Oftmals erschließt sich ein Spitzname nicht sofort. Mitspieler riefen beispielsweise Torsten Frings gerne "Lutscher". Der ehemalige Dortmunder Sportdirektor Michael Zorc firmiert als "Susi" im kollektiven Gedächtnis der Fußballfans. Wieso, weshalb, warum: Kann recherchiert werden - aber nicht an dieser Stelle. Diese Zeilen handeln von einem, dessen Spitzname keinen Interpretationsspielraum zulässt. Dominik Kohr, genannt "Hardkohr".
Gegen Borussia Mönchengladbach sah der Mainzer Mittelfeldspieler bereits seine zehnte Gelbe Karte in der laufenden Saison. Das hat in dieser Spielzeit kein anderer Bundesligaspieler schneller geschafft. Wenige Minuten vor Spielende echauffierte er sich zudem derart bei Schiedsrichter Robert Schröder über ein nicht geahndetes Foulspiel an ihm, dass ihn der Unparteiische mit Gelb-Rot unsanft vom Platz komplementierte. Mag die Entscheidung des Unparteiischen auch arg hart gewesen sein, ändert sie nichts an der Tatsache, dass Kohr nun die kommende Partie beim FC Bayern wegen seines Feldverweises pausieren muss - und zudem bei der nächsten Gelben Karte erneut pausieren muss.
Dominik Kohr hat beste Chancen, Stefan Effenberg einzuholen
Im Laufe seiner Karriere streckten die Bundesliga-Schiedsrichter Kohr bislang 85 Mal die Gelbe Karte entgegen, womit er Rang acht der ewigen Sünderkartei einnimmt (angeführt übrigens von Stefan Effenberg, 111 Verwarnungen). Dazu gesellen sich noch fünf Gelb-Rote und eine Rote Karte. Mit gerade einmal 30 Jahren hat Kohr aber wohl noch etliche Partien Zeit, seine Bilanz auszubauen - und seinem Spitznamen weiter gerecht zu werden.