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Biathlon: Doll beendet seine Leidenszeit und feiert einen zweiten Platz

Biathlon

Doll beendet seine Leidenszeit und feiert einen zweiten Platz

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    Ausgepumpt, aber glücklich: Benedikt Doll läuft beim Weltcup in Ruhpolding auf Platz zwei und zeigt rechtzeitig vor den Olympischen Spielen aufsteigende Form.
    Ausgepumpt, aber glücklich: Benedikt Doll läuft beim Weltcup in Ruhpolding auf Platz zwei und zeigt rechtzeitig vor den Olympischen Spielen aufsteigende Form. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Keine Zuschauer, keine Beppos – die Corona-Auflage des Biathlon-Wettbewerbs geht ohne die Maskottchen des Ruhpoldinger Weltcups über die Bühne. Wegen des strengen Hygienekonzepts dürfen die flauschigen Loipenfüchse nicht aus ihrem Bau. Aber nicht nur die Maskottchen, auch einige Biathlon-Größen lassen in diesem Jahr den Weltcup unter dem Zirmberg aus. Norwegens erste Garde um den zwölffachen Weltmeister Johannes Thingnes Bö oder seinem Bruder Terjei Bö verzichteten jedoch freiwillig. Abgeschirmt zu schwitzen birgt weniger Risiken, sich mit dem Coronavirus anzustecken.

    Bei der Chance auf einen Spitzenplatz packte Benedikt Doll am Donnerstag beherzt zu und lief im Sprintrennen hinter dem Franzosen Quentin Fillon Maillet auf den zweiten Platz. „Ich habe immer mit meinem Schießen gekämpft, es waren immer ein oder zwei Fehlschüsse zu viel, aber endlich hat es geklappt“, sagte der 31-Jährige aus dem Schwarzwald nach einem starken Rennen und zwei fehlerfreien Einlagen am Schießstand.

    Doll hatte zuletzt Probleme mit dem Gewehr

    Mehrmals hatte er in der jüngsten Vergangenheit seine Probleme mit dem Gewehr erklären müssen. „Es macht keinen Spaß, im Interview immer wieder die gleiche Kassette abspulen zu müssen. Läuferisch wurde es immer besser, und endlich ist es auch am Schießstand aufgegangen, das tut gut und gibt Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben“, sagte Doll direkt nach der Siegerehrung in der einsetzenden Dämmerung in der Chiemgau-Arena. Rang sieben war in der aktuellen Saison bislang die beste Saisonplatzierung des Weltmeisters von 2017, damals im Sprint von Hochfilzen.

    An eine Siegesfeier war in Corona-Zeiten nicht zu denken. „Meine Eltern sind auch hier und wir wollten mal zusammen Essen gehen. Aber das habe ich abgesagt, wegen der Ansteckungsgefahr. Wir haben es gerade mal geschafft, eine Viertelstunde miteinander spazieren zu gehen“, berichtete der Weltcup-Zweite von Ruhpolding. Ein starkes Resultat lieferte Routinier Erik Lesser ab, der trotz eines Fehlschusses auf Platz sechs lief. „Der eine Fehler war wie immer unnötig. Aber trotzdem muss ich das Rennen als Erfolg abhaken. Denn ein Platz unter den Top Ten im Sprint, das passiert mir ein Mal in der Saison.“

    Allgäuer Nawrath trifft drei Scheiben nicht

    In Abwesenheit des an Corona erkrankten Johannes Kühn freute sich Lesser über sein starkes Comeback: „Es hat richtig Spaß gemacht, mich zu schinden. Ohne den Fehler wäre mehr drin gewesen.“ Neben Roman Rees (20.) und David Zobel (42.) schaffte es auch Philipp Nawrath als 41. in das Verfolgungsrennen am Sonntag. Mit seiner überragenden Technik zeigte sich der Allgäuer Nawrath als starker Läufer, doch am Schießstand ging die eigene Rechnung nicht auf. „Ich bin am Anfang die schnellste Runde gelaufen, was ich mir so nicht bewusst vorgenommen habe. Vielleicht kommen daher auch die zwei Fehler im Liegen. Da habe ich zu schnell im Rhythmus geschossen. Im Stehen hätte ich eine Null liefern müssen“, sagte der 28-Jährige und schob verärgert nach: „Demnach bin ich nicht so zufrieden mit dem Rennen.“

    Am Freitag sind ab 14.30 Uhr (live im ZDF und Eurosport) die Frauen mit den Staffeln an der Reihe. Die Norwegerinnen starten in Ruhpolding anders als bei den Männern mit ihren Spitzenathletinnen Marte Olsbu Röiseland oder auch Tiril Eckhoff. Auf die Konkurrenz müssen die DSV-Skijägerinnen allerdings derzeit eher nicht blicken.

    Die deutschen Frauen, die in der Besetzung mit Denise Herrmann, Vanessa Vogt, Vanessa Hinz und Franziska Hildebrand starten, kämpfen mehr mit sich und dem Gewehr als mit den Gegnerinnen in der Loipe. Zudem fehlt Franziska Preuß, eine der zuverlässigsten Athletinnen der vergangenen Jahre, wegen einer Corona-Infektion. Die Stimmung im deutschen Frauenteam ist so tief im Keller, da könnte selbst der Gute-Laune-Fuchs Beppo wenig ausrichten.

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