Beim Drittligaspiel zwischen dem FSV Zwickau und Rot-Weiss Essen erlebte Schiedsrichter Nicolas Winter in der Halbzeitpause beim Gang in die Kabine eine böse Überraschung. Ein aufgebrachter Fan, offenbar ein Sponsor von Zwickau, schüttete ihm Bier ins Gesicht. Daraufhin kam Winter nach der Halbzeitpause nicht mehr aus der Kabine und brach die Partie beim Stand von 1:1 ab. Eine Rücksprache mit den Verantwortlichen der Vereine soll es nicht gegeben haben.
Winter hatte dem Zwickauer Nils Butzen in der 45. Minute für ein unglückliches Foul an Isaiah Young, das er als Notbremse wertete, die Rote Karte gezeigt. Den fälligen Freistoß bekam Johann Gomez im Strafraum an den angelegten Arm, woraufhin Winter auf Elfmeter entschied. Diesen verwandelte Simon Engelmann (45.+3). Zuvor hatte Dominic Baumann (36.) die Gastgeber in Führung gebracht. Beide Mannschaften kämpfen gegen den Abstieg.
Bierdusche bei Partie FSV Zwickau - Rot-Weiss Essen: So wird Spiel gewertet
Wie der Kicker berichtet, wertet der DFB die abgebrochene Partie mit 2:0 für Essen. "Zum einen hätte der FSV Zwickau den Schiedsrichter auf dem Weg in die Kabine besser schützen müssen. Zum anderen ist der Verein auch für seine Zuschauer verantwortlich und das Verschulden der Anhänger dem Verein zuzurechnen", argumentierte Georg Schierholz, der stellvertretende Vorsitzende des DFB-Sportgerichts. Die Spielumwertung sei in Paragraph 18, Nummer 4, der Rechts- und Verfahrensordnung als Rechtsfolge eindeutig vorgeschrieben. Ein Wiederholungsspiel sei daher nicht möglich.
Bier-Eklat bei Drittligaspiel: Sponsor des FSV Zwickau wohl verantwortlich
Der FSV Zwickau hat auch bekannt gegeben, wer für die Bieraktion verantwortlich sein soll. Laut Zwickaus Vorstandssprecher Frank Fischer soll es ein Sponsor des Vereins gewesen sein. Der FSV Zwickau kündigte laut der Neuen Presse Konsequenzen an.
Zwickaus Vorstandssprecher Fischer kündigt rechtliche Schritte an
Fischer sagte dem MDR, dass er sich bei Winter für den Vorfall entschuldigen wolle. Laut einem Bericht des Senders hatte Essens Sportchef Christian Flüthmann Kontakt zum Schiedsrichter. Dieser habe den Abbruch mit Selbstschutz begründet.
"Furchtbar. Entsetzlich", kommentierte Fischer den Vorfall bei MagentaSport. "Es gibt bestimmte Dinge, die einfach nicht gehen. Das wird Konsequenzen haben. Schutz für Leib und Leben steht an erster Stelle. Hier hat niemand einen Becher zu werfen." Fischer kündigte an, rechtliche Schritte gegen den Fan einleiten zu wollen.