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Conference League: 1. FC Heidenheim empfängt FC Chelsea

Fußball

Heidenheim gegen Chelsea: Zwei Fußball-Welten treffen aufeinander

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    Frank Schmidt tritt mit dem 1. FC Heidenheim gegen den FC Chelsea an.
    Frank Schmidt tritt mit dem 1. FC Heidenheim gegen den FC Chelsea an. Foto: Soeren Stache, dpa

    Der 1. FC Heidenheim empfängt den FC Chelsea zu einem Pflichtspiel – dieser Satz wirkt immer noch ein wenig surreal. Und doch wird genau das am Donnerstagabend (18.45 Uhr, RTL) geschehen, wenn der Verein von der Ostalb den Nobelklub empfängt. Es ist nichts weniger als das Aufeinandertreffen zweier Fußball-Welten, wenn die beiden Vereine in der Conference League gegeneinander spielen: Hier der FC Chelsea mit einem Kader, der einen Marktwert von 963 Millionen Euro hat und alleine vor dieser Saison 240 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben hat. Dort der 1. FC Heidenheim, dessen Spieler zusammen 63 Millionen Euro wert sind und der nur sechs Millionen Euro investiert hat, das meiste Geld für den Rekordtransfer der Vereinsgeschichte: Niklas Dorsch kam für 3,5 Millionen aus Augsburg zurück.

    Und doch dürfte so mancher der 1700 Blues-Fans etwas sehnsüchtig zum FCH blicken. Denn in Heidenheim steht bekanntlich seit Juli 2007 Frank Schmidt an der Seitenlinie des Vereins. Als Schmidt den damaligen Oberligisten übernahm, hatte ein gewisser José Mourinho das Sagen an der Stamford Bridge – doch wenige Monate nach Schmidts Amtsantritt war der „Special One“ auch schon wieder Geschichte. 19 Übungsleiter versuchten sich innerhalb der Amtszeit des Heidenheimer Rekordtrainers am FC Chelsea. Manche wie Vereinslegende Frank Lampard mit überschaubarem, andere wie Thomas Tuchel mit größerem Erfolg. Lange blieb keiner – auch nicht Tuchel, der 2021 die Champions League mit dem Verein gewann, wenig später aber über ein Zerwürfnis mit dem aktuellen Eigentümer, dem Investor Todd Boehly, stolpern sollte. Die Geschichte, wonach der US-Amerikaner Tuchel kurz vor dessen Ende ein Spielsystem mit zwölf Spielern vorgeschlagen haben soll, hält sich hartnäckig. Ob die nun stimmt, dürften nur Trainer und Investor wissen – sie passt aber zum daueraufgeregten Treiben in London, in dem sich Spieler, Trainer und Verantwortliche die Klinke in die Hand geben.

    Der 1. FC Heidenheim gegen FC Chelsea: David gegen Goliath

    Und dann gibt es eben Heidenheim. Den Verein, der nicht nur seit 17 Jahren denselben Trainer, sondern auch seit bald 30 Jahren auf denselben starken Mann setzt. Dessen Titel war zuerst Abteilungsleiter Fußball, mittlerweile leitet Holger Sanwald als Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Klubs. Der präsentierte zuletzt im Aktuellen Sportstudio des ZDF die mittelständische Erfolgsstory des FCH, die Mitte der 90er Jahre mit einem abstiegsgefährdeten Amateurklub begann, der auf einem Platz spielte, neben dem ein Streichelzoo stand. Das Spiel gegen Chelsea ist die bislang größte Partie der Vereinsgeschichte, so Sanwald: „Das hat niemand für möglich gehalten, dass Chelsea für ein Pflichtspiel nach Heidenheim kommt.“

    Und rein sportlich spricht vielleicht nicht alles, aber eben sehr vieles für Chelsea, das in der Premier League derzeit auf dem dritten Platz liegt. Der 1. FC Heidenheim ist in die Bundesliga-Saison furios gestartet, zuletzt aber immer weiter abgerutscht. Von den jüngsten sechs Ligaspielen gingen fünf verloren, aktuell steht der FCH auf Rang 15, einen Platz vor der Relegation. Und dennoch: Im Europacup läuft es für den Aufsteiger des Vorjahres, alle drei Spiele gewann der Klub bislang. Warum nicht auch gegen Chelsea? Es wäre nicht das erste Mal, dass der FCH die Gesetze des Profifußballs widerlegen würde.

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