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Bundesliga: Mané, Götze und Co.: Neuer Glanz in der Bude

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Mané, Götze und Co.: Neuer Glanz in der Bude

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    Die Karriere von Mario Götze hing nach dem WM-Triumph von Rio lange Zeit durch. In Eindhoven aber hat er Schwung geholt für den letzten Teil seiner Karriere. Auch seine Verpflichtung sorgt für mehr Attraktivität der Bundesliga.
    Die Karriere von Mario Götze hing nach dem WM-Triumph von Rio lange Zeit durch. In Eindhoven aber hat er Schwung geholt für den letzten Teil seiner Karriere. Auch seine Verpflichtung sorgt für mehr Attraktivität der Bundesliga. Foto: Marcus Brandt, dpa

    Das Lob kam von unerwarteter Seite. "Sadio Mané ist ein sehr guter Transfer, zu dem ich den Bayern ausdrücklich gratuliere", sagte Hans-Joachim Watzke. Der Geschäftsführer des Münchner Rivalen aus Dortmund ist nicht dafür bekannt, in Verzückung zu geraten, wenn der Dauermeister einen weiteren Schritt macht, seine serielle Titelsammlung fortzuführen. Watzke schränkte denn auch ein, dass er dieses Lob ausschließlich in seiner Funktion als Aufsichtsrat der DFL getätigt habe. Der Deutschen Fußball Liga nämlich ist sehr an internationaler Sichtbarkeit gelegen. Nur wenn auch in New York, Melbourne und Dakar Fans an den Spielen der Bundesliga interessiert sind, kann auch Geld dafür verlangt werden. Und natürlich steigert ein Transfer des Senegalesen Mané Aufmerksamkeit und Attraktivität.

    Weil aber in den vergangenen Jahren mit wenigen Ausnahmen ausschließlich die Münchner für die Liga-Preziosen zuständig waren, sorgten sich die Liga-Bosse verständlicherweise um Strahlkraft der Liga. Und wann immer sich andernorts ein Talent aufmachte, internationale Späher auf sich aufmerksam zu machen, wechselte es schon kurz danach in die Premier League. Auch die Transfers von Kai Havertz, Timo Werner und Jadon Sancho verhinderten, dass den Münchnern ein ernst zu nehmender Gegner erwuchs. Die Bayern hingegen sind von jeher eher Käufer- denn Verkäuferverein. Der Abgang von David Alaba ist mehr Ausnahme denn Regel.

    Das Geschäftsmodell der Dortmunder ändert sich gerade

    Die Dortmunder haben es in den vergangenen Jahren zur Meisterschaft darin gebracht, ihren jeweils besten Spieler vernünftig zu ersetzen. Mario Götze, Robert Lewandowski, Ousmane Dembele, Pierre-Emerick Aubameyang, Sancho und nun Haaland entwuchsen rasch den Grenzen des Dauer-Herausforderers. Nun aber gelingt es den Borussen offenbar erstmals, aus einem Abgang neue Stärke zu ziehen. Sie ersetzen nicht nur reflexhaft Haaland durch den jungen Karim Adeyemi, sondern verstärkten mit Niklas Süle und Nico Schlotterbeck die unschwer als Schwäche auszumachende Defensive. Neu an der Dortmunder Ausrichtung ist zudem, dass sie aller Voraussicht nach mit Sébastien Haller von Ajax Amsterdam einen Stürmer verpflichten, der mit seinen 28 Jahren dem Status eines Talents entwachsen ist und mit elf Toren in acht Champions-League-Spielen gewohnheitsmäßig eher ein Fall für die solventen englischen Klubs gewesen wäre. In Deutschland wies Haller vor einigen Jahren bereits als Mitglied der Frankfurter Büffelherde (zu der auch noch die büffeligen Ante Rebic und Luka Jovic gehörten) seine Qualitäten nach.

    Die Hessen sind es nun, die für eine weitere Verpflichtung gesorgt haben, die über die Liga hinaus strahlt. Mario Götze hat seit seinem Siegtor im WM-Finale 2014 nicht zwingend spielerische Sehenswürdigkeiten aneinandergereiht, Name und Fähigkeiten des 30-Jährigen sind aber nicht nur der Eintracht bekannt. In den vergangenen zwei Jahren holte Götze in Eindhoven Schwung für den abschließenden Teil seiner Karriere. Dass er diesen nun in Deutschland angeht, ist auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Bundesliga.

    Hat seinen Vertrag bei Bayer Leverkusen vorzeitig um vier Jahre verlängert: Florian Wirtz am Ball.
    Hat seinen Vertrag bei Bayer Leverkusen vorzeitig um vier Jahre verlängert: Florian Wirtz am Ball. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Gleiches trifft auf Christopher Nkunku, Florian Wirtz und Patrik Schick zu. Sie zählen zu jenen Spielern, deretwegen ein Einschalten des TV-Geräts auch in New York, Melbourne oder Dakar als lohnenswert erachtet werden könnte. Alle drei haben unlängst ihre Verträge bis mindestes 2026 verlängert. Die deutsche Eliteliga gewinnt an der Spitze an Attraktivität – wenngleich sich die Investitionen nur von subventionierten Vereinen wie Leverkusen und Leipzig leisten lassen beziehungsweise von jenen Klubs, die wie neuerdings die Frankfurter in der Champions League mit garantierten Millionenzahlungen kalkulieren können.

    Für die Spannung an der Spitze aber dürfte die Konstellation nicht abträglich sein. Wenn die Bayern zusätzlich noch Robert Lewandowski doch noch nach Barcelona ziehen lassen, würde das Watzke als DFL-Vertreter wohl bedauern – sich aber zumindest als BVB-Boss freuen.

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