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Der FC Bayern gegen Stuttgart: Kane knackt den VfB, Sorgen um Pavlovic, Ärger um Dreesen

FC Bayern

Harry Kane und die Bayern: Krise, welche Krise?

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    407 Minuten ohne Tor sind aber auch genug: Harry Kane feiert seinen Dreierpack gegen den VfB Stuttgart.
    407 Minuten ohne Tor sind aber auch genug: Harry Kane feiert seinen Dreierpack gegen den VfB Stuttgart. Foto: Tom Weller, dpa

    407 Minuten sind eine lange Zeit: In erster Linie sind es fast sieben Stunden und damit in etwa so viel, wie man ungefähr pro Nacht mit Schlafen verbringen sollte. Im Falle von Harry Kane ist damit sogar fast ein Monat umrissen: Eben jene 407 Minuten war der Torjäger ohne Tor geblieben, der letzte Treffer war ihm am 21. September beim 5:0-Sieg in Bremen gelungen. Seither hatte der Engländer nicht mehr über ein Tor jubeln können. Wenig wunderlich wirkte es, dass auch die Bayern sich ohne die Treffer ihrer Tormaschine so etwas wie eine Krise genommen hatten: Drei Spiele lang blieben sie ohne Sieg. Wer sowohl die Bayern als auch Kane in der Vergangenheit verfolgt hat, dürfte sicher sein, dass diese Serien wohl gleichzeitig enden werden. Am Samstagabend, 19. Oktober, war das der Fall: Beim 4:0 gegen den VfB Stuttgart endete nach jenen 407 Minuten die Durststrecke von Kane – und die Bayern jubelten über drei Punkte.

    Dabei sah es zumindest im ersten Durchgang so aus, als ob sich sowohl Ergebnis- als auch Torkrise noch länger hinziehen könnten. Gegen ein defensiv starkes Stuttgart waren die Bayern zwar feldüberlegen, waren aber nur auf sechs Torschüsse gekommen – Saison-Negativrekord für den FCB unter Vincent Kompany. Und eben sehr im Sinne des VfB-Trainers Sebastian Hoeneß: „Das Spiel ging für uns in eine Richtung, wie wir sie uns erhofft hatten.“ Das Prinzip aus defensiver Kompaktheit und gefährlichen Gegenstößen hatte schließlich auch zuvor schon zum Erfolg geführt, wie Joshua Kimmich nach Abpfiff vermutete: „Sie haben es mit langen Bällen versucht, das haben sie bei Frankfurt und Aston Villa gesehen.“

    Tor-Spektakel in München: Kanes Hattrick gegen Stuttgart

    Laut Kompany sei es zum Pausenwechsel nur darum gegangen, „dass wir ruhig bleiben“. Chancen - wenn auch wenige – habe es zuvor schon gegeben, auch für Kane. Eine Hereingabe von Gnabry ließ der Engländer noch liegen (51.). Wenig später waren eben jene 407 torlosen Minuten dann aber vorbei: Ein über 120 Kilometer pro Stunde scharfer Schuss aus rund 25 Metern schlug flach im VfB-Gehäuse ein. Ein Treffer, bei dem der von den Bayern an Stuttgart ausgeliehene Keeper Alexander Nübel nicht gut aussah (57.). Das bestätigte auch Nübel selbst: „Unhaltbar war der nicht.“ Aber eben drin. Und der VfB danach sichtlich aus dem Konzept. Kane ließ zwei weitere Tore folgen (61./80.), hätte aber noch vier oder fünf Treffer bejubeln können. Stattdessen setzte der eingewechselte Kingsley Coman den Schlusspunkt zum 4:0 (89.).

    Kane selbst gab sich nach Schlusspfiff gelassen: „Ich hatte kein mangelndes Selbstbewusstsein, sondern bin ganz ruhig geblieben. Das Thema mit den ausbleibenden Toren hat mich nicht belastet. Ich hatte in meiner Karriere immer wieder solche Phasen.“ Angesichts der Statistik tut man sich aber auch schwer, Kane eine ernsthafte Tor-Krise zu unterstellen: Acht Tore in sieben Bundesliga-Spielen hat der 31-Jährige nunmehr auf dem Konto, der Hattrick gegen den VfB war das dritte Saisonspiel, in dem ihm mindestens drei Treffer in einem Spiel gelangen. Das bedeutet: Erneut darf Kane den Spielball mit nach Hause nehmen – zur Freude seines dreijährigen Sohnes. „Louis ist ganz verrückt nach Fußball und wird sich freuen, wenn er morgen beim Aufstehen einen neuen Ball hat.“

    Aleksandar Pavlovic fällt mit Schlüsselbeinbruch wochenlang aus

    Kane meldete sich zu einem guten Zeitpunkt als Torjäger zurück, schließlich steht am Mittwoch das Spiel in der Champions League beim FC Barcelona an. „Viele bekannte Gesichter“, gebe es da, sagte Sportvorstand Max Eberl. Neben Trainer Hansi Flick steht schließlich auch Robert Lewandowski bei den Katalanen unter Vertrag.

    Ein Münchner wird den Bayern aber nicht nur in Spanien, sondern auch in den kommenden Wochen fehlen: Aleksandar Pavlovic prallte nach einem Luftduell mit Fabian Rieder so unglücklich auf dem Boden auf, dass er nach acht Minuten runtermusste. Nach Spielende folgte die Diagnose: Der 20-Jährige hat sich das Schlüsselbein gebrochen und wird „in den kommenden Wochen fehlen“, so die Auskunft der Vereins. Für die Bayern ist das eine bittere Pille, wie Trainer Kompany betonte: „Er ist vielleicht unser bester Spieler bis jetzt gewesen. Aber ein Ausfall wird nichts ändern an seiner Karriere.“ Nun erhält der für über 50 Millionen Euro verpflichtete Portugiese Joao Palhinha seine Chance.

    Vorstandschef Dreesen (M) steht im Fokus.
    Vorstandschef Dreesen (M) steht im Fokus. Foto: Tom Weller/dpa

    Vorstandschef Jan-Christian Dreesen steht intern in der Kritik

    Ein Aufreger kam nicht vom Spielfeld, sondern aus der Vorstandsebene. Laut eines Berichts des Manager Magazins soll Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen wegen seines Führungsstils in der Kritik stehen. Bei einem Streit mit einer Mitarbeiterin soll er die Frau, die mittlerweile nicht mehr für den Klub arbeitet, mit einer Zeitung beworfen haben. Der Vorfall soll sich vor drei Jahren ereignet haben, wurde aber jetzt erst publik. Zudem soll die verpatzte Rechtevergabe der DFL, wo Dreesen Vorstandsmitglied ist, ihm zur Last gelegt werden. Pikant: Am 11. November soll in einer Aufsichtsratssitzung entschieden werden, ob der 2025 auslaufende Vertrag des 57-Jährigen verlängert werden soll. Ob der FC Bayern mit Dreesen weitermacht, ist bislang unklar.

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