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Bundesliga-Serie: Borussia Dortmunds strategische Neuausrichtung: Sahin, Süle und Transfers im Fokus

Bundesliga-Serie

Borussia Dortmunds strategische Neuausrichtung: Sahin, Süle und Transfers im Fokus

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    Auch der Trainer ist neu beim BVB: Nuri Sahin soll Dortmund zurück zu alter Stärke führen.
    Auch der Trainer ist neu beim BVB: Nuri Sahin soll Dortmund zurück zu alter Stärke führen. Foto: Jan Woitas, dpa

    Sportlich wie pekuniär hat Borussia Dortmund mit dem Erreichen des Champions-League-Finales Akzente gesetzt. Dieser Geniestreich hat die mitunter butterweichen und gruseligen Auftritte in der Meisterschaft und im Pokal kaschiert. „Platz fünf ist nicht unser Anspruch“, sagt Sportdirektor Sebastian Kehl. Viel Arbeit, wenig Zeit.

    Kann Neu-Trainer Nuri Sahin die großen Erwartungen erfüllen? Im Januar 2024 kehrt Sahin als „Co“ zurück an seine alte Wirkungsstätte. Schon damals sorgt diese Personalie für reichlich Diskussionsstoff. Der 35-Jährige gilt als Schattentrainer, macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen, zeitnah die Rolle des Chefs auszufüllen. Mit dem (angeblich) freiwilligen Rückzug von Edin Terzic, bei dem der Club sein Gesicht wahrt, ist der Weg plötzlich frei. Sahins Bestreben ist die Rückkehr zur eigentlichen DNA der Borussia mit Erfolg versprechendem Offensivfußball. Eine hohe Balldominanz kombiniert mit Power-Kontern sind sein Credo. Aber reicht es, dass der neue Mann den BVB allein im Herzen trägt? Die große Erfahrung auf der Bank hat er nicht. Eine spannende, aber nicht ganz risikofreie Lösung.

    Ist Niklas Süle nach seiner Fitness-Transformation gesetzt? Ja! Beim Trainingsauftakt ist Süles Metamorphose unter den Journalisten das große Thema. In seinem vierwöchigen Urlaub auf Mallorca soll er bis zu zehn Kilogramm abgespeckt haben. „Wir haben einen neuen Spieler“, so „Boss“ Hans-Joachim „Aki“ Watzke erfreut. Gerüchten zufolge habe die Clubführung den „pummelig“ wirkenden Süle nach der vergangenen Serie unter sechs Augen „angezählt“. Mit Erfolg. Der Defensivspezialist scheint topfit, neu motiviert − und dürfte mit Nico Schlotterbeck das Pärchen in der Innenverteidigung bilden.

    Was taugen die Neuzugänge? Den jüngsten Transfer hatte wahrlich niemand auf der Rechnung: Der Brite Alex Clapham ist neuer Coach für Standardsituationen. 13 Gegentreffer kassierte der BVB in der abgelaufenen Saison nach ruhenden Bällen. Da will der Verein nichts mehr dem Zufall überlassen. Möglicherweise entpuppt sich Clapham als Volltreffer. Ob die Borussia indes an Torjäger Serhou Guirassy ihre helle Freude hat, wird sich zeigen. Der Ex-Stuttgarter ist verletzungsanfällig, fällt an der Strobelallee anfangs durch den Medizincheck. Neu-Nationalspieler Waldemar Anton dürfte es in der Innenverteidigung schwer haben, an einem drahtigen Süle und Schlotterbeck vorbeizukommen. Pascal Groß soll im zentralen Mittelfeld für mehr Stabilität sorgen und die große Lücke ausfüllen, die Marco Reus hinterlassen hat. Er gilt als Königstransfer. Der brasilianischen Außenverteidiger Yan Couto ist dagegen ein eher noch unbeschriebenes Blatt. Die Dortmunder Talentscouts haben den 22-Jährigen aber schon seit 2019 auf dem Radar.

    Ist der Wechsel von Niclas Füllkrug ein Stich ins BVB-Herz? Mit Füllkrug (West Ham United) verliert der Revierclub nach den Abgängen von Reus und Mats Hummels einen weiteren Sympathieträger. Seine offene und ehrliche Art samt der Zahnlücke werden fehlen. Mit der Verpflichtung von Guirassy sendeten die BVB-Bosse ein klares Signal in Richtung Füllkrug. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Ex-Bremer nicht immer überzeugte, nur magere zwölfmal traf. Gute Stürmer werden eben an ihren Toren gemessen. EM-Fahrer Maximilian Beier aus Hoffenheim könnte sein Nachfolger im Angriff werden. Youssoufa Moukoko zieht es angeblich zu Olympique Marseille. Das einstige „Wunderkind“ hatte sich zuletzt durch befremdende Worte seines Beraters ins Abseits gespielt. Kein Verlust. Sébastien Haller steht ebenfalls vor dem Absprung.

    Wer hat am ehesten das Zeug zur neuen Identifikationsfigur an der Strobelallee? Julian Brandt könnte in diese Rolle schlüpfen. Zur neuen Saison läuft er mit der Rückennummer zehn auf. In der Historie von Borussia Dortmund ist diese Zahl das Markenzeichen von Clublegenden und ganz großen Spielgestaltern. Marcel Raducanu, Tomas Rosicky oder Andreas Möller trugen sie. Brandt ist meinungsstark, authentisch, legt den Finger gern in die Wunde. Also auch abseits des Grüns ist er ein Gewinn. Nicht unmöglich, dass der 28-Jährige zukünftig die Binde trägt. Im Mannschaftsrat und auf dem Feld hat sein Wort Gewicht.

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