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Darts-WM 2025: Was Bierkisten mit Darts zu tun haben

Darts-WM 2025

Was Bierkisten mit Darts zu tun haben

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    Aus 2,37 Meter Entfernung wird auf die Darts-Scheibe geworfen - das besagt die Oche-Linie, die ihren Ursprung in Bierkästen hat.
    Aus 2,37 Meter Entfernung wird auf die Darts-Scheibe geworfen - das besagt die Oche-Linie, die ihren Ursprung in Bierkästen hat. Foto: Silas Stein, dpa

    Ja, hereingefallen. Es geht in diesem Text eben nicht darum, dass bei der Darts-WM durchaus auch das ein oder andere Radler getrunken werden soll und dafür eben Bierkästen oder -fässer benötigt werden. Ohnehin, Darts: Das ist mitnichten eine Bierkönig-Variante mit Pfeilen und einem Brett, auf das Zahlen von 1 bis 20 gemalt sind. Sondern eine Sportart, für die es ein exaktes Regelwerk gibt und deren Wurzeln über 400.000 Jahre zurückreichen sollen.

    Mit Dinge auf einen Gegenstand zu werfen – das ist etwas zutiefst Menschliches. Das kann jedes Elternteil bezeugen, dessen Nachwuchs im Zorn die Fernbedienung auf Opas Plasmabildschirm geworfen hat. Vor etwa 2500 Jahren sollen die ersten Dinge, die Ähnlichkeit mit heutigen Pfeilen hatten, auf das Board geworfen worden sein. Dem Vernehmen nach sollen das abgebrochene Speerspitzen gewesen sein – was halt so übrig geblieben ist nach der jüngsten Völkerschlacht. In Großbritannien kam das Spiel im Jahr 1530 an, als Königs Heinrich VIII. von seiner Frau Anne Boleyn einen Satz Pfeile geschenkt bekommen haben soll. Von da an begann der Siegeszug über die Pubs und in die Herzen der Inselbevölkerung.

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    Und Stichwort Regeln: Das Bull´s Eye etwa, also der rote Punkt in der Mitte der Scheibe, gibt bei einem Treffer nicht nur satte 50 Punkte und ist das einzige Feld außer der Doppel-Reihe, mit dem ein Satz beendet werden darf. Es muss exakt 1,73 Meter über dem Boden hängen, während der rote Punkt einen Durchmesser von 12,7 Millimeter haben darf. Die Breite des Double- und Triple-Rings beträgt exakt acht Millimeter.

    Ja, und dann gibt es eben die Sache mit den Bierkisten. Exakt 2,37 Meter stehen die Pfeilewerfer von der Scheibe entfernt. Um einen einheitlichen Abwurfpunkt zu bekommen, stapelte man mehrere Bierkästen der Brauerei Firma „S. Hockey and Sons“ aus dem Südwesten Englands hintereinander – fertig war die kalibrierte Linie.

    Auf den Namen der Brauerei geht heute auch der Name der Linie zurück: Auch „Hockey“ wurde, inspiriert durch Mundarten und potenziell auch durch den Genuss der Produkte aus den Kästen der Firma Hockey, der Begriff „Oche“. Und heute wird eben von der Oche-Linie abgeworfen. Man stelle sich vor, das goldene Spiel mit den Pfeilen wäre in Bayern erfunden worden – spräche man dann von der Goaßengrenze? Der Laternenlinie? Oder der Colaweizen-Border? Man wird es nie erfahren.

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