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Bundesliga TV-Rechte: Der aufregende Milliarden-Neustart

Streit DAZN und DFL

Der Milliardenpoker TV-Fußball und seine neuen Regeln

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    In der Auseinandersetzung um TV-Rechte der Fußball-Bundesliga hat DAZN einen juristischen Sieg errungen.
    In der Auseinandersetzung um TV-Rechte der Fußball-Bundesliga hat DAZN einen juristischen Sieg errungen. Foto: Robert Michael, dpa

    Es ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der TV-Rechte der Bundesliga: Eigentlich sollte seit April geklärt sein, auf welchen Sendern die Spiele der Fußball-Bundesliga in der kommenden Saison zu sehen sind. Wegen einer Beschwerde des Streaminganbieters DAZN wurde die Auktion gleich nach dem Start wieder gestoppt, der Streit ging bis ans Schiedsgericht. Mittlerweile ist klar: Die Deutsche Fußball-Liga (DFL), die die TV-Rechte der Bundesliga vermarktet, muss die Auktion neu durchführen. Wann, ist bisher nicht bekannt. Es ist ein Teilerfolg für DAZN, das im Wettbieten um das und prominenteste Rechtepaket B, das neben den Freitags- und Samstagsspielen auch die Partien in der Relegation enthält, zunächst leer ausgegangen war.

    Noch nie hat es im Zuge einer Rechtevergabe derart gekracht: DAZN-Chef Len Blavatnik reagierte mit einem Brandbrief, in dem er der DFL massive Täuschung und Verstöße gegen europäisches sowie deutsches Kartellrecht vorwarf. Die DFL weist das zurück.

    DAZN vs. DFL: Streit um Bundesliga-TV-Rechte führt zu neuer Situation

    DAZN betont, das deutlich bessere Angebot abgegeben zu haben. Dem Vernehmen nach lag das bei 400 Millionen Euro – pro Saison. Die DFL soll aber weitere Sicherheiten in Form einer Bankbürgschaft verlangt haben, weil in der Vergangenheit Zahlungen verspätet eingegangen sind. Erst im Juni sollen 80 Millionen Euro verspätet an die Klubs geflossen sein.

    Das bisherige Vorgehen zeigt, mit wie viel Harken und Ösen der Kampf um die TV-Rechte mittlerweile ausgetragen wird. Internationale Konzerne präsentieren sich eben auch deutlich streitlustiger, als es im europäischen Markt lange üblich war. Wie ein Anachronismus kommen da die Zeiten zu Beginn des Pay-TVs daher, als es mit dem Kirch-Konzern faktisch nur einen einzigen Bewerber um die Übertragungsrechte der Live-Spiele gab. Zugleich ist auch die gefährliche Abhängigkeit der Bundesliga von einem einzigen Anbieter längst Geschichte. Neben Sky und DAZN ist auch Amazon längst in das Wettbieten um Fußball-Rechte eingestiegen und überträgt seit einigen Jahren die Champions League. Dem Vernehmen nach prüft auch der Technologie-Gigant Apple, sich die Bundesliga-Rechte zu sichern und diese bei seinem Streaming-Dienst zu zeigen. Diese Überlegungen sollen sich vorerst nur um die Lizenzen für die USA und Kanada drehen, die ab der Saison 2026/27 vergeben werden. Es könnte aber ein Vorgeschmack auf mehr sein.

    Für die Bundesliga-Klubs ist der Streit erstmal kein Nachteil

    Für die Bundesliga bedeutet das aggressive Wettbieten erst einmal nichts Schlechtes, im Gegenteil. Mehr Wettbewerb kann in diesem Fall schlichtweg auch mehr Geld bedeuten. Der bisherige TV-Vertrag sichert den 36 Vereinen der ersten und zweiten Liga jetzt schon 1,1 Milliarden Euro pro Saison. Dadurch, dass nun bekannt ist, dass DAZN das Filetstück der Bundesliga 400 Millionen Euro pro Jahr wert ist, kann Konkurrent Sky nun nachlegen. Auch das ist neu im Vergabeprozess, der bislang als Blindauktion über die Bühne ging.

    Für den einstigen Platzhirsch Sky dürfte die Bundesliga höchste Priorität haben. Denn die Champions League hat der Sender ebenso wie die Freitags- und Sonntagsspiele verloren. Die Samstagsspiele der ersten Liga sind ein Kernmarkt der Bundesliga. Auch die DFL hat die Bedingungen verschärft: Erstmals seit 2017 wäre es wieder zulässig, dass ein Sender sich die Rechte an allen Live-Begegnungen sichert und damit den Konkurrenten aussticht. Der Milliardenpoker Bundesliga – er kann existenzielle Züge annehmen.

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