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Bundesliga: Das muss man vor dem Bundesliga-Start wissen

Bundesliga

Das muss man vor dem Bundesliga-Start wissen

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    Es bleibt dabei: Die Einzigen, die den Bayern in den Hintern treten können – so wie hier Sadio Mané dem Maskottchen Bernie –, sind die Bayern selbst. Beim Rest der Liga geht es deutlich spannender zu.
    Es bleibt dabei: Die Einzigen, die den Bayern in den Hintern treten können – so wie hier Sadio Mané dem Maskottchen Bernie –, sind die Bayern selbst. Beim Rest der Liga geht es deutlich spannender zu. Foto: Stefan Matzke, Witters

    Bayern München

    Schlechter als für Deutschland lief die WM nur für den FC Bayern. Geknickte deutsche Spieler, die befürchteten in ein ganz ein tiefes Loch zu fallen. Lucas Hernandez, der sich das Kreuzband riss. Benjamin Pavard wurde nach dem ersten Spiel das Vertrauen entzogen, sein Vertreter Noussair Mazraoui kehrte mit einer Herzbeutelentzündung aus Katar zurück und dann kam Manuel Neuer noch auf die verwegene Idee, die frei gewordene Zeit mit einer Skitour zu füllen. Schienbeinbruch, Saison-Aus. Statt zu klagen, schnappten sich die Münchner das niederländische Schnäppchen Daley Blind und haben in Yann Sommer einen der besten Torhüter der Bundesliga als Neuer-Vertreter verpflichtet.

    Prognose: Offenes Titelrennen? Aber nicht doch. In der Liga stoßen die Münchner gewiss nicht an ihre Grenzen – in der Champions League dafür umso eher. Gegen Paris ist Schluss im Achtelfinale.

    Freiburgs Michael Gregoritsch und Trainer Christian Streich.
    Freiburgs Michael Gregoritsch und Trainer Christian Streich. Foto: Tom Weller, dpa

    SC Freiburg

    Vor einigen Jahren ploppte kurzzeitig das Gerücht auf, dass Real Madrid bei der Trainersuche an Christian Streich gedacht haben könnte. Alsbald ploppten im Internet Mutmaßungen auf, wie das Training bei den Königlichen mit Streich laufen könnte. "Gares, du musch dich mehr anbiete", hätte etwa eine Losung an Bale gelautet, oder "Crischtiano, zieh de bunte Schuh aus", ein Ratschlag für Ronaldo. Der Subtext: Streich und die große Fußball-Welt – das passt nicht zusammen. Sie könnte aber dann passen, wenn die große

    Prognose: Freiburg lässt in der Rückrunde zwar etwas Federn, zieht als Vierter aber in die Königsklasse ein.

    RB Leipzig

    Da hat sich aber einer schnell in Leipzig eingelebt. Max Eberl preist die Vorzüge des Dosen-Imperiums und blickt kritisch auf seine Zeit in Gladbach zurück, in der es viel weniger um Fußball gegangen wäre als eben jetzt in

    Prognose: Der erste Platz hinter dem FC Bayern ist für die Sachsen reserviert. In der Champions League kommt das frühe Aus gegen Manchester City. Gegen den aus Abu Dhabi alimentierten Verein sind die Leipziger Almosen-Empfänger.

    Randal Kolo Muani.
    Randal Kolo Muani. Foto: Arne Dedert, dpa

    Eintracht Frankfurt

    Vielleicht ganz gut, dass Kolo Muani den Ball in der letzten Minute des WM-Finales nicht am ausgestreckten Fuß von Emiliano Martinez vorbeigebracht hat. Es wäre den Frankfurter Fans nicht gut bekommen, die jeden Erfolg (und davon gab es zuletzt viele) ausgiebig feiern. Natürlich wäre ein WM-Siegtor einzig auf das großartige hessische Umfeld zurückzuführen gewesen. So aber blieb es verdächtig ruhig in der Winterpause, was zur Folge hat, dass die spektakulärste Offensive der Liga auch im Jahr 2023 in Hessen beheimatet ist. Unter anderem mit den großartigen WM-Fahrern Kolo Muani und Daichi Kamada.

