Eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr lässt den FC Bayern München um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League bangen. Nach dem jüngsten Rückschlag im Bundesliga-Titelkampf verlor der Rekordmeister am Mittwoch durch ein Tor von Valentin Stocker in der 86. Minute mit 0:1 (0:0) beim FC Basel und steht nun im Rückspiel am 13. März in München vor einer äußerst heiklen Aufgabe. Trotz spielerischer Überlegenheit fehlte der Elf von Trainer Jupp Heynckes vor 36 000 Zuschauern im ausverkauften St. Jakob-Park einmal mehr die Durchschlagskraft im Angriff. Zudem erwies sich bei mehreren guten Chancen Basels Torhüter Yann Sommer als unbezwingbar.
Mit der Rückkehr von Arjen Robben in die Startelf kam zunächst wieder Schwung in die beim 0:0 in Freiburg leblose Münchner Offensive. Doch der Niederländer baute mit zunehmender Spieldauer ab und stand im Schatten von Pendant Franck Ribéry. Der Dribbelkünstler aus Frankreich wirbelte wie in besten Tagen, zeigte allerdings im Abschluss zweimal Nerven. Überhaupt war die fehlende Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor nach nur vier Siegen in den letzten zwölf Auswärtsspielen auch in der Schweiz ein Manko bei den Münchnern.
Beim FC Basel, der in der Gruppenphase Englands Renommierclub Manchester United ausgeschaltet hatten, entpuppten sich der Ex-Stuttgarter Marco Streller und der künftige Bayer Xherdan Shaqiri als effizientes und stets gefährliches Angriffsduo.
Wille und Entschlossenheit waren bei den Bayern spürbar
Auf dem holprigen Geläuf des St. Jakob-Parks waren Wille und Entschlossenheit bei den Bayern von der ersten Sekunde an spürbar. Schon in der 3. Minute bot sich Ribéry nach Robbens Heber in den freien Raum die Riesenchance zur Führung, doch Basels Keeper Sommer verhinderte mit einem Reflex das drohende 0:1. Wenig später stand der Franzose auf Zuspiel von Kapitän Philipp Lahm erneut frei vor dem Torhüter (11.) und scheiterte wieder am großartig reagierenden Sommer.
Die Bayern versuchten weiter zielstrebig nach vorne zu spielen, doch hinten wackelten sie schon bei den ersten Basler Vorstößen bedenklich. In der 16. Minute musste Nationaltowart Manuel Neuer gleich zweimal eingreifen: Erst rettete er gegen Streller, dann lenkte er den Kopfball von Alexander Dragovic reaktionsschnell an den Pfosten. Beim Lattenschuss des ebenfalls völlig freistehenden Alexander Frei (18.) wäre auch Neuer chancenlos gewesen.
Von der Offensivpower der Eidgenossen beeindruckt fielen die Bayern wieder in alte Muster zurück, im Mittelfeld wurde ein Spieler vermisst, der den Aktionen Struktur hätte geben können. Erst bei einem Distanzschuss von David Alaba (29.) deuteten die Gäste noch einmal Torgefährlichkeit an. Bei den Schweizern, die in der Gruppenphase Englands Renommierclub Manchester United ausgeschaltet hatten, entpuppten sich Streller und der künftige Bayer Xherdan Shaqiri als effizientes Angriffsduo.
Die zweiten 45 Minuten begannen mit Bayern-Dominanz
Mit Bayern-Dominanz, aber ohne ganz große Torgelegenheiten begannen die zweiten 45 Minuten, die nicht an die Klasse der ersten Hälfte heranreichten. Robben und Ribéry versuchten weiter, das Spiel schnell zu machen, fanden aber nicht immer Abnehmer für ihre Anspiele. Mario Gomez bekam in der Spitze kaum verwertbare Bälle. Auch Toni Kroos und David Alaba blieben unter ihren Möglichkeiten. Allein ein Distanzschuss von Lahm (68.) sorgte noch einmal für Aufregung vor dem Gehäuse der Hausherren. Auch der für Ribéry ins Spiel gekommene Thomas Müller konnte das Blatt nach dem überraschenden Rückstand nicht mehr wenden. AZ, dpa