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Bundesliga-Serie: Mit Zuschauern, Kruse und Luthe: Union will sich treu bleiben

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Mit Zuschauern, Kruse und Luthe: Union will sich treu bleiben

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    Neu bei Union Berlin: Max Kruse.
    Neu bei Union Berlin: Max Kruse. Foto: Annette Riedl, dpa

    Auch im zweiten Jahr will sich der etwas andere Verein aus Berlin in der Bundesliga behaupten. Mit der Verpflichtung von Max Kruse von Fenerbahce Istanbul gelang ein Transfercoup – der Ex-Nationalspieler bringt neben sportlicher Qualität auch Glamour in die Hauptstadt.

    Passt Max Kruse zu Union Berlin?

    Vieles spricht dafür. Weder Verein noch Spieler passen in die üblichen Schubladen. Er habe sich für einen Verein entschieden, der für eine gewisse Kultur stehe, sagt der Stürmer. Das nicht immer wohlmeinende Presse-Echo zu seiner Verpflichtung („schnöseliger Ruf“, „Exzentriker“, „Reizfigur“, „nicht immer solider Lebenswandel“, „wechselnde Lebensgefährtinnen“) schreckte die Union-Verantwortlichen ebenso wenig ab wie Kruses allseits bekannte Vorlieben für Nuss-Nugat-Creme und lange Pokernächte – sie gaben Kruse das Trikot mit der Nummer 10. Mitspieler Florian Hübner sagt: „Er ist natürlich ein verrückter Vogel, aber das tut uns, glaube ich, auch mal gut.“ Und Kruse hat versprochen: „Ich bin nicht hier, um mich um das Nachtleben in Berlin zu kümmern. Ich bin hier, um Fußball zu spielen.“ Tun können wird er das aber frühestens im Oktober, weil ihn noch die Nachwirkungen einer Fußverletzung behindern.

    Wie lief die Vorbereitung?

    Durchwachsen, vorsichtig gesagt. Von 30 Spielern waren zeitweise nur 18 einsatzfähig. Es klemmte vor allem im Angriff, weil neben Kruse auch Anthony Ujah und Akaki Gogia verletzt fehlten. So sind auch die Testspielergebnisse wie das 0:3 gegen den österreichischen Bundesliga-Letzten Swarovski Tirol und das 1:2 gegen den FC Köln zu erklären. Offene Fragen um die lange fragliche Freigabe für Kruse oder einen möglichen Abgang von Neven Subotic waren weitere Störfaktoren.

    Wer ist Gewinner des Torhüter-Tausches zwischen Union Berlin und Augsburg?

    Erste Hinweise bringt der erste Bundesliga-Spieltag, wenn Augsburg bei Union spielt. In Sachen Exzentrik gewinnt Augsburg, weil Rafal Gikiewicz den größeren Paradiesvogel-Faktor hat – er redet gerne viel und laut. Augsburgs Andreas Luthe wurde zuletzt nur einmal kurz laut, um Gerüchte zurückzuweisen, er habe bei den Diskussionen um Gehaltsverzicht in der Corona-Krise in Augsburg quergeschossen. Sportlich könnte der Tausch unentschieden enden.

    Was gibt es bei Union sportlich Neues?

    Der dritte große personelle Umbruch in drei Jahren – da bleibt sich Union treu. Max Kruse könnte auf der Zehnerposition oder als hängende Spitze das Spiel der Köpenicker grundlegend verändern. Vor allem aber soll er für Tore sorgen – vergangene Saison erzielten nur die beiden Absteiger und Schalke weniger Treffer als die Eisernen. Der lange Ball wird aber auch weiterhin in der Alten Försterei gepflegt. „Wir werden uns den nicht verkneifen, er wird auch in der neuen Saison ein Mittel bleiben. Wir waren damit erfolgreich und wären blöd, wenn wir das nicht machen würden“, sagt Kapitän Christoph Trimmel, der wie kein anderer im Team die Spieleröffnung mit präzisen langen Bällen pflegt.

    Spielt Union tatsächlich zu Saisonbeginn vor einem vollen Stadion?

    Was die Politik in den letzten Tagen verkündete, macht wenig Hoffnung, auch wenn die Eisernen eisern darum kämpfen, eigene Corona-Tests anzubieten, um in der Alten Försterei vor 20000 Zuschauern spielen zu können. Aber die Menschen werden sich zu Recht fragen, ob tausende Tests für Berufsgruppen wie Pfleger, Lehrer und Busfahrer nicht wichtiger sind als für Fußballfans.

    Prognose der Sportredaktion

    Die zweite Saison im deutschen Oberhaus ist nicht einfacher als die erste. Das wird auch Union merken. Größere Abstiegssorgen sollte man sich in Köpenick trotzdem nicht machen müssen.

    Zugänge: Kruse (Fenerbahce Istanbul/ablösefrei), Knoche (VfL Wolfsburg/ablösefrei), Luthe (FC Augsburg/ablösefrei), Teuchert (FC Schalke 04/Ablöse unbekannt), Schlotterbeck (SC Freiburg, Leihe), Endo (Yokohama F. Marinos, Leihe), Gießelmann (Fort. Düsseldorf/ablösefrei), Griesbeck (FC Heidenheim/ablösefrei), Bülter (SC Magdeburg/1,5 Mio Euro/nach Leihe), Dietz (Viktoria Köln, Leihe beendet), Maciejewski (eigene U19), Moser (Cercle Brügge, Leihe beendet), Rapp (SV Darmstadt 98, Leihe beendet), Taz (Energie Cottbus, Leihe beendet)

    Abgänge: Gikiewicz (FC Augsburg/ablösefrei), Abdullahi (Eintr. Braunschweig, Leihe), Nicolas (Bor. Mönchengladbach, Leihe vorzeitig beendet), Flecker (Würzburger Kickers/Ablöse unbekannt), Maloney (Bor. Dortmund U23), Kade (Dynamo Dresden), Dehl (Hallescher FC, Leihe), Opfermann (vereinslos), Malli (VfL Wolfsburg, Leihe beendet), Parensen (Karriereende), Polter (Fortuna Sittard/ ablösefrei), Reichel (VfL Osnabrück/ablösefrei), Schlotterbeck (SC Freiburg, Leihe beendet), Schmiedebach (vereinslos)

    Dieser Artikel ist Teil unserer Bundesliga-Vorschau. In 18 Teilen beleuchten wir das Geschehen bei den einzelnen Vereinen und wagen eine Prognose. Im Rahmen dieser Serie ist bislang erschienen:

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