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Der FC Bayern verliert gegen Bochum – und ist doch ein Gewinner des Spieltages

Bundesliga

Der FC Bayern ist ein Gewinner in der Niederlage

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    Joshua Kimmich (von links), Eric Dier und Konrad Laimer stehen nach dem Spiel etwas ratlos auf dem Platz. Dabei lässt sich aus der Niederlage viel mitnehmen.
    Joshua Kimmich (von links), Eric Dier und Konrad Laimer stehen nach dem Spiel etwas ratlos auf dem Platz. Dabei lässt sich aus der Niederlage viel mitnehmen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Im Verein wird man das möglicherweise anders sehen, aber aus küchenpyschologischer Sicht konnte dem FC Bayern an diesem merkwürdigen Samstagnachmittag nichts Besseres passieren. Sie hatten soeben trotz einer 2:0-Führung mit 2:3 gegen den Abstiegskandidaten aus Bochum verloren und dazu noch mehr Arbeit leisten müssen, als sie eigentlich wollten, da Joao Palhinha bereits kurz vor der Halbzeitpause mit Rot vom Feld geschickt wurde. Wobei Sportvorstand Max Eberl es in Abrede stellte, dass seine Mannschaft mehr Aufwand betrieben hätte: „In der zweiten Halbzeit haben wir es versucht, sind aber nicht für den einen Mann mehr gelaufen.“

    Gut war also erstmal nichts. Dabei hatten die Fans mit einer stimmungsvollen, das ganze Stadion umfassenden, Choreografie nachträglich den 125. Geburtstag des FC Bayern gefeiert.

    Leverkusen verliert – so bleibt Bayern acht Punkte vorne

    Im Nachhinein war dann aber doch sehr viel gut. Unter anderem, weil die Leverkusener gleichzeitig überraschend gegen Werder Bremen verloren haben und so weiterhin der Vorsprung von acht Punkten in der Tabelle gewahrt bleibt. Außerdem sollten nun die Sinne der Münchner nochmals geschärft worden sein. Schließlich erging es ihnen ähnlich wie den Leverkusenern vor wenigen Tagen in München. Diese Partie hatten die Bayern noch überraschend deutlich mit 3:0 gewonnen und sich danach berechtigterweise gerühmt, überaus konzentriert zu Werk gegangen zu sein. Allerdings profitierten die Münchner eben auch von zwei massiven individuellen Fehlern ihres Gegners bei den Toren zwei und drei, sowie eines unnötigen Platzverweises für Nordi Mukiele.

    Gegen Bochum nun mussten die Bayern erfahren, dass auch sie nicht davor gefeit sind, von unglücklichen Fügungen im Spiel ergriffen zu werden. So verschoss Serge Gnabry beispielsweise einen Elfmeter in der ersten Halbzeit. Weitaus mehr Einfluss auf die Partie hatte allerdings die Rote Karte von Joao Palhinha kurz vor der Pause, als er Georgios Masouras im Mittelkreis unglücklich traf. Schiedsrichter Christian Dingert musste sich nach dem Spiel immerhin nicht den Vorwurf gefallen lassen, in kritischen Situationen zugunsten der Heimmannschaft entschieden zu haben.

    Guerreiro brachte den FCB mit zwei frühen Toren in Führung

    So konnten sich die Bochumer tatsächlich mit der Hoffnung in die Halbzeit verabschieden, Zählbares aus München mitzunehmen. Danach sah es nach zwei frühen Treffern von Raphael Guerreiro nicht zwingend aus. Der Anschlusstreffer durch Jakov Medic fiel auch eher zufällig. Der enge Spielstand und die numerische Überlegenheit ließen aber Bochums Trainer Dieter Hecking auf eine Überraschung hoffen: „In der Halbzeitpause habe ich nur gesagt: ,Passt auf, Jungs, man kriegt nicht oft die Chance, eine ganze Halbzeit gegen zehn Mann in München zu spielen‘ Wir dürfen jetzt nicht zu devot bleiben, wir müssen aktiver werden, mehr nach vorne machen und früher attackieren.‘ Dass es dann so gelingt, ist ein Trainerwunsch.“ Schließlich trafen noch Ibrahima Sissoko und Matus Bero zum Bochumer Erfolg.

    Kompany hatte andere Wünsche. Beispielsweise drei Punkte mehr auf dem Konto. So aber kann er immerhin darauf vertrauen, dass seine Spieler um die Notwendigkeit andauernder Konzentration wissen. Außerdem dürften sämtliche seiner Spieler ausgeruht in das Rückspiel der Champions League gegen Leverkusen am Dienstag gehen, schließlich hatte der Trainer lediglich Leon Goretzka in den beiden vergangenen Spielen starten lassen. Außerdem bekam Jonas Urbig häufiger als gedacht die Chance, sich als Ersatz von Manuel Neuer auszuzeichnen.

    Der Torhüter präsentierte sich trotz der drei Gegentore als sicherer Rückhalt. Auch das wieder eine der Merkwürdigkeiten des Spiels. Eines Spiels, aus dem die Münchner trotz der Niederlage auch als Gewinner hervorgehen. Zumindest was den Erkenntnisgewinn betrifft.

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