Bei ihrem ersten Weltcup-Einsatz als Fernsehexpertin will Denise Herrmann-Wick auch im fernen Finnland nicht auf ihre kleine Tochter verzichten. Die sieben Monate alte Jonna und Ehemann Thomas Wick begleiten die Biathlon-Olympiasiegerin von 2022 nach Kontiolahti - Teamwork wird im Haus der beiden Ex-Wintersportler großgeschrieben. «Das ist unsere bisher weiteste Reise», sagte die zweimalige Weltmeisterin der Deutschen Presse-Agentur vor dem Abflug.
In Finnland wartet auf die langjährige Nummer eins der deutschen Skijägerinnen nach ihrem Rücktritt im März 2023 ein neuer Job. Beim Saisonauftakt wird die 35-Jährige erstmals im Weltcup als Expertin für das ZDF vor der Kamera stehen. Sie tritt die Nachfolge von Sven Fischer an, der Co-Kommentator wird.
«Ich finde es schön, wenn man dem Biathlon treu bleibt, aber auf eine andere Art und Weise als als Trainer. Und Analysieren habe ich schon als Sportlerin gerne gemacht», sagte Herrmann-Wick, die sich mit Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier beim ZDF abwechselt. Mit ihr hatte sie bereits engen Kontakt, um zu eruieren, «wie man den Zuschauern den Sport noch verständlicher machen könnte», sagte Herrmann-Wick.
Auch als Expertin will Herrmann-Wick authentisch bleiben
Ein Kamera-Neuling ist sie nicht, bereits als Sportlerin im Biathlon und Skilanglauf gab sie unzählige Interviews. Einzig die Arbeitsabläufe sind nun andere. «Ich habe nicht das Gefühl, dass mir in dem Moment Millionen Menschen zugucken. Ich will ich bleiben», sagte die gebürtige Sächsin.
Wie geht sie die neue Herausforderung an? «Ich war im Sport immer sehr kritisch mit mir selbst, aber auch in meinem Leben. Deshalb werde ich es kritisch ansprechen, wenn es was anzusprechen gibt.»
Der neue Job ist eine Erweiterung ihres beruflichen Portfolios, neben ihrem Fernstudium (Lifecoaching) hält sie noch ein-, zweimal im Monat Vorträge und ist zudem für einige Partner aktiv. «Ich sehe mich nicht klassisch nur zu Hause. So wie es gerade ist, passt es und lässt sich gut vereinbaren», sagte Herrmann-Wick. Sie und ihr Mann teilen sich die Aufgaben: «Wir machen gemeinsame Sache als Team.»
Wenn irgendwann mal der Name Jonna Wick im Sport wieder auftauchen würde, wäre das schon «niedlich», sagte Herrmann-Wick. «Es wäre toll, wenn wir ihr die Leidenschaft für Sport weitergeben könnten», sagte die frühere Langläuferin, deren Mann Thomas ebenfalls im deutschen Langlauf-A-Team aktiv war. Am liebsten natürlich für Biathlon oder Langlauf. «Aber was und in welcher Form, ob Leistungssport oder nicht, entscheidet nur sie allein», sagte die ehemalige Weltmeisterin.
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