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Bundesliga: Bayer Leverkusen gegen FC Bayern: Alle Augen auf das Gipfeltreffen

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Bayer Leverkusen gegen FC Bayern: Alle Augen auf das Gipfeltreffen

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    Münchens Trainer Thomas Tuchel (links) und Leverkusens Trainer Xabi Alonso begrüßen sich vor dem Hinspiel.
    Münchens Trainer Thomas Tuchel (links) und Leverkusens Trainer Xabi Alonso begrüßen sich vor dem Hinspiel. Foto: Tom Weller, dpa (Archivbild)

    Die Eltern von Leverkusens Trainer Xabi Alonso scheinen klare Prioritäten zu haben. Auf die Frage hin, ob die beiden am Samstagabend gegen den FC Bayern im Stadion sein werden, verneinte der Coach des Tabellenführers und lieferte lachend eine Erklärung dafür: "In Deutschland ist es gerade zu kalt." Also lieber Sonne in San Sebastián statt Gipfeltreffen in der Bundesliga. Viele Fußballfans hierzulande dürften das etwas anders sehen und neidisch auf den Luxus blicken, eine derart gute Chance auf Tickets für das Spiel zu haben. Wenn am Samstagabend (18.30 Uhr, Sky) angepfiffen wird, werden 30.210 Zuschauer in der seit Monaten ausverkauften BayArena Platz nehmen. Leverkusen hätte die Arena aber gleich sechsfach füllen können: 180.000 Kartenwünsche sind bei der Werkself eingegangen. Auf dem Schwarzmarkt explodieren die Preise, teilweise werden Tickets für weit über 2000 Euro angeboten. Alonso hat deswegen einen Tipp für seinen spanischen Landsmann, Geschäftsführer Fernando Carro: "Er muss jetzt das Stadion ausbauen."

    Selten ist in den vergangenen Jahren ein Bundesliga-Spiel mit derart großer Spannung erwartet worden wie dieser Gipfel. Klar, spannend war es in der vergangenen Saison auch, erst am letzten Spieltag entschied sich das Meisterrennen zwischen dem BVB und den Bayern. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Spannung erst aufgrund eines durch die Rückrunde taumelnden FC

    Der Zoff zwischen Sky-Experte Didi Hamann und Bayern-Trainer Thomas Tuchel geht weiter.
    Der Zoff zwischen Sky-Experte Didi Hamann und Bayern-Trainer Thomas Tuchel geht weiter. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Bayern-Trainer Thomas Tuchel erwartet gegen Leverkusen eine "Statement-Leistung"

    Die Zielsetzung für die Bayern formulierte ihr Trainer Thomas Tuchel glasklar: "Samstag, 18.30 Uhr. Es ist eine gute Gelegenheit, die Karten auf den Tisch zu legen." Eine "Statement-Leistung" fordert Tuchel von seiner Mannschaft: "30 Teams haben es versucht, sie zu schlagen. 30 Teams haben es nicht geschafft." Es ist ein Erfolg, der zu großen Teilen auf sein Gegenüber Alonso zurückzuführen ist: "Er hat schon als Spieler so agiert, dass man sich vorstellen konnte, dass er ein guter Trainer sein könnte." Das ändere aber nichts an der Zielsetzung der Bayern: "Wir fahren nach Leverkusen, um sie zu schlagen." Das wäre gleichbedeutend mit der Übernahme der Tabellenführung und zugleich ein Wirkungstreffer für Leverkusen, das mit Xabi Alonso nicht nur eine Spitzen-, sondern auch eine Siegermannschaft ist. Zu sehen sei dies unter der Woche beim Pokalspiel gegen Stuttgart gewesen , so Tuchel: "Das war Werbung für den Fußball." An dieses Level müssen die Bayern nun anschließen, mindestens: "Wir wollen den nächsten Schritt machen. Leverkusen spielt eine überragende Saison. Ich glaube trotzdem, dass Leverkusen näher an ihrem Limit spielt als wir, wir haben mehr Luft nach oben."

    Ob Manuel Neuer dazu beitragen kann, diesen nächsten Schritt zu machen, ist fraglich. Eine Muskelverletzung aus dem Gladbach-Spiel machte es für den Nationalkeeper in dieser Woche bislang nicht möglich, zu trainieren.Tuchel hält die Tür bis zur letzten Sekunde für Neuer offen, wie er sagte: "Manuel ist Manuel. Er bekommt von uns Zeit bis Samstagabend um 17 Uhr." Bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Spielerkader gemeldet sein. " Dann sagt er, ob es geht oder nicht." Sicher ausfallen wird Alphonso Davies, der sich eine Sehnenverletzung zugezogen hat. Dagegen meldet sich bei den Bayern ein Trio zurück: Minjae Kim ist nach dem Aus mit Südkorea beim Asien-Cup wieder da, Joshua Kimmich hat seine Schulterprobleme überwunden und auch Dayot Upamecano ist nach seinem überstandenen Muskelfaserriss wieder einsatzfähig. "Alle drei werden im Kader sein", so Tuchel. Dazu kommen aber die Langzeitverletzten wie Kingsley Coman, Serge Gnabry und Konrad Laimer.

    Bei Leverkusen fehlt "nur" Mittelfeldspieler Exequiel Palacios, im Tor wird Lukas Hradecky wieder Matej Kovar ersetzen. Ob das ein Vorteil ist für die Gastgeber? Xabi Alonso mag daran nicht glauben: "Auch andere Teams haben Verletzte. Bayern ist eine starke, kollektiv gute Mannschaft." Für Bayer wird das Spiel eine Nagelprobe werden: "Wir brauchen ein perfektes Spiel, um zu gewinnen." Dass im Vorfeld des Spiels dieser Druck herrscht, sei doch gut: "Wir sind in einer Situation, in der wir das genießen können." Eine Vorentscheidung sei aber selbst ein Sieg gegen die Bayern nicht: "Es ist nicht die letzte Herausforderung, die Saison ist noch lang." Falls es am Ende der Saison etwas zu feiern gibt, könnten auch seine Eltern mal wieder nach Leverkusen kommen. Der Mai sollte genug Sonnenstunden haben.

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