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Boxen: Managerin Schutz: Nacktaufnahmen sind für Nikki Adler tabu

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Managerin Schutz: Nacktaufnahmen sind für Nikki Adler tabu

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    Sie sind ein eingespieltes Team: Nikki Adler (rechts) und ihre Managerin Jule Schutz.
    Sie sind ein eingespieltes Team: Nikki Adler (rechts) und ihre Managerin Jule Schutz. Foto: Ulrich Wagner

    Jule Schutz kann man als Vorzeige-Managerin bezeichnen. Sie ist taff, eloquent und attraktiv. Schon einmal gute Voraussetzungen, um auch erfolgreich zu sein. Hauptberuflich ist die 36-jährige studierte Medienökonomin Programmdirektorin beim Radiosender Antenne Thüringen, nebenher betreut sie die Augsburgerin Nikki Adler, die am Samstag im Curt-Frenzel-Stadion gegen Femke Hermans in den Ring steigt.

    Nikki Adler - wie Jule Schutz ihre Managerin wurde

    Den Namen von Adler in der Öffentlichkeit zu „platzieren“, war für sie kein einfacher Weg. Wie auch? Eine Randsportart wie Frauenboxen ist nicht unbedingt massentauglich. Deshalb hat Schutz ihre Tätigkeit einmal mit viel „Klinkenputzen“ beschrieben. Seit fünf Jahren betreut sie die Boxerin. Das erste Kennenlernen fand aus einem etwas ungewöhnlichen Anlass statt. Schutz moderierte in Ulm beim Privatsender Donau 3 fm.

    In Ulm fand damals über einen längeren Zeitraum ein Promiboxen statt. Schutz wurde auserkoren, mit einer bekannten Wirtin in den Ring zu steigen. „Nikki hat zu dieser Zeit immer in Ulm trainiert, und sie bereitete mich dann auf meinen Kampf vor“, lacht Schutz. Als Adler wenig später zum ersten Mal Weltmeisterin wurde, fragte sie Schutz nach einer Pressemitteilung. Doch die Boxerin hatte von diesen Dingen keine Ahnung. „Da habe ich gesagt: Du bist Weltmeisterin und hast nicht einmal eine Pressemitteilung?“

    Ab diesem Zeitpunkt kümmerte sich Schutz um Adler. Unter ihren Fittichen hat sich die Augsburgerin weiterentwickelt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Adler immer mehr in die Öffentlichkeit drängte. Schutz brachte sie auf Promi-Events unter und Adler postete Bilder in den sozialen Netzwerken. Bilder, auf denen sie zu sehen war mit Formel-1-Fahrern wie Nico Rosberg, mit Schauspielern wie Dieter Hallervorden und Veronica Ferres oder dem heutigen Bundespräsidenten Walter Steinmeier.

    Wie sich Nikki Adler weiterentwickelt hat

    Die Termine in der Region nahmen zu. Adler ist ein gerngesehener Gast beim Eishockey-Oberligisten Memmingen. Sie wird zusammen mit Armin Veh und Waldi Hartmann für einen FCA-Talk gebucht und ist auch gern gesehen bei den Augsburger Panthern. Und dann natürlich immer wieder Fernsehen: Shopping-Queen, Gute Zeiten, Schlechte Zeiten, Quizduell oder in der ARD-Kindersendung „Tigerenten-Club“. Die guten Kontakte hat Schutz auch aufgrund ihrer Tätigkeit beim Rundfunk.

    Allerdings gibt es in der Vermarktung der Boxerin Tabus: „Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Politiker vor den Wahlen angefragt haben, ob Nikki sie nicht unterstützen könnte. So etwas lehnen wir ebenso dankend ab wie Nacktaufnahmen. Da hat Nikki auch schon Angebote bekommen“, erzählt Schutz. Hauptsächlich muss Adler mit sportlichen Erfolgen dafür sorgen, dass sie gefragt bleibt. Erstmals vor einem Jahr bezog Adler Prügel. Sie unterlag in Detroit der zweifachen Olympiasiegerin Claressa Shields deutlich. „Es war ernüchternd“, gesteht Schutz. „Da habe ich gesehen, dass die deutsche Boxschule wohl nicht ausreicht“, so die Managerin. Aber Schutz hat auch gesehen, dass es für die Weltspitze nicht reicht, wenn man boxt und noch einem Vollzeitjob nachgeht. Deshalb hat Adler im vergangenen Januar bei der Deutschen Post gekündigt, um sich voll und ganz aufs Boxen zu konzentrieren.

    WM-Kampf in Augsburg: Für Nikki Adler geht ein Traum in Erfüllung

    „Dann haben wir einen Trainer gebraucht, der alles aus ihr rausholt“, so Schutz. Die gebürtige Berlinerin glaubt diesen in Roman Anuchin gefunden zu haben. Der Russe hat Adler sechs Wochen im spanischen Benidorm auf den Kampf gegen Hermans vorbereitet. „Nikki hat sich unglaublich weiterentwickelt“, sagt Schutz.

    Und sie half mit, Adlers Traum zu verwirklichen: einen Weltmeisterschaftskampf in ihrer Heimatstadt Augsburg, im Curt-Frenzel-Stadion. Das will sich aber Schutz nicht an ihre Fahnen heften: „Da müssen wir uns bei vielen bedanken. Vor allem bei der Stadt und den Augsburger Panthern. Das war nur zu schaffen, weil viele Menschen daran beteiligt waren und uns niemand ein Bein gestellt hat. Da kann ich nur sagen: Augsburg – Wow.“

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