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Bernhard Langers emotionaler Abschied in München: An Rücktritt denkt er bei den BMW Open aber nocht nicht

Golf

Bernhard Langers emotionaler Abschied in München

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    Golf-Ikone Bernhard Langer aus Anhausen bejubelt bei den BMW International Open einen gelungenen Putt. Das dies seine Abschiedsvorstellung auf der European Tour sein wird, hatte der 66-Jährige zuvor angekündigt.
    Golf-Ikone Bernhard Langer aus Anhausen bejubelt bei den BMW International Open einen gelungenen Putt. Das dies seine Abschiedsvorstellung auf der European Tour sein wird, hatte der 66-Jährige zuvor angekündigt. Foto: kolbert-press/Christian Kolbert

    Es war ein recht bedeutungsvolles Abschiedsgeschenk für Golflegende Bernhard Langer, das ihm zu seinem letzten Einsatz bei den BMW International Open in München zuteilwurde. Gleich in der ersten Runde spielte Langer im Flight mit den deutschen Top-Spielern Martin Kaymer und Marcel Siem. Schon da kamen bei dem 66-jährigen Anhauser Emotionen hoch, räumte er hinterher ein. „Die Zuschauer waren einfach super. Es war eine Traumkulisse, wir hatten einen Traumflight mit den drei besten Spielern Deutschlands.“

    Hatte der Grandseigneur des deutschen Golfsports seine erste Runde noch erfolgreich mit 1 unter Par (71 Schläge) abgeschlossen, brauchte er am Freitag allerdings zwei Schläge mehr und verpasste den Cut. Somit werden ihn seine Fans am Wochenende nicht mehr auf der Runde sehen können. Trotzdem war Bernhard Langer glücklich, dass er nach seinem Achillessehnenriss Anfang des Jahres erstmals wieder bei einem großen Turnier die 18-Loch zu Fuß und ohne Schmerzen bewältigen konnte. Bei seinen Einsätzen auf der Senior Champions Tour in den USA hatte er zuletzt immer auf ein Golf-Cart zurückgreifen müssen. „Ich konnte monatelang nicht laufen und bin heilfroh, dass das hier so geklappt hat.“

    Golf-Profi Bernhard Langer verabschiedet sich von der European Tour

    Dennoch verabschiedet sich Langer mit seinem Ausscheiden in München offiziell von der European Tour. Ein endgültiges Ende seiner Golfkarriere soll das aber nicht sein, betont er bei seinem Heimspiel mehrmals. Unter anderem bei einem „Meet&Greet“ in der Münchner Firmenzentrale seines Ausstatters Bogner. Dort gab er bei der Vorstellung der neuen Langer-Kollektion Einblicke in sein Seelenleben, erzählte gut gelaunt Anekdoten aus seiner Spieler-Karriere und betonte, dass er durchaus vorhabe, „noch ein paar Jahre Golf zu spielen“.

    Zu gern steht der Profi, der am 27. August seinen 67. Geburtstag feiert, noch auf dem Platz. Zu gut sind die Ergebnisse, um die Golfschläger endgültig in die Ecke zu stellen. Allerdings spürt Langer, dass sein Körper trotz aller Pflege und Fitness immer häufiger aufmuckt. Zuletzt der Achillessehnenriss, aber auch der Rücken macht immer wieder Probleme. Die Achtsamkeit für seinen Körper wäre auch das Einzige, das er im Rückblick anders machen würde. „Ich habe oft verletzt gespielt. Dabei hätte ich eigentlich aufhören und mich kurieren sollen“, gesteht er. „Aber ich habe oft durchgebissen. Das war eventuell der größte Fehler, den ich in meiner Karriere gemacht habe“. Weil er mehr Ruhephasen braucht, hat er sein Training umgestellt. „Mein Körper kann nicht mehr das tun, was er noch vor zwanzig, dreißig Jahren gemacht hat“, betont Langer. „Meine Schultern zwicken, meine Knie sind nicht mehr so gut. Früher stand ich stundenlang auf der Driving Range und habe Bälle geschlagen. Das würde ich heute nicht mehr aushalten.“

    Legendär sind Bernhard Langers zwei Masters-Siege in Augusta

    Es sind die Spuren einer beispiellos erfolgreichen Karriere, die im Golfclub Augsburg begann. Im Alter von neun Jahren verdiente sich Langer sein erstes Taschengeld als Caddie, bevor er später als Golflehrer selbst den Weg in den Sport fand und zu einem der besten Spieler der Welt wurde. Bis heute legendär sind seine Masters-Siege 1985 und 1993 in Augusta. Dazu kamen die Erfolge auf der PGA Tour. Sechsmal gewann er mit dem Team Europa den Ryder Cup, 2004 als Kapitän. Auf der Seniors Champions Tour bricht Langer einen Rekord nach dem anderen. Dennoch kennzeichnet den vierfachen Vater, der seit vielen Jahren seinen Lebensmittelpunkt in Boca Raton (Florida) hat, seine Bodenständigkeit, seine Liebe zur Familie und sein tiefer Glaube.

    Den perfekten Schwung von Golf-Legende Ben Hogan hat Bernhard Langer immer bewundert

    Selbst als Werbe-Ikone zeigt er Zuverlässigkeit. Seit 40 Jahren hält er seinem Ausstatter Bogner die Treue, weil ihn mit Firmengründer Willy Bogner die Liebe zum Golf, aber auch zum Skisport verbindet. „Ich bin sehr zufrieden, mit dem, was ich bin, und führe meinen Traumberuf aus. Aber wenn ich etwas anderes hätte sein müssen, dann eventuell Skiläufer“, sagt Bernhard Langer mit einem Lächeln. Eine Runde Golf hätte er am liebsten einmal mit Ben Hogan gespielt, den er zu seinem Bedauern nie persönlich kennengelernt hat. Den perfekten Schwung der US-amerikanischen Golf-Legende habe er immer bewundert. „Leider konnte ich den nie in Natur sehen“, sagt Langer.

    Und so wie er Hogan oder Gary Player nachgeeifert hat, so hofft Langer, der heutigen Golf-Jugend ein Vorbild zu sein. „Ich denke, dass viele Jungen vielleicht in meine Fußstapfen treten wollen, um ähnlichen Erfolg zu haben.“ Obwohl die Anzahl der international erfolgreichen Spitzenspieler aus Deutschland recht übersichtlich ist, glaubt Langer an den Nachwuchs. „Hier hat sich im Golfsport sehr viel getan. Es gibt viele deutsche Namen auf den Leaderboards der Touren auf der ganzen Welt. Es hat lange gedauert, aber jetzt wir haben richtig gute Talente. Es macht Spaß, das zu sehen.“

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