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Der FC Bayern im Halbfinale der Champions League: Auf einmal Topteam

FC Bayern München

Bayern im Halbfinale: Auf einmal wieder Topteam

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    Jubelbild aus der Bayern-Kabine: Das Team von Thomas Tuchel steht im Halbfinale der Champions League.
    Jubelbild aus der Bayern-Kabine: Das Team von Thomas Tuchel steht im Halbfinale der Champions League. Foto: FC Bayern

    Feiern, während die anderen noch schwitzen mussten – unter diesem Motto stand die Kabinenparty des FC Bayern nach dem 1:0-Sieg gegen den FC Arsenal und dem damit verbundenen Einzug ins Halbfinale der Champions League. Auf einem Video, das die Münchner auf sozialen Medien veröffentlichten, sind die jubelnden FCB-Profis zu sehen, während auf den Bildschirmen im Hintergrund die Verlängerung zwischen Real Madrid und Manchester City übertragen wurde. 

    Später war auch ein Foto von Trainer Thomas Tuchel zu sehen, der zusammen mit den Spielern den Erfolg feiert. Der FC Bayern ist – so schnell kann es gehen – zum Ende einer bis dato enttäuschenden Saison wieder zurück im Konzert der Großen. 12,5 Millionen Euro an Prämien erhält der FCB für den Einzug in die Runde der letzten vier Teams, womit sich in dieser Saison die Prämien auf insgesamt 97,52 Millionen Euro erhöht haben. Erstmals seit der siegreichen Spielzeit 2019/20 steht der Rekordmeister wieder im Halbfinale der Champions League – und der zuletzt gescholtene Tuchel hat seinen Anteil daran.

    Bayern-Präsident Hainer lobte Tuchel für seine "taktische Meisterleistung"

    Bayern-Präsident Herbert Hainer sprach nach Abpfiff nicht nur von einem "sehr guten Tag" für den FC Bayern, sondern auch von einer "taktischen Meisterleistung" von Tuchel, mit der die gefürchtete Offensive der Londoner kaum zur Geltung gekommen war. Tuchel selbst gab sich daraufhin zurückhaltend: "Das ist alles nur ein Gefährt. Die Spieler sind die Fahrer, die fahren das Auto und füllen das mit Leben." Erst wenn das geschehe, komme die von ihm verordnete Grundordnung zum Tragen – das und die Bereitschaft, sich zu quälen, eine Teamleistung gegen alle Widerstände zu zeigen. Gegen Arsenal sei das "bis zum Anschlag" geschehen, jeder habe seine Rolle ausgefüllt. Stellt sich nur die Frage, warum das sonst nicht immer der Fall war. Tuchel wurde auch im Moment des großen Erfolgs deutlich: "Die Konzentration und die Bereitschaft zu leiden sind in der Champions League auf einem anderen Niveau, das müssen wir uns ankreiden. Und dafür bin ich als Trainer mitverantwortlich."

    Für Torschütze Kimmich, der mit einem Flugkopfball den einzigen Treffer erzielt hatte (63.), freue es ihn, wie für die gesamte Mannschaft. Kimmich selbst sprach davon, das das Tor für ihn "sehr, sehr gut" gewesen sei: "Ich musste mir im letzten Jahr sehr viel anhören und habe sehr, sehr wenig Rückendeckung bekommen." Auch Kimmich steht sinnbildlich für die wechselhafte Saison der Münchner. Als Rechtsverteidiger ist er in den vergangenen Wochen aber wieder eine der Stützen des Teams und wird auch gegen Real Madrid (30. April Hinspiel, 8. Mai Rückspiel in

    Bayern-Trainer Thomas Tuchel will die Champions League: "Saison im Wembley-Stadion beenden"

    Bleibt es dabei, dass die Bayern auf internationalem Parkett rechtzeitig wieder den Schlüssel zum richtigen Auftreten in der Königsklasse gefunden haben, könnte aus dieser vermeintlichen Katastrophen-Saison doch noch eine richtig gute werden. Fakt ist: Übermächtig scheint der Gegner Real Madrid keinesfalls zu sein. Auch wenn Tuchel mit großem Respekt vor den Königlichen spricht: "Halbfinale gegen den größten Verein der Welt. Aber wir freuen uns auf die Herausforderung." Die Zielsetzung sei klar: Nun soll auch der Titel her, der am 1. Juni in London vergeben wird. "Wir werden alles dafür tun, um die Saison im Wembley-Stadion zu beenden" , so Tuchel.

    Bis dahin wird auch feststehen, wer Tuchel als Trainer der Bayern beerben wird. Sehr wahrscheinlich wird aber schon in den kommenden Tagen diesbezüglich eine Entscheidung fallen. Sportvorstand Max Eberl wollte keine Namen kommentieren, sagte aber auch: "Wir wollen es so schnell wie möglich machen, weil wir Planungssicherheit haben wollen." Als Favorit scheint sich immer mehr Tuchels Vorgänger im Amt, Julian Nagelsmann, herauszukristallisieren. 

    Ist offenbar Favorit auf die Nachfolge seines Nachfolgers bei den Bayern: Julian Nagelsmann.
    Ist offenbar Favorit auf die Nachfolge seines Nachfolgers bei den Bayern: Julian Nagelsmann. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Nagelsmann-Berater Struth erwartet Entscheidung in den kommenden Tagen

    Dazu passt: Dessen Berater Volker Struth sagte in einem Podcast von Sky, dass sich die Zukunft seines Schützlings sehr bald entscheiden werde: "In den nächsten fünf, sechs, sieben Tagen." Indirekt bestätigte der Berater dabei die Verhandlungen mit dem Rekordmeister: "Es wäre ja totaler Quatsch zu sagen, dass wir uns nicht mit Interessenten unterhalten. Ohne dass ich jetzt sagen möchte, wer die Interessenten sind. Ich kann nur sagen, es ist nicht nur Bayern München." Nagelsmanns Vertrag läuft nach der Heim-EM in Deutschland aus, der DFB will verlängern.

    Bayern München: Neuer - Kimmich, de Ligt, Dier, Mazraoui (76. Kim) - Laimer, Goretzka - L. Sané (89. Upamecano), Musiala, Guerreiro - Kane

    FC Arsenal: Raya - White, Saliba, Gabriel Magalhaes, Tomiyasu (86. Nketiah) - Jorginho (68. Gabriel Jesus) - Ödegaard, Rice - Saka, Havertz, Martinelli (67. Trossard) 

    Tor: 1:0 Kimmich (63.)

    Schiedsrichter: Makkelie (Niederlande)

    Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)

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