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Bundesliga: Nach Pokal-Aus zählt für FC Bayern nur ein Sieg gegen Heidenheim

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Nach Pokal-Aus zählt für FC Bayern nur ein Sieg gegen Heidenheim

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    Die Stimmung beim FC Bayern war schon besser als nach der Pokalniederlage gegen Leverkusen.
    Die Stimmung beim FC Bayern war schon besser als nach der Pokalniederlage gegen Leverkusen. Foto: Tom Weller, dpa

    Bis in den Februar hinein müssen die Bayern warten, um diesen Eindruck tilgen zu können. Da stehen sie Anfang Dezember unangefochten an der Tabellenspitze der Bundesliga und sind in der Champions League auf einem guten Weg, sich für das Achtelfinale zu qualifizieren - aber der Eindruck bleibt eben. Dass dieses Team gegen Spitzenmannschaften nicht gewinnen kann. Zweimal gegen Leverkusen, dazu Dortmund und Barcelona: An den Schwergewichten haben sich die Münchner in dieser Spielzeit bislang erfolglos versucht. Die restliche Vorweihnachtszeit ist nun geprägt von Gegnern, die unter die Rubrik „Pflichtsieg“ fallen - ausgenommen die Partie gegen die Leipziger kurz vor dem Heiligen Abend. Im Februar kommt es zum dritten Aufeinandertreffen mit den Leverkusenern in dieser Saison. Eine richtige Revanche für das Pokal-Aus kann die Partie allerdings nicht werden, schließlich kann dann kein Titel verloren werden.

    Vincent Kompany aber kann derart grauen Gedanken nicht nachhängen. Was brächte es denn auch? „Ab Mittwoch gab es nur noch eine Sache, die wichtig war: Das war Heidenheim“, sagte der Trainer am Tag vor dem Duell gegen den kleinen Klub von der Ostalb (Samstag, 15.30 Uhr, Sky). Dieser kleine Klub hat die Münchner in der vergangenen Saison ziemlich geärgert. Beim 4:2-Sieg der Münchner in der Vorrunde beließen es die Heidenheimer noch bei kleinen Sticheleien, in der Rückrunde aber holte die Mannschaft von Frank Schmidt ein 0:2 auf und gewann mit 3:2. Einen ähnlichen Verlauf erwartet der Heidenheimer Trainer diesmal allerdings nicht. Er verwies darauf, dass die Münchner derzeit ligaweit neben dem besten Angriff auch die beste Abwehr hätten und man deshalb froh sein müsse, wenn man ein Tor schießt und hinten sicher steht. „Wir fahren nicht nach München und spielen Hurra-Fußball“, kündigt Schmidt einen eher pragmatischeren Ansatz an.

    Heidenheim steckt im Abstiegskampf

    Das ist auch insofern verständlich, dass es derzeit wenig Grund zu Jubelarien in Heidenheim gibt. Die Mannschaft steht auf dem 16. Tabellenplatz und erstmals seit dem Aufstieg in die Erste Liga sieht sich das Team so etwas wie einer Krise gegenüber. Das hatte sich zu Beginn der Saison nicht angedeutet. „Am Anfang haben wir wie im Rausch gespielt und haben das Spielglück gehabt. Irgendwann ist das Pendel umgeschlagen“, beschreibt Schmidt den Saisonverlauf. Dass das Pendel umschlug, hat auch mit der erfolgreichen Vorjahressaison zu tun. Weil sich die Heidenheimer für die Conference League qualifiziert haben, stehen sie nun vor der Herausforderung, mit der ungewohnten Doppelbelastung umzugehen.

    Die Münchner sind derlei seit Jahrzehnten gewohnt. Für sie gehört das Spiel gegen Heidenheim zum Pflichtprogramm. Am Ende der Saison sind es aber oftmals jene Partien, die über Titel entscheiden. An diesem Samstag muss Kompany allerdings auf Manuel Neuer wegen Rippenproblemen und den angeschlagenen Serge Gnabry verzichten. Dazu fällt auch weiterhin Harry Kane aus. Doch das sieht Heidenheims Trainer nicht zwingend als Vorteil: „Das macht sie unberechenbarer. Es wird viel Dominanz und Variabilität auf uns treffen.“

    Fakt ist allerdings auch, dass sich in dieser Saison bislang kein Bayern-Spieler außer Kane und Jamal Musiala überaus treffsicher gezeigt hat. In den vergangenen sechs Partien schossen die Münchner lediglich einmal mehr als ein Tor. Bei aller imposanter Dominanz haben die Bayern in den vergangenen Wochen ihre Effektivität verloren.

    Mit derlei negativen Statistiken wollte sich Kompany allerdings am Freitag nicht beschäftigen. Lieber stellt er den Heidenheimer Schmidt indirekt auf eine Ebene mit Star-Trainern wie Pep Guardiola. „Es ist eine dieser schönen Geschichten. Ich sage es auch mit großem Respekt: Man darf keinen großen Unterschied machen zwischen so jemandem und den ganz großen Trainern in Europa“, sagte der Belgier. Bevor er selbst Trainer geworden sei, habe er eine Dokumentation über Trainer in Deutschland gesehen. „Damals waren die Heidenheimer noch in der Dritten Liga. Ich war schon da begeistert davon, wie er den Verein geführt hat, mit wenig Mitarbeitern“, sagte Kompany zu Schmidt, der seit 17 Jahren Heidenheim-Coach ist und den Klub in die Bundesliga und in den Europapokal führte.

    Das alles sind ernst gemeinte Schmeicheleien. Schmidt wird sich gewiss darüber freuen. Noch glücklicher freilich würden ihn Punkte in München machen. Das wiederum würde dazu führen, dass die Vorweihnachtszeit in München nicht wirklich besinnlich verlaufen und ein ganz anderer Eindruck von dieser Bayern-Mannschaft entstehen würde.

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