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Der SSV Ulm 1846 Fußball im Trainingslager in Oberstaufen: Das sind die Ziele für die 2. Bundesliga.

Fußball

David gegen Goliath: Aufsteiger Ulm ist bereit für die Zweitliga-Giganten

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    Der SSV Ulm bereitet sich derzeit im Allgäu auf die neue Saison in der 2. Bundesliga vor. Kapitän Johannes Reichert (links) geht auch hier voran.
    Der SSV Ulm bereitet sich derzeit im Allgäu auf die neue Saison in der 2. Bundesliga vor. Kapitän Johannes Reichert (links) geht auch hier voran. Foto: Stephan Schöttl

    Der SSV Ulm mag es auch im Trainingslager lieber bodenständig. Während mancher Konkurrent in Luxushotels der Tourismushochburgen Österreichs absteigt, genießt der Zweitliga-Aufsteiger die Idylle im Allgäuer Kurort Oberstaufen. Im Hotel von Fußball-Weltmeister Karl-Heinz Riedle sind die Spatzen nun schon zum dritten Mal in Folge zu Gast. In den vergangenen Jahren war es ein gutes Pflaster, sportlich gelang immerhin der Durchmarsch von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga.

    Dort wartet jetzt die größte Herausforderung, die der Verein in den vergangenen Jahren zu meistern hatte. Köln, Düsseldorf, Hertha BSC, Schalke und der HSV – die Namen klingen nach großem Fußball. Und die Ulmer freuen sich fast noch immer wie kleine Schulbuben, wenn sie über all diese traditions- und ruhmreichen Vereine sprechen. „Ich gehe mit Vorfreude und Stolz in die neue Saison, habe aber keine Angst vor diesen Klubs“, sagt SSV-Kapitän Johannes Reichert. Sie sind gerne der David im Kampf gegen die ganzen Goliaths in dieser Spielklasse.

    Johannes Reichert spielt seit der F-Jugend beim SSV Ulm

    Reichert ist der Kopf der Truppe, die unumstrittene Identifikationsfigur Ulms. Seit der F-Jugend spielt er für den SSV. Er verkörpert wie kein anderer all die Tugenden, die den Aufsteiger in den vergangenen Spielzeiten so stark gemacht haben. Leidenschaft, Wille, Emotionen und Unbekümmertheit. Als die Ulmer im Mai die Drittliga-Meisterschaft gewannen, war Reichert bei der Party danach Vorsänger und Feierbiest. Seine Beiträge aus dem Ulmer Nachtleben im sozialen Netzwerk Instagram gingen viral. Heute sagt er rückblickend: „Ich habe völlig die Kontrolle über mein Handy verloren. Ich habe unfassbar viele Nachrichten bekommen. Aber es war auch schön zu sehen, wie viele Menschen sich mitfreuen. Jeder, der mich kennt, weiß wie sehr ich für diesen Verein brenne und wie groß dieser Traum für mich war, mit dem SSV irgendwann wieder Erfolg zu haben.“

    Ulms Kapitän Johannes Reichert gab bei der Meisterparty auf dem Münsterplatz im Mai Vorsänger und Feierbiest.
    Ulms Kapitän Johannes Reichert gab bei der Meisterparty auf dem Münsterplatz im Mai Vorsänger und Feierbiest. Foto: Horst Hörger

    Natürlich gehen die Ulmer als krasse Außenseiter in diese Saison, Ziel kann eigentlich nur der Klassenerhalt sein. Alles andere ist Zugabe. „Das ist auch meine realistische Einschätzung“, sagt der Kapitän. Reichert wäre aber nicht Reichert, wenn er nicht im selben Atemzug lachend eine Kampfansage nachlegen würde: „Wir werden schon den einen oder anderen Überraschungssieg einfahren. Das traue ich uns zu. Mit Bereitschaft und Teamgeist können wir viel rausholen.“ Eine Aufgabe, die sie ohne große Namen im Team meistern wollen. Ja, müssen. Die finanziellen Mittel in Ulm sind beschränkt, spektakuläre Transfers nicht möglich. Der SSV baut diesen Sommer vielmehr auf große Talente, die an der Donau den Sprung nach oben schaffen wollen.

    Maurice Krattenmacher beispielsweise hat gerade erst eine Profivertrag beim FC Bayern München unterschrieben, wurde vom Rekordmeister nach Ulm ausgeliehen. Dort soll sich der 18-jährge Offensivspieler in einem ruhigen Umfeld weiterentwickeln. Ähnliches gilt für Laurin Ulrich. Der 19-Jährige ist in Heidenheim geboren und spielt in der kommenden Saison per Leihgeschäft mit dem VfB Stuttgart beim Zweitliga-Neuling. SSV-Geschäftsführer Markus Thiele erklärt: „Grundsätzlich sind wir wirtschaftlich in der 2. Liga eingeengt, um Spieler von einer solchen Qualität zu bekommen. Die werden wir uns im ersten Schritt nicht leisten können. Deshalb müssen wir ein Stück weit unsere Philosophie ändern und auf den einen oder anderen Leihspieler setzen.“

    Am ersten Spieltag kommt der 1. FC Kaiserslautern ins Donaustadion

    Bis zum ersten Spieltag Anfang August sind noch vier Wochen Zeit. Dann kommt der 1. FC Kaiserslautern ins Donaustadion. Gleich einer dieser riesigen Traditionsvereine in Deutschland. Als die Nachricht nach der Veröffentlichung des Spielplans auf dem Trainingsplatz in Oberstaufen die Runde machte, hatten sie alle wieder dieses Dauergrinsen im Gesicht. Wie so oft in den vergangenen Jahren. Die Konkurrenz sollte gewarnt sein.

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