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Bundesliga-Serie: Pokalsieger RB Leipzig will noch mehr erreichen

Bundesliga-Serie

Pokalsieger RB Leipzig will noch mehr erreichen

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    Christopher Nkunku hat seinen Vertrag – entgegen den Gepflogenheiten – ohne eine Ausstiegsklausel verlängert.
    Christopher Nkunku hat seinen Vertrag – entgegen den Gepflogenheiten – ohne eine Ausstiegsklausel verlängert. Foto: Tim Groothuis, Witters

    In unserer Bundesliga-Serie stellen wir die 18 Erstligisten vor dem Saisonstart vor. Heute: RB Leipzig.

    Mit dem Pokalerfolg in der vergangenen Saison ist das Selbstbewusstsein in Leipzig extrem gewachsen. Fraglich ist allerdings, ob der Kader den Erwartungen auch standhalten kann.

    Welche Folgen hat der erste große Titel der jungen Vereinsgeschichte?

    Auch zwei Monate nach dem Elfmeter-Krimi-Sieg im Pokalfinale gegen Freiburg sind die Auswirkungen für Cheftrainer Domenico Tedesco noch spürbar. „Ich glaube, dass es bei den Spielern in der DNA etwas verändert. Da ist jetzt drin: Wir können gewinnen, wir sind Siegertypen. Da wird die Brust schon breiter“, erklärte er. Der erste Titel im 13. Jahr nach der Vereinsgründung löste auch unter den Fans eine Euphorie aus. 32.200 Dauerkarten wurden verkauft – das ist neuer Vereinsrekord. Mit dem Pokalsieg wurden die Ziele für die neue Saison spürbar nachjustiert. Während Tedesco ein bisschen bremst („Uns ist bewusst, dass wir Rückrundenmeister waren. Aber jede Saison ist anders und neu.“), erklärt Torhüter Péter Gulácsi forsch: „Wir wollen in der Meisterschaft mehr Punkte holen als in der vergangenen Saison, haben in der Champions League mit dem Lostopf zwei nun eine gute Ausgangsposition, um weiterzukommen. Und im DFB-Pokal wollen wir wieder nach Berlin.“

    Reichen zwei Neuzugänge, um den Kader von RB Leipzig zu verstärken?

    Das Gesicht der Mannschaft hat sich gegenüber der Vorsaison kaum verändert. Tyler Adams wurde für 23 Millionen Euro zu Leeds United verkauft, Paris Saint-Germain möchte Rechtsverteidiger Nordi Mukiele verpflichten. Für Konrad Laimer hat der FC Bayern ein Angebot unterbreitet, das aber noch weit unter den von RB geforderten 30 Millionen Euro liegen soll. Einen Nachfolger für den Österreicher hat Leipzig längst verpflichtet: Xaver Schlager kam für zwölf Millionen Euro vom VfL Wolfsburg. Er ist neben Ersatz-Keeper Janis Blaswich bisher der einzige Neuzugang. Beim Werben um Nationalspieler David Raum (TSG Hoffenheim) kann RB offenbar Dortmund ausstechen.

    Ist die Vertragsverlängerung mit Christopher Nkunku ein Signal?

    Ein ganz Deutliches sogar. Der Franzose war mit 57 Scorerpunkten in 52 Pflichtspielen der erfolgreichste Bundesliga-Spieler der vergangenen Saison – und wurde von seinen Kollegen, einer Jury und Fans zum Spieler der Saison gewählt – vor Robert Lewandowski und Erling Haaland. Mehrere europäische Spitzenklubs wollten Nkunku verpflichten, doch der verlängerte seinen bis 2024 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2026. Angeblich enthält er keine Ausstiegsklausel. Im Gegenzug soll das Jahresgehalt von drei auf sieben Millionen Euro gestiegen sein. Für Tedesco ist das auch ein Fingerzeig an die Konkurrenz. „Wir brauchen uns nicht verstecken und können einen solchen Spieler auch mal halten“, erklärte er. Das war in der Vergangenheit anders, Naby Keita ging 2018 für 60 Millionen Euro zum FC Liverpool, vor einem Jahr verlor RB mit Ibrahima Konaté (ebenfalls Liverpool) und Dayot Upamecano (FC Bayern) das Innenverteidiger-Duo.

    Warum entwickelt sich die Suche nach einem Sportdirektor zu einer Posse?

    Angekündigt war er schon mehrfach, doch präsentiert wurde der Nachfolger des nach Frankfurt abgewanderten Markus Krösche noch nicht. Seit mehr als einem Jahr hat RB keinen Sportdirektor. „Es hat sich überraschenderweise eine andere Tür geöffnet, die für uns eine extrem große Chance bedeutet“, hatte Vorstandschef Oliver Mintzlaff kürzlich die erneute Verzögerung erklärt. Kandidaten sollen Per Mertesacker und Thierry Henry sein.

    Kann sich eine Mannschaft in nur zwei Testpartien einspielen?

    Offenbar nicht, wie die 0:5-Heimpleite gegen den FC Liverpool zeigt. Davor gab es einen 3:1-Sieg gegen den FC Southampton – das war bereits das komplette Testspielprogramm der Leipziger in der Sommerpause. Tedesco verzichtete ganz bewusst auf weitere Partien, um mehr Zeit fürs Training zu haben. Und ein wenig ordnet er das Supercup-Finale am Samstag (20.30 Uhr, Sat.1 und Sky) gegen Bayern München wohl auch noch in die Vorbereitung ein. Dabei könnte RB mit einem Sieg den zweiten Titel der Vereinsgeschichte gewinnen.

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