagdinstinkt des Haifischs schon wieder verloren gegangen zu sein. Mittelfeldspieler Philipp Maier hatte nach der Partie in Magentasport deutliche Worte für seine Kollegen gefunden: „Wir tun viel für das Spiel und kriegen ein 2:0, zu dem ich sagen muss: Das ist nicht Herrenfußball, das ist nicht Profifußball. Das ist dumm.“

    Glöckner zielte in seiner Analyse auf die generelle Qualität seiner Mannschaft ab. Während Bielefeld jeden Fehler sofort bestraft hätte, sei das bei Sechzig anders. „Und deshalb ist das auch eine Qualitätsfrage.“ Die Zweifel daran, dass die Qualität der Löwen nicht mal mehr für die 3. Liga reichen könnte, mehren sich in diesen Tagen. Neben der schon fast als Absteiger feststehenden Spielvereinigung Unterhaching, bei der der Trainerwechsel hin zu Heiko Herrlich nicht fruchtete, könnte sich nun auch das zweite bayerische Drittliga-Team aus der Liga verabschieden. Für 1860 München wäre ein Abstieg ein herber Rückschlag, der das komplizierte Umfeld in neuen Aufruhr bringen und unangenehme Fragen aufwerfen würde.

    Gegen Bielefeld zeigte die Löwen-Fans ein Schmähplakat in Richtung FC Bayern

    Ärger im Umfeld ist ebenso eine Konstante wie Ärger mit dem FC Bayern. Auch da gab es kürzlich eine neue Episode. Für ein Fotoshooting hatte der FC Bayern Thomas Müller, Manuel Neuer und Lena Oberdorf ins Grünwalder Stadion gebracht. Dort hatte das Trio die neue Kollektion zum 125-jährigen Bestehen des FC Bayern präsentiert - in der Westkurve, der Heimat der Löwen-Ultras. Gegen Bielefeld war in der Löwen-Kurve ein Banner daraufhin mit einer geschmacklosen Nachricht in Richtung des FCB zu sehen.

    So fremd ist das Grünwalder für die Bayern aber nicht: Bis zum Umzug ins Olympiastadion hatte der FCB ebenfalls seine Partien dort ausgetragen. Die zweite Mannschaft der Bayern trägt bis heute die Heimpartien im städtischen Stadion aus. Derzeit liegen die kleinen Bayern in der Regionalliga Bayern übrigens auf Rang zwei und haben Chancen auf den Aufstieg in die 3. Liga. Dass die Nummer zwei in München in der kommenden Saison ebenfalls der FC Bayern ist, während sie selbst in der viertklassigen Regionalliga spielen, wäre für 1860 wohl die größte denkbare Schreckensvorstellung. Den Löwen bleiben noch 13 Spiele übrig, um das zu verhindern.

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