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FC Bayern gegen Benfica Lissabon in der Champions League: Eine Bewährungsprobe

FC Bayern München

FC Bayern gegen Benfica Lissabon: Ein bisschen was von Bewährungsprobe

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    Besonderes Spiel: João Palhinha ist in Lissabon geboren und spielte lange für Sporting, den Stadtrivalen von Benfica.
    Besonderes Spiel: João Palhinha ist in Lissabon geboren und spielte lange für Sporting, den Stadtrivalen von Benfica. Foto: Tom Weller, dpa

    Wenn eine Mannschaft ihre jüngsten drei Spiele mit 3:0, 4:0 und 5:0 gewonnen hat, spricht erstmal wenig dafür, dass dieses Team sich und den Beobachtern etwas beweisen muss. Beim FC Bayern im November 2024 ist aber genau das der Fall vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Benfica Lissabon am Mittwoch (21 Uhr, DAZN). So überzeugend die jüngsten Ergebnisse gewesen sein mögen und so wertvoll es ist, dass die zuvor gescholtene Defensive gegen Bochum, Mainz und Union Berlin nun kein Gegentor zugelassen hat – in der Königsklasse hatte es zuletzt gegen Aston Villa und den FC Barcelona zwei bittere Pleiten gegeben. Ein Sieg gegen Benfica ist nach Bayern-Verständnis folglich Pflicht. Ein klein wenig von einer Bewährungsprobe liegt in der Luft – auch wenn Trainer Vincent Kompany einschränkt: „Jedes Spiel beim FC Bayern bringt Druck mit. Aber es ist kein Spiel, in dem es rein- oder rausgeht.“

    Da hänge mit dem neuen Modus der Champions League zusammen, in dem sich zwar die ersten acht Teams der 36er-Tabelle direkt für die K.o.-Spiele qualifizieren, in der aber selbst der 24. Rang noch zum Weiterkommen reichen kann. „Das habe ich mir nicht ausgedacht“, sagte Kompany nach Abpfiff des Union-Spiels, fügte aber auch hinzu: „Natürlich ist das Ziel bei Bayern immer einfach: Du musst versuchen, die Spiele zu gewinnen.“ Gerade gegen große Gegner sind Siege besonders wertvoll. Ob Benfica, das aktuell auf Rang drei der portugiesischen Liga liegt, rein sportlich zu den Großen gehört, sei zwar dahingestellt. Was die Mitgliederzahlen angeht, ist die Sache aber eindeutig: Der mit 360.000 Mitglieder größte Verein der Welt, der FC Bayern, tritt gegen die Nummer zwei des Erdballs an. Knapp 300.000 Menschen zahlen bei Benfica einen Mitgliedsbeitrag, erst vor einigen Jahren haben die Münchner die Portugiesen diesbezüglich überholt.

    Bayern vs. Benfica: Kompanys Mannschaft unter Druck

    Sportlich hat der FC Bayern zuvor schon deutlich die Nase vorn gehabt – das gilt auch, wenn sich die beiden Teams direkt gegenüberstanden. Zwölfmal war das bislang der Fall. Die Bilanz: Neun Siege für den deutschen, kein einziger für den portugiesischen Rekordmeister bei folglich drei Unentschieden. Die letzten vier Spiele gingen sogar recht eindeutig an die Münchner: In der Gruppenphase 2021/22 gab es einen 5:2- und einen 4:0-Sieg, drei Jahre zuvor ein 5:1 und ein recht moderates 2:0.

    Es sind also gute Erinnerungen, die die Bayern an Benfica haben – ob einer aufseiten der Gäste ähnlich über seine Münchner Vergangenheit denkt, ist fraglich. Seit Saisonbeginn ist ein gewisser Renato Sanches wieder bei seinem Heimatverein, der 27-Jährige ist vom französischen Topklub Paris St. Germain ausgeliehen. Im Jahr 2016 hatte der FC Bayern rund 35 Millionen Euro für den damals 18-Jährigen ausgegeben, was ihn bis heute zu einer der teuersten Verpflichtungen macht.

    Renato Sanches stand von 2016 bis 2019 beim FC Bayern unter Vertrag, ist heute an Benfica Lissabon ausgeliehen.
    Renato Sanches stand von 2016 bis 2019 beim FC Bayern unter Vertrag, ist heute an Benfica Lissabon ausgeliehen. Foto: Robert Michael, dpa

    Renato Sanches hat an den FC Bayern nicht die besten Erinnerungen

    Sanches, der beim EM-Gewinn Portugals im selben Jahr einer der Stars des Turniers war, schien vor einer goldenen Zukunft zu stehen – und sollte weder beim FC Bayern noch bei anderen Vereinen jemals wieder dauerhaft an die Form des EM-Sommers anknüpfen können. Immer wieder bremsten ihn Verletzungen aus. Alleine seit der Spielzeit 2020/21 fehlte er deswegen in 89 Spielen, auch in dieser Saison musste er wegen Oberschenkelproblemen mehrfach zusehen. Gegen die Bayern ist das einstige Wundertalent zwar einsatzbereit, aber eher kein Kandidat für die Startformation.

    Sanches ist aber nicht der einzige bekannte Name in Benficas Kader. Die beiden Argentinier Angel di Maria (früher Paris, Manchester United, Real Madrid) und Kapitän Nicolas Otamendi (Manchester City) waren einst Stammkräfte bei Spitzenteams, sind mittlerweile aber auch schon jeweils 36 Jahre alt. Im Sommer kam der Ex-Heidenheimer Jan-Niklas Beste zu Benfica, im Sturmzentrum machte Vangelis Pavlidis zuletzt mit zwei Toren beim 2:1-Sieg seiner Griechen gegen England auf sich aufmerksam.

    Enge Beziehungen zu Lissabon hat auch ein Bayern-Profi: Joao Palhinha ist in der Stadt geboren, durchlief beim großen Lokalrivalen Sporting die Nachwuchsmannschaften. Für den 29-Jährigen ist es „ein besonderes Spiel“, wie er im Vorfeld sagte. „Wir spielen das Spiel wie ein Finale und wollen vor unseren Fans siegen.“ Der Respekt vor Benfica ist groß: „Sie haben viele gute Spieler und sind durch den Trainerwechsel besser geworden.“ Anfang September hatte Bruno Lage den Deutschen Roger Schmidt abgelöst.

    Gute Nachrichten gibt es indes von dem Profi, der mit seiner Verletzung erst den Einsatz des Portugiesen ermöglicht hatte: Wie der FC Bayern mitteilte, ist Aleksandar Pavlovic nur gut zwei Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch wieder auf dem Rasen unterwegs und absolvierte eine individuelle Laufeinheit. Auch Rechtsverteidiger Sacha Boey ist wieder im Mannschaftstraining. „Vielleicht bekommen wir ihn nach der Länderspielpause zurück“, sagte Kompany. Etwas länger dauert die Genesung hingegen beim Japaner Hiroki Ito, der nach seinem Mittelfußbruch noch länger Zeit brauche.

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