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Der Tennisclub Augsburg (TCA) startet mit einer 1:5-Niederlage in die Bundesliga. Dabei wäre durchaus eine Überraschung drin gewesen.

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Dem TC Augsburg fehlen ein paar Prozent bei seiner Bundesliga-Premiere

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     Luca Wiedenmann kämpfte schwer in seinem Einzel und hatte den Belgier Joris de Loore knapp vor einem Satzverlust. Am Ende verlor der TCA-Spieler dennoch das Match mit 6:7 und 2:6.
    Luca Wiedenmann kämpfte schwer in seinem Einzel und hatte den Belgier Joris de Loore knapp vor einem Satzverlust. Am Ende verlor der TCA-Spieler dennoch das Match mit 6:7 und 2:6. Foto: Hans Rußwurm

    Das Abenteuer 1. Tennis-Bundesliga hat gleich mit einem Dämpfer für den TC Augsburg begonnen. Schon am ersten Spieltag zeigte sich, wie hart das Geschäft auf diesem Niveau ist und wie stark die Konkurrenz dort spielt. Die mit niederländischen und belgischen Topspielern gespickten Gäste des TK BW Aachen fügten den Augsburgern eine bittere, weil an einigen Stellen extrem knappe 1:5-Niederlage zu.

    Den ersten Rückschlag auf der TCA-Anlage am Siebentischwald gab es gleich 30 Minuten nach dem ersten Aufschlag, denn ab diesem Zeitpunkt regnete es so stark, dass im Freien auf den Sandplätzen nicht mehr weitergespielt werden konnte. Nach einer kurzen Unterbrechung wurde entschieden, in die Halle zu wechseln. Nicht einfach für die Spieler, die sich nun schnell an den veränderten Untergrund und die deutlich lautere Kulisse gewöhnen mussten, denn rund 100 Zuschauer wollen sich die hochklassigen Duelle auch drinnen nicht entgehen lassen.

    Spitzenspieler des TC Augsburg weilen noch in Wimbledon

    Die Bundesliga-Premiere hatte man sich beim TCA trotzdem anders vorgestellt. Nicht nur wettertechnisch, sondern auch personell. Denn während Aachen sein Spitzenpersonal von der Nummer zwei bis zur Nummer fünf der Setzliste auffahren konnte, sind die Topleute des TCA wie etwa der Tscheche Tomas Machac oder der Australier Thanasi Kokkinakis derzeit noch in der Doppelkonkurrenz in Wimbledon im Einsatz. Keine Chance also für TCA-Teambetreuer Helmut Martin, diese Profis für sein Bundesligateam loszueisen. Entsprechend spielte an der Spitze des Augsburger Teams, die neue Nummer fünf aus Polen, Maksymilian Kasnikowski. Der bemühte sich im Einzel gegen den Niederländer Jesper de Jong, die aktuelle Nummer 120 der Weltrangliste, nach Kräften.

    Allerdings benötigte der 21-Jährige den ersten Satz, um gegen den aufschlagstarken Niederländer, der zu Beginn ein Ass nach dem anderen servierte, in die Spur zur kommen. Nach einem 3:6 setzte sich Kasnikowski dann aber eindrucksvoll zur Wehr und gewann den zweiten Satz deutlich mit 6:1. Umso deprimierender für das TCA-Team, dass der Pole im Match-Tiebreak nicht an diese Leistung anknüpfen konnte und mit 4:10 unterlag.

    TCA-Spieler Andrew Paulson holt den ersten Bundesliga-Punkt

    Ähnlich war es nämlich schon dem zweiten TCA-Neuzugang, dem Tschechen Patrik Rikl, ergangen, der sich mit dem Argentinier Santiago Rodriguez Taverna ebenfalls ein spannendes Duell auf Augenhöhe lieferte, am Ende aber noch knapper mit 7:6, 3:6 und 8:10 verlor. Da tat es den Gastgebern gut, dass ihre tschechische Stammkraft Andrew Paulson zumindest den ersten Bundesliga-Punkt aufs eigene Konto brachte. Begeistert wurde dessen 6:4, 6:2-Sieg über den Niederländer Tim van Rijthoven bejubelt.

    Viel Beifall erhielt auch das TCA-Eigengewächs Luca Wiedenmann, der eine engagierte Bundesliga-Premiere ablieferte und Joris De Loore fast zum Satzverlust zwang. Doch anders als der Belgier, der immer dann ein Ass aus dem Ärmel zog, wenn er es dringend brauchte, schaffte es Wiedenmann nicht, seinen Satzball mit einem platzierten Aufschlag zu verwandeln. Stattdessen drehte De Loore die Partie noch und gewann schließlich mit 7:6 und 6:2. „Es hat viel Spaß gemacht, hier vor heimischem Publikum zu spielen. Ich habe alles versucht, aber es sollte nicht sein“, zog Wiedenmann anschließend etwas enttäuscht Bilanz. „Hundertprozentig zufrieden bin ich natürlich nicht, denn man will immer gewinnen. Er ist aber ein sehr guter Aufschläger und der Hartplatz in der Halle ist natürlich deutlich schneller als draußen. Deswegen hätte ich mir eigentlich gewünscht, dass wir draußen spielen.“

    Die Doppel gegen Aachen spielt der TC Augsburg wieder auf Sand

    Das war aber erst möglich, als pünktlich zu den beiden Doppeln, die Sandplätze wieder abgetrocknet waren. Doch auch hier taten sich die Augsburger schwer. Nach dem 1:3-Rückstand nach den Einzeln wäre ein Unentschieden noch möglich gewesen, doch wie schon in den Einzeln schafften es die Aachener, in engen Situationen immer den richtigen Schlag zu setzen. Einmal mehr fiel hier die Entscheidung zuungunsten der Augsburger im Match-Tiebreak.

    Entsprechend klar musste schließlich auch Teammanager Helmut Martin die Überlegenheit der Gäste anerkennen. „Sie konnten in den entscheidenden Momenten immer noch eine Schippe drauflegen. Das sieht man Qualitätsunterschied von den Weltranglistenplätzen her. Da fehlen uns einfach die entscheidenden fünf Prozent“, stellte er nüchtern fest. Allerdings nicht, ohne auch lobende Worte für seine Schützlinge und deren engagierte Bundesliga-Premiere zu finden. „Wir sind ein gutes Team. Das ist eine engagierte und hungrige junge Mannschaft, die alles gegeben hat und bis zum letzten Punkt gekämpft hat.“ Und die noch acht weitere Chancen für ihren ersten Bundesliga-Sieg hat.

    TC Augsburg – TK WM Aachen 1:5
    Einzel Kasnikowski – de Jong 3:6, 6:1, 4:10; Paulson – van Rijthoven 6:4, 6:2; Wiedenmann – De Loore 6:7, 2:6; Rikl – Rodriguez 6:7, 6:3, 8:10
    Doppel Krasnikowski/Paulson – de Jong/Stevens 6:7, 6:0, 6:10; Rikl/Satral – de Loore/De Bakker 4:6, 2:6

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