    Prognose: Die Frankfurter verblüffen weiterhin. Fies nur, dass sie in der Champions League im SSC Neapel auf die derzeit wohl beste europäische Mannschaft treffen. Am Ende steht wieder der Einzug ins internationale Geschäft.

    Sieht die lange Winterpause positiv: Union-Coach Urs Fischer.
    Sieht die lange Winterpause positiv: Union-Coach Urs Fischer. Foto: Tom Weller, dpa

    1. FC Union Berlin

    Vielleicht ganz gut, dass die Berliner am letzten Spieltag vor der WM ihren schwächsten Auftritt ablieferten. Hätten sie, statt 1:4 gegen Freiburg zu verlieren, die Partie gewonnen, wären sie Bayern-Jäger Nummer eins. Wäre den Union-Fans nicht gut bekommen. Mussten kurz vor dem Re-Start Julian Ryerson nach Dortmund ziehen lassen. Noch so ein Stimmungsdämpfer.

    Prognose: Viel zu stabil, um massiv abzurutschen. Dazu noch Highlight-Spiele gegen Ajax Amsterdam in der Europa League. Schon wieder bemerkenswerte Saison der permanent Unterschätzten.

    Verlängert Youssoufa Moukoko seinen Vertrag beim BVB?
    Verlängert Youssoufa Moukoko seinen Vertrag beim BVB? Foto: David Inderlied, dpa

    Borussia Dortmund

    Hinter dem BVB liegt eine äußerst der Teenager steht vor einer Verlängerung bis 2026. Eine ähnlich lange Hängepartie wäre bei Reus und Co. aber nicht gerade leistungsfördernd.

    Prognose: Diesmal reicht es nicht zur Vizemeisterschaft. Die Qualifikation zur Königsklasse ist aber drin.

    VfL Wolfsburg

    Still und leise steht beim VfL das Ende einer Ära an: Am 31. Januar wird sich der knorrige Manager Jörg Schmadtke beim VW-Klub verabschieden. Das bedeutet konkret, dass Wolfsburger Trainer künftig mit ein wenig mehr Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können. Ohnehin hat Coach Niko Kovac nach Startschwierigkeiten die Mannschaft in den Griff bekommen: Vor der Winterpause gab es vier Siege in Folge, die letzte Niederlage setzte es Ende September bei Union Berlin. Reift hier ein Überraschungsteam heran?

    Prognose: Mehr Ruhe und Stabilität passen zu Wolfsburg. Der VfL wird bei den internationalen Plätzen ein gewichtiges Wort mitreden und nach vorne rutschen.

    Hat die Bundesliga-Vorbereitung begonnen: Trainingsauftakt mit Trainer Daniel Farke.
    Hat die Bundesliga-Vorbereitung begonnen: Trainingsauftakt mit Trainer Daniel Farke. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Borussia Mönchengladbach

    Die Pubertierenden der Liga. Zwischen freudvollen Energieleistungen und beeindruckendem Phlegma ist alles möglich. Zu jeder Zeit. Verlieren nun in Yann Sommer den gefühlsstabilisierenden Faktor.

    Prognose: Die meisten Pubertierenden finden irgendwann ihre Mitte. So auch die Gladbacher, die im gesicherten Mittelfeld landen.

    Soll bei Werder weiter für die Tore sorgen: Niclas Füllkrug.
    Soll bei Werder weiter für die Tore sorgen: Niclas Füllkrug. Foto: Carmen Jaspersen, dpa

    Werder Bremen

    Gewinner der WM. Sandten mit Niclas Füllkrug einen deutschen Spieler aus. Der kehrte nach drei Spielen mit persönlichen Erfolgserlebnissen nicht allzu erschöpft und mit gesteigertem Marktwert zurück. Die Bremer könnten ein paar Milliönchen auf ihrem leergefegten Konto gut gebrauchen.

    Prognose: Füllkrug schießt seine Mannschaft zum ungefährdeten Klassenerhalt und sichert anschließend den Bremern mit seinem Weggang finanzielle Freiheiten.

