Es gibt sie, die Gewissheiten: Alle vier Jahre ist Fußball-WM, alle zwei Jahre steht der TÜV an (Neuwagen ausgenommen) und jedes Jahr vom 15. Dezember bis zum 3. Januar steht die Darts-WM auf dem Plan. Bedeutet auch: Hach, schon alles wieder vorbei mit dem edlen Pfeilewerfen im Alexandra Palace.
Bedeutet zugleich auch: Wie so oft in den vergangenen Jahren wurde vor dem WM-Start viel über den ersten deutschen Darts-Weltmeister spekuliert – und relativ rasch war dann auch wieder klar, dass das erstmal nichts wird. Die hoch gehandelten Martin Schindler und Gabriel Clemens machten schon nach ihrem ersten Spiel schlapp, während Ricardo Pietreczko es zwar ins Achtelfinale schaffte, dort aber sang- und klanglos unterging und nach seinem 0:4 befand: „Vielleicht war ich der Schlechteste, der jemals in einem Achtelfinale war.“ Ja, gut äh.
Toby Bunting ging bei jedem wichtigen Punkt seines Papas voll aus dem Sattel
Grund genug also, sich den positiven Aspekten der Darts-WM zuzuwenden. Zum einen ist das die Idee, bei einem Neun-Darter nicht nur dem Werfer 60.000 Pfund als Prämie aufs Konto zu überweisen, sondern dieselbe Summe auch einem Zuschauer zu überreichen. Sorgt doppelt für gute Laune und hoffentlich ein üppiges Trinkgeld.
Einer der Sieger dieser Darts-WM stand aber gar nicht am Board – und das, obwohl er eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem der Teilnehmer hatte: Toby Bunting, zwölf Jahre alter Sohn von Halbfnalist Stephen Bunting. Der Knirps, nicht nur wegen des Shirts erkennbar der Spross von „The Bullet“, ging bei jedem wichtigen Punktgewinn von Papa emotional derart aus dem Sattel, dass die für die Publikumsreaktionen zuständigen Kameras irgendwann einfach bei Toby verharrten – zur Freude der Zuschauer. Schon Bunting senior ist einer der Publikumslieblinge – klare Sache, dass auch der Spross die Herzen der Fans gewinnt. „Toby ist einer von uns!“, lautete etwa eine Reaktion auf dem Kurznachrichtendienst X, verbunden mit einem Kurzvideo des feiernden Toby.
Stephen Bunting: Familienfreuden und -herausforderungen nach dem Halbfinale
Dass für Papa Bunting im Halbfinale Schluss war, sorgte zwar erst mal für etwas Verdruss. Zugleich darf sich die Familienkasse über ein Preisgeld von 100.000 Pfund (etwa 116.000 Euro) freuen. Und mit Papa gibt es auch ab und an was zu feiern. Etwa Anfang des vergangenen Jahres, als das Cazoo Masters an Bunting ging. Den Erfolg feierte der 39-Jährige mit seinem Spross.
Und doch gibt es innerhalb der Familie Bunting im Nachgang dieser WM wohl etwas zu klären. Denn im Viertelfinale eliminierte Bunting Peter Wright (ja, den mit dem Irokesenschnitt). Der sei, so Bunting senior, der Lieblingsspieler seines Sohnes. Deswegen sei der Kleine zwar froh, aber auch ein bisschen traurig gewesen über das, was der Papa geleistet hat. Es ist aber auch nicht einfach.
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