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Bundesliga: Jann-Fiete Arp und Kevin Vogt sind zurück aus der Vergangenheit

Warten auf das Tor

So lang ist der letzte Bundesliga-Tor von Fiete Arp her

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    Jann-Fiete Arp rechts freut sich über das 2:2 gegen Bayer Leverkusen
    Jann-Fiete Arp rechts freut sich über das 2:2 gegen Bayer Leverkusen Foto: Tim Groothuis, Witters

    Zeitliche Relationen werden dann am verständlichsten, wenn sie mit Vergleichen garniert werden. Für Größen- und Volumenvergleiche gilt das Gleiche, was dem Saarland und der gefüllten Badewanne im modernen Journalismus zu erheblicher Popularität verholfen haben. Nun aber zurück zu den zeitlichen Dimensionen. Natürlich ließe sich bei der Beschreibung historischer Ereignisse schlicht kommentieren, wie viele Jahre sie zurückgelegen haben. Dass Andy Brehme das Siegtor gegen Argentinien schoss, hat sich dieses Jahr beispielsweise zum 34. Mal gejährt. Ist an sich eine stumpfe Information. Bereichert aber mit dem Vergleich, dass damals noch Helmut Kohl Bundeskanzler war und Matthias Reim mit „Verdammt - ich lieb dich“ die Charts anführte, soll eine lebhafte zeitliche Einordnung möglich sein. So der Wunsch der Journalisten.

    Deswegen garnieren sie ihre Texte, Radio-Reportagen oder Fernsehbeiträgen mit den ach so vitalen Beispielen, dass zum Zeitpunkt irgendeines letzten Mals entweder Willy Brandt, Helmut Kohl oder Angela Merkel die Kanzlerschaft innehatten, die FDP mit der CDU auf der Regierungsbank saß, Telefone eine Wählscheibe hatten, ein Eis 50 Pfennig kostete (das sind 25 Cent!), Wladimir Putin ein lupenreiner Demokrat war, Lambada auf Platz eins der Charts stand, Twix noch Raider hieß, wir noch richtig Schnee hatten, 30 Kilometer Fußmarsch in die Schule Normalität waren, dufte und flott als angesagte Adjektive galten, Schulterpolster als modisch (aber wann eigentlich nicht?), der Eiserne Vorhang noch existierte und man das (was auch immer) aber ja noch sagen durfte. Solange her ist das also.

    Jann-Fiete Arp trifft für Kiel gegen Leverkusen wieder in der Bundesliga

    Stürmer rund um den Planeten kennen dieses Phänomen. Ihnen wird immer vorgerechnet, wann sie dann das letzte Mal getroffen haben. Dann werden Minuten, Stunden, Spiele - in schlimmeren Fällen die Trainer, die seitdem verschlissen wurden. Fiete Arp ist Angreifer. Das letzte Mal, dass er in der Ersten Liga getroffen hat, liegt sieben Jahre zurück. Im Trikot des HSV traf er gegen Stuttgart (Kanzlerin: Angela Merkel, Platz 1 der Charts: der deutsche Rapper Bausa). Danach: Wechsel zum FC Bayern, Wechsel nach Kiel, zweite Liga, erste Liga und nun der Treffer gegen Leverkusen.

    Kevin Vogt musste noch länger warten. Er traf letztmals im Oktober 2014 (Merkel, Meghan Trainor). Allerdings ist er auch kein Stürmer. Trotzdem freute er sich sehr über sein Tor gegen Dortmund. Viel schwieriger aber als zu beschreiben, wann etwas das letzte Mal passiert ist, sind Prognosen für künftige Ereignisse. Die wurden an dieser Stelle noch nie getätigt - und so wird es in Zukunft bleiben.

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