    Der Mainzer Trainer Bo Svensson will im Trainingslager vor allem am Abschluss und einer besseren Defensive arbeiten.
    Der Mainzer Trainer Bo Svensson will im Trainingslager vor allem am Abschluss und einer besseren Defensive arbeiten. Foto: Sven Hoppe/Deutsche Presse-Agentur GmbH, dpa

    FSV Mainz 05

    Ob Mainz die beste Mannschaft der Rückrunde sein wird? Wohl eher nicht. Der Anspruch der 05er ist es aber offenbar, das fitteste Team der zweiten Saisonhälfte zu stellen. In der längsten Winterpause seit langer Zeit hatten die Profis nur 14 Tage frei, individuelles Training stand auch etwa am ersten Weihnachtsfeiertag an. Ausgetüftelt hat das Athletik-Coach Sven Herzog, der früher die Augsburger Panther in der Deutschen Eishockey-Liga fit gehalten hat. Sein Ansatz: Wer so über die Physis kommt wie die

    Prognose: Topfit geht es ins gesicherte Mittelfeld.

    Georginio Rutter läuft künftig für Leeds United in der Premier League auf.
    Georginio Rutter läuft künftig für Leeds United in der Premier League auf. Foto: Tom Weller, dpa

    TSG Hoffenheim

    Wäre die TSG Hoffenheim ein Pudding, dann einer mit Naturgeschmack. Wäre der Klub ein Getränk, dann ein Wasser ohne Kohlensäure. Wäre er ein Sie verstehen schon. In Sinsheim ist alles schrecklich ausgeglichen und auch sonst prickelt nur wenig: Tabellarisch steht der Klub auf Platz elf, hat ein ausgeglichenes Torverhältnis und nur wenige Spieler, die für Würze stehen. Mit Georginio Rutter wäre so einer gewesen, hat sich aber nun in der Winterpause nach Leeds verabschiedet.

    Prognose: Es geht ganz unaufgeregt ins Tabellenmittelfeld.

    Leverkusens Trainer Xabi Alonso vergleicht Florian Wirtz mit einer Fußballlegende.
    Leverkusens Trainer Xabi Alonso vergleicht Florian Wirtz mit einer Fußballlegende. Foto: Manu Fernandez/AP, dpa

    Bayer Leverkusen

    Profiteure der WM. Können nach der Pause nun wieder auf ihren Besten zurückgreifen. Florian Wirtz kehrt nach seinem Kreuzbandriss zurück. Was wohl mit ihm an der Seite Musialas im deutschen Spiel möglich gewesen wäre? Derlei interessiert den Pragmatiker Xabi Alonso nicht. Der setzt verstärkt auf Kontrolle der Partien.

    Prognose: Alonso und Wirtz sorgen schnell für den Klassenerhalt. Viel mehr ist diese Saison aber nicht drin.

    1. FC Köln

    Beim Effzeh muss man sparen – laut Geschäftsführer Christian Keller braucht der Verein nach den Jahren der finanziellen Freizügigkeit "jeden Euro". Wie gut, dass Trainer Steffen Baumgart im Umgang mit der eigenen Jugend, gewissermaßen also dem künftigen Kapital des Vereins, jederzeit den richtigen Ton trifft, um den Talenten im Stile eines verständnisvollen Pädagogen beim nächsten Schritt zu unterstützen. Beispiel: Als U19-Talent Elias Bakatukanda beim Training der Profis frei vor dem Torwart zum Schuss kam und den Ball über den Kasten lupfte, mahnte Baumgart deutlich an, dass das nun nicht die beste aller Ideen gewesen sei. O-Ton: "Wenn du so was machst, erwürge ich dich." Das Ganze sei schließlich "kein Kindergarten". Der 18-Jährige zeigte sich sehr schnell sehr stark verbessert beim Abschluss, was Baumgart umgehend mit "guter Abschluss" würdigte. Um die Jugend des

    Prognose: Köln schafft den Klassenerhalt pädagogisch wertvoll und souverän.

    Enrico Maaßen präsentiert seine bisherigen Dion Drena Beljo, Arne Engels, David Collina, Enno Maaßen, Irvin Cardona und Kelvin Yeboah (von links).
    Enrico Maaßen präsentiert seine bisherigen Dion Drena Beljo, Arne Engels, David Collina, Enno Maaßen, Irvin Cardona und Kelvin Yeboah (von links). Foto: Klaus Rainer Krieger

    FC Augsburg

    Noch im alten Jahr hieß es beim FC Augsburg, dass das Transferfenster ganz entspannt verlaufen würde. Von wegen entspannt, die Realität hieß: Kaufrausch in Augsburg! Fünf Neue holte Sportchef Stefan Reuter, verabschiedete Florian Niederlechner, der dafür nicht mal ein Interview benötigte, während Carlos Gruezo nach der WM gar nicht mehr wieder in Augsburg vorstellig wurde und stattdessen seither "zu Vertragsgesprächen" in Übersee weilt.

    Sportlich wird beim FCA interessant zu sehen sein, wie das Team die dicken Bretter zum Rückrundenstart (BVB, Gladbach, Freiburg) angeht, ob der Fuß von Niklas Dorsch nun endlich hält und ob es bei der Augsburger Gelb-Flut bleibt. Holt der FCA bis Saisonende 100 Verwarnungs-Kartons, wäre übrigens der Rekord von Energie Cottbus aus der Saison 2001/02 gebrochen. Aktuell steht Augsburg bei 44 gelben Kartons – nach 15 Spielen, wohlgemerkt.

    Prognose: Gezittert wird bis zum Schluss, am Ende steht ein knapper Klassenerhalt.

    Hertha BSC Berlin

    Der ewig nach Geldquellen lechzende Klub bestritt sein letztes Testspiel gegen Millionarios FC aus Bogota. Finanziell hängengeblieben ist für die Berliner nichts. Transferierten Davie Selke nach Köln, holten Florian Niederlechner aus Augsburg. Same same, but different – würde man auf dem thailändischen Markt dazu sagen.

    Prognose: Spielen unter Sandro Schwarz besser als es die Tabelle vermuten lässt. In der Rückrunde wird nicht zu knapp gepunktet.

    Feierte mit Stuttgart einen Testspielsieg in Spanien: VfB-Coach Bruno Labbadia.
    Feierte mit Stuttgart einen Testspielsieg in Spanien: VfB-Coach Bruno Labbadia. Foto: David Inderlied, dpa

    VfB Stuttgart

    Die Blackbox im Abstiegskampf. Eigentlich ja viel zu gut dafür. Allerdings mit unbändiger Lust, sich selbst zu demontieren. Trennung vom Erfolgsduo Pellegrino/Mislintat. Dafür nun Khedira und Lahm als Berater an Bord. Sind zumindest beide noch nicht damit aufgefallen, Impulse im Ringen um den Klassenerhalt geliefert zu haben.

    Prognose: Bruno Labbadia ist als Trainer noch nie abgestiegen. Dabei bleibt es.

    VfL Bochum

    Eigentlich sah alles danach aus, als ob Bochum sich ins Schicksal mancher anderer Aufsteiger einreihen würde: Euphorisiert zum Klassenerhalt im Premierenjahr, personell geschwächt im zweiten Jahr wieder runter. Nach zehn Spieltagen hatte der VfL gerade mal vier Punkte – und setzte dann zum starken Zwischensprint an: Drei Siege in den fünf Spielen bis Jahresende sorgten dafür, dass jetzt nur noch ein Punkt zum rettenden Ufer fehlt.

    Prognose: Das Zwischenhoch zögert das Unausweichliche hinaus. Für Bochum geht es wieder runter.

    FC Schalke 04

    Als Schalker Kreisel war im vergangenen Jahrhundert eine Angriffsformation bekannt, die den Gegnern von Königsblau das Fürchten lehrte. Der aktuelle Schalker Kreislauf sorgt hingegen für Angst und Schrecken in Gelsenkirchen, beschreibt er doch eine wiederkehrende Folge der sich gegenseitig bedingenden Elemente: Existenzielle finanzielle Probleme verhindern das Verstärken der aktuellen Mannschaft. Das wiederum führt zu biederen sportlichen Darbietungen des aktuellen Tabellenletzten, diese wiederum zu Unzufriedenheit von Fans und Sponsoren. Das wiederum macht die Situation als Ganzes schwerer, nicht zuletzt für den Trainer. Der wird irgendwann dann doch von seinen Aufgaben entbunden. Und dessen Abfindung vergrößert die sportlichen Sorgen, womit wir wieder am Anfang des Dilemmas sind Es gab schon bessere Zeiten auf Schalke.

    Prognose: Es geht wieder runter in Liga zwei. Ob diesmal der sofortige Wiederaufstieg klappt, ist mehr als fraglich.

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