Der FC Bayern ist eindrucksvoll und spektakulär in die neue Saison der Champions League gestartet. Die Münchner, ohnehin ausgewiesene Fachmänner für die Anfangsphase des Wettbewerbs, siegten gegen den kroatischen Dauermeister Dinamo Zagreb mit 9:2 und verbesserten so ihren Startrekord: Zum 21. Mal siegten sie beim Auftaktspiel der Königsklasse. Die sieht in diesem Jahr nach etlichen Umbauten der Uefa bekanntlich etwas anders aus: mehr Mannschaften, mehr Spiele, ein anderer Modus. Die Südkurve des FC Bayern zeigte sich davon wenig angetan: Auf den Bannern, die vor Anpfiff zu sehen waren, stand zu lesen: „Zu viele Spiele, zu viel Belastung, zu viel finanzielles Ungleichgewicht.“
Der Auftritt ihrer Mannschaft hingegen dürfte die Bayern-Fans positiv gestimmt haben. Bis auf eine kurze Phase nach Seitenwechsel ließ der deutsche Rekordmeister keinen Zweifel daran, wer Herr im Haus ist. Kurios: Dreimal jubelten die Anhänger der Münchner über das vermeintliche 1:0, bis der Treffer endlich zählte. Musiala hatte zuerst den Ball im Dinamo-Kasten untergebracht, stand aber im Abseits (8.). Danach bediente der Nationalspieler Serge Gnabry. Der vollendete, stand aber genauso im Abseits (16.). Zusammen mit der Aberkennung des Treffers hatte Schiedsrichter Juan Martinez Munuera aber auf Foulelfmeter entscheiden. Harry Kane verwandelte gewohnt sicher zum 1:0 (20.).
Rechts- statt Linksverteidiger? Egal: Raphael Guerreiro trifft traumhaft zum 2:0
Bayern-Coach Vincent Kompany hatte mit seiner Aufstellung etwas überrascht: Nicht Joshua Kimmich oder Konrad Laimer ersetzten den verletzten Rechtsverteidiger Sacha Boey, sondern Linksfuß Guerreiro wanderte auf rechts. Seinen Platz links in der Kette nahm der Kanadier Alphonso Davies ein. Der Portugiese kam auch auf ungewohnter Position gut zurecht – und sorgte für das optische Highlight des Abends. Musiala ließ eine Gnabry-Hereingabe mit der Brust auf Guerreiro abtropfen. Der zog ab und knallte den Ball in den Winkel zum 2:0 – Traumtor! (35.) Der Referee hatte den Treffer zunächst wegen Abseits abgepfiffen, die Entscheidung aber dann nach Sichtung der Bilder revidiert. Michael Olise schraubte gegen die heillos überforderten Gäste nach einer Ecke noch auf 3:0 (38.).
Nach dem Seitenwechsel ersetzte Sven Ulreich Kapitän Manuel Neuer, der sich offenbar bei einer Rettungsaktion verletzt hatte. Die Bayern wirkten in den ersten Minuten nicht auf den Platz – und erhielten innerhalb von zwei Minuten eine kalte Dusche: Erst verkürzte Bruno Petkovic (49.), dann stellte Takuya Ogiwara sogar den Anschluss zum 3:2 her (50.). Ulreich verhinderte gegen Marko Pjaca sogar den Ausgleich (53.). Doch Bayern schüttelte sich kurz – und zog wieder gewaltig an. Kane stellte zuerst auf 4:2 (57.), danach gelang Olise das 5:2 (61.). Jetzt war alles klar – und Kane traf per Handelfmeter (73.) zum 6:2.
Leon Goretzka hatte die Schlusspointe auf seiner Seite und traf zum 9:2 für den FC Bayern
Doch damit nicht genug: Kane durfte noch einen Foulelfmeter zum 7:2 machen (78.) – es war der vierte Treffer des Engländers an dem Abend. Der eingewechselte Sané durfte auch noch ran und zum 8:2 (85.) treffen. Die Pointe des Abends gehörte Leon Goretzka: Der auf dem Abstellgleis befindliche Mittelfeldmann kam als Einwechselspieler und traf zum 9:2-Schlusspunkt (90.+2). An diesem Abend schien alles zu gelingen.
Tore: 1:0 Kane (Elfmeter, 20.), 2:0 Guerreiro (35.), 3:0 Olise (38.) 3:1 Petkovic (49.) 3:2 Ogiwara (50.) 4:2 Kane (57.) 5:2 Olise (61.) 6:2, 7:2 Kane (73., Handelfmeter, Foulelfmeter), 8:2 Sané (85.), 9:2 Goretzka (90.+2).
Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)
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