Es ist für den FC Bayern das zweite Topspiel innerhalb einer Woche. Nach dem jüngsten 1:1 gegen Bayer 04 Leverkusen ist der Rekordmeister am Sonntag (17.30 Uhr, DAZN) bei Eintracht Frankfurt zu Gast. Der Zweite gegen den Ersten. Nun liegt es normalerweise im Selbstverständnis der Münchner, in diesen Spielen ein klares Signal an die Konkurrenz zu setzen, Stärke zu zeigen. Mia san mia. Gegen Meister Leverkusen war die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany zuletzt überlegen, es fehlte nur der Siegtreffer.
Auch nach Frankfurt reisen die Münchner als Favorit. Und doch hat das Selbstverständnis der Mannschaft zuletzt leichte Risse bekommen. Unter der Woche kassierte der FC Bayern in der Champions League bei Aston Villa die erste Niederlage unter Kompany (0:1). Es war nach dem Remis gegen Leverkusen das zweite Spiel in Folge ohne Sieg, nachdem die Mannschaft zuvor alle sechs Pflichtspiele der Saison gewonnen hatte. In der Champions League riss damit zugleich die beeindruckende Serie von 41 Gruppen- bzw. Ligaspielen ohne Niederlage.
Jamal Musiala fällt für das Topspiel bei der Eintracht aus
Viel vorwerfen wollte Kompany seiner Mannschaft nach der Niederlage in Birmingham nicht. „Wir haben nicht alles falsch gemacht“, sagte der Belgier. „Wir sind weit davon entfernt, dass irgendwie als Trend zu sehen. Wenn wir weiter so arbeiten und spielen, werden wir eine Menge Spiele gewinnen.“ Bei Aston Villa saß Jamal Musiala angeschlagen zunächst auf der Bank, in Frankfurt muss Kompany komplett auf ihn verzichten. Der Offensivmann, in fünf Bundesligaspielen bislang mit drei Treffern, fällt mit Hüftgelenkbeschwerden für das Topspiel aus. Wie zuletzt in der Champions League, als Musiala zur Pause eingewechselt wurde, könnte erneut Kingsley Coman für ihn starten.
Es könnte aus Münchner Sicht bessere Voraussetzungen geben für das Topspiel. Zumal die Eintracht den FC Bayern mit breiter Brust empfängt. In der Liga holte die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller zuletzt drei Siege in Folge, in der Conference League gewannen die Hessen unter der Woche 3:1 bei Besiktas Istanbul. Zwar ist die Saison noch jung, es sieht aber danach aus, als könnte die Eintracht beim Kampf um die Champions-League-Plätze ein erstes Wörtchen mitreden.
Omar Marmoush ist das Gesicht des Frankfurter Höhenflugs
Einen großen Anteil am Höhenflug der Adlerträger hat Omar Marmoush. Der 25-jährige Angreifer erzielte in fünf Bundesliga-Spielen bereits sechs Tore. Damit führt Marmoush die Torjägerliste an – vor Harry Kane, der bei fünf Treffern steht, zuletzt aber zweimal in Folge ohne Erfolgserlebnis blieb. Der Ägypter hat unter Toppmöller einen gewaltigen Sprung gemacht. Trifft er weiter so, dürfte er seine zwölf Tore aus der Vorsaison schon zur Winterpause übertroffen haben.
Sein Trainer fieberte dem Topspiel gegen die Münchner schon nach der Partie in Istanbul entgegen. „Mit unseren Fans im Rücken können wir auch den Bayern Paroli bieten“, sagte Toppmöller. „Auch wenn wir wissen, dass das nochmal eine ganz andere Hausnummer ist, dass da eine brutale Qualität auf uns zukommt. Ich glaube, dass die Jungs genügend Selbstvertrauen getankt haben, um ein sehr gutes Spiel abzuliefern.“
An das vergangene Gastspiel in Frankfurt haben die Münchner keine guten Erinnerungen. Im Dezember 2023 ging der Rekordmeister mit 1:5 baden. Eine erneute Niederlage würde zum Ende der Wiesn nicht nur alkoholbedingt für gehörige Katerstimmung in der bayerischen Landeshauptstadt sorgen.
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