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Biathlon: Die Biathleten stecken in der Krise

Biathlon

Die Biathleten stecken in der Krise

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    Benedikt Doll und die deutsche Mannschaft kommen bei der WM in Nove Mesto nicht in Fahrt.
    Benedikt Doll und die deutsche Mannschaft kommen bei der WM in Nove Mesto nicht in Fahrt. Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Nove Mesto heißt Neustadt. Die Stadt in Tschechien hat dem Deutschen Skiverband bisher kein Glück gebracht. Genau gesagt sehen die deutschen Biathletinnen und Biathleten in

    In den Zeiten des Klimawandels ist es zumindest fragwürdig, eine WM an einen Ort zu vergeben, der lediglich auf 600 Metern Meereshöhe liegt. Oberhof in Thüringen, wo vor einem Jahr die Titelkämpfe stattfanden, liegt auf 800 Metern. Nur zum Vergleich: Lenzerheide in der Schweiz, wo die WM 2025 ausgetragen wird, liegt auf 1470 Metern, die Olympischen Spiele 2026 finden im Antholzer Tal auf 1640 Metern statt. In Nove Mesto laufen die Sportler auf tiefem, nassen und dreckigen Schnee. Mitte Februar zieht in solchen Lagen gefühlt der Frühling ein. Der Schnee, auf dem die Athleten laufen, stammt größtenteils noch aus den Schneedepots des Vorjahres oder wurde künstlich produziert. Die Bedingungen sind jedoch für alle gleich.

    Zu Saisonbeginn waren die Deutschen noch schnell unterwegs

    Der Biathlon-Weltverband Ibu setzt seit dieser Saison eine EU-Richtlinie zum Verbot bestimmter Fluorverbindungen um. Sie gelten als umwelt- und gesundheitsschädlich, machten aber die Ski wasser- sowie schmutzabweisend und dadurch schnell und länger gleitfähig. Noch zu Saisonbeginn hatten die Deutschen in Östersund mit die besten Ski – da war es aber extrem kalt. Roman Rees war als erster Deutscher nach 15 Jahren ins Gelbe Trikot des Weltcup-Führenden gelaufen. Philipp Nawrath feierte den ersten Weltcup-Sieg seiner Laufbahn. Das Material funktioniert bei den schwierigen Bedingungen mit deutlichen Plusgraden, Regen sowie Schmutz auf den Strecken nun nicht wie erhofft. 

    In der Matsche von Mähren haben bisher lediglich die Norweger die richtige Ski-Formel gefunden. Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling kündigte vor der zweiten Woche an "alles auf links drehen" zu wollen. Allerdings könne die Medaillenflaute nicht nur auf das Material geschoben werden. Auch ein paar Treffer mehr auf die Scheiben wären hilfreich, damit es am Ende nicht die erste medaillenlose WM für Frauen und Männer in der deutschen Biathlon-Geschichte gibt. 

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