Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Biathlon: Biathlet Nawrath peilt den nächsten Sieg an

Biathlon

Biathlet Nawrath peilt den nächsten Sieg an

    • |
    Philipp Nawrath will nach seinem ersten Weltcup-Erfolg so bald als möglich nachlegen.
    Philipp Nawrath will nach seinem ersten Weltcup-Erfolg so bald als möglich nachlegen. Foto: Martin Schutt, dpa

    Knackig kalt und Schnee – es herrscht richtiger Winter in Ruhpolding. Während die Verantwortlichen des Weltcups vor einem Jahr ein weißes Band in die grünbraune Wiese der Chiemgau-Arena legen mussten und mit reichlich Brezensalz die weiße Auflage irgendwie über die Weltcup-Woche retteten, präsentiert sich das Tal hinter

    Nach vielen Jahren im Weltcup feierte Nawrath zu Beginn dieses Winters seine ganz persönliche Premiere. Im Sprint von Östersund gelang dem Allgäuer aus Nesselwang der erste Weltcup-Sieg seiner Laufbahn. Es war der verdiente Lohn für jahrelange Mühen. Der Schützling und Freund des Olympiasiegers Michael Greis galt schon immer als hochtalentiert und hatte gute Resultate im Weltcup vorzuweisen. Nur das oberste Treppchen konnte er bis zum November 2023 nicht erklimmen. Ein Stein sei ihm im schwedischen Östersund vom Herzen gefallen. "Das war supergenial, das erreicht zu haben. Jetzt habe ich endlich geschafft, auf das ich lange hingearbeitet habe. Der Meilenstein ist erreicht", blickt Nawrath auf seinen besonderen Moment des Winters zurück. Seine eigenen Ansprüche haben sich seither ein wenig verändert. "Man denkt, vielleicht geht mir der nächste Sieg besser von der Hand. Es ist so, dass ich meine eigene Erwartungshaltung nach oben schraube und den Erfolg wiederholen möchte."

    Biathlet Benedikt Doll ist bester Deutscher im Weltcup

    Mit zwei weiteren Podestplätzen als Dritter in der Verfolgung von Östersund und als Zweiter im Sprint von Lenzerheide (Schweiz) untermauerte der Athlet seine starke Form. Im Gesamt-Weltcup belegt Nawrath vor den Rennen in Oberbayern als zweitbester Deutscher den achten Platz. Aus der Mannschaft des Deutschen Ski- Verbandes (DSV) ist lediglich Benedikt Doll als Sechster besser notiert. Es geht – wie schon in den Jahren zuvor – im Augenblick darum, der Beste vom Rest zu sein. Denn die Norweger dominieren schon wieder und haben nach einem holprigen Saisonstart mit ungewohnt schwachen Platzierungen mittlerweile die Regentschaft bei den Skijägern übernommen. Fünf Norweger stehen an der Spitze des Gesamt-Weltcups. Die Brüder Johannes Thingnes und Tarjei Bö laufen ganz vorneweg. 

    Für die Staffel der Männer am Donnerstag (14.30 Uhr/live im ZDF) gehen die Skandinavier als haushohe Favoriten ins Rennen. Bereits vor einer Woche in Oberhof konnten sie das Mannschaftsrennen gewinnen. Der deutsche Vierer mit Doll, Nawrath, Philipp Horn und Roman Rees lief auf Platz zwei. Laufen die erfolgsverwöhnten Norweger in einer eigenen Liga oder greifen die deutschen Skijäger vor der gut gefüllten Zuschauerwand der Chiemgau-Arena an? "Prinzipiell ist es unser Ziel, aufs Podest zu laufen. Wenn alles passt, können wir die Norweger auch angreifen", zeigt sich Nawrath zuversichtlich, wohl wissend, dass ein gutes Resultat auch an ihm liegt. Der Allgäuer hatte sich in Oberhof eine Strafrunde geleistet und die deutschen Skijäger insgesamt 15 Nachlader.

    Der neue Biathlon-Bundestrainer bringt Lockerheit mit

    Die Form stimmt vor dem Heimspiel. Daran hat im Fall von Nawrath auch der neue Männercheftrainer Uros Velepec seinen Anteil. Bereits im vergangenen Winter hatte der Allgäuer Skijäger eng mit dem Slowenen zusammen- gearbeitet, der danach den Posten von Mark Kirchner übernahm. "Uros bringt eine gewisse Lockerheit mit. Für uns Männer ist es dahin gehend angenehmer geworden, auch mal Emotionen zu zeigen. Man kann so einfach etwas freier sein, als es in der Vergangenheit der Fall war", sagt der 30-Jährige über seinen neuen Chef.

    Velepec legte ein besonderes Augenmerk auf das Schießen, was auch Nawrath entgegenkommt. Der Allgäuer gilt als technisch feiner und schneller Langläufer, der eher am Schießstand mal zu kämpfen hat.

    Für die nächsten Rennen hat er sich vorgenommen, konstanter in seinen Leistungen zu werden. Zwischen dem Sprint-Sieg von Östersund und Rang 34 nur wenig später im Sprint von Hochfilzen war alles dabei. "Die Top fünf in einer gewissen Häufigkeit anzuvisieren, ist ein Ziel für mich", sagt Nawrath vor den Rennen vor seiner Haustür und fügt an: "Das Schönste wäre der nächste Weltcup-Sieg." Der Sprint der Männer am Samstag (14.30 Uhr/ZDF) in Ruhpolding bietet ihm die nächste Gelegenheit. